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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
20.02.2025
03:20
 
 
+
»
 

Geschichte

Archäologische Funde belegen, dass es auf dem heutigen Stadtgebiet von Weißenhorn in den verschiedensten Kulturepochen Siedlungen gegeben haben muss. So belegen neben alemannischen Siedlungsfunden auch römische und sogar steinzeitliche Funde eine stetige Besiedlung der Region um Weißenhorn.

Weißenhorn wurde erstmals 1160 als villa Wizzenhorn urkundlich erwähnt. Ab dem 13. Jahrhundert war Weißenhorn Sitz einer Linie des Adelsgeschlechts Neuffen. Als dieses 1342 erlosch, kam Weißenhorn in den Besitz der Herzöge von Bayern, die die Stadt fast ständig beliehen und an andere verpfändet hatten. 1473 hielt Herzog Ludwig der Reiche jedoch Hof in Weißenhorn. Im Landshuter Erbfolgekrieg kam Weißenhorn in den Besitz von Kaiser Maximilian I. und wurde 1504 vorderösterreichische „Provinzialstadt im Bezirksamt Burgau“. Maximilian übertrug den Besitz 1507 an Jakob Fugger, wegen Weißenhorns überlieferten und erneut bestätigten Privilegien blieben die Hoheitsrechte jedoch bei Österreich. Die Fugger, die die Herrschaft in der Stadt über Jahrhunderte innehatten, unterstützten die lokale Barchentweberei und machten Weißenhorn zu einer blühenden Handelsstadt. Neben Augsburg ist Weißenhorn die einzige Stadt überhaupt, der es heute noch erlaubt ist die Bezeichnung „Fuggerstadt“ zu führen.

Im Deutschen Bauernkrieg wurde die Stadt am 1. April 1525 unter der Führung des Ingstetter Bauern Jörg Ebner mit rund 12.000 Mann angegriffen, die die Stadt jedoch nach erfolgreicher Verteidigung durch die Bürger nicht erobern konnten, abzogen und zum Angriff auf das benachbarte Kloster Roggenburg übergingen.

Auch der bekannte Räuber und Mörder Matthias Klostermayr, der „bayrische Hiasl“, der im 18. Jahrhundert sein Unwesen trieb, machte Station in Weißenhorn und entging nur knapp und verwundet der Verhaftung durch die Gendarmen des Landgerichts Roggenburg.
Nach dem Pressburger Frieden 1805 wurde Weißenhorn wieder bayerisch.

Am 22. Februar 1859 stürzte die gotische, barockisierte Kirche ein, elf Menschen kamen dabei ums Leben. Ursache war ein zu schweres Weihwasserbecken an einer tragenden (Haupt-)Säule des Kirchenschiffs. Die Diskussion über einen Kirchenneubau dauerte bis 1872 an. Auf Empfehlung des bayerischen Königs Ludwig II. erhielt der Münchner Stadtbaurat Ritter August von Voit den Entwurfsauftrag. Die große Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde im Stil der Neoromanik errichtet, wofür allerdings die Stadtmauer abgebrochen wurde.

1862 wurde mit Errichtung des Bezirksamtes Illertissen das Landgericht Roggenburg, sowie der zugehörige Gendarmerieposten nach Weißenhorn verlegt, was Weißenhorns zentrale Stellung als einzige Stadt im Rothtal stärkte.
Mit der Eröffnung der Nebenbahnlinie nach Senden setzte 1880 eine rege bauliche und wirtschaftliche Entwicklung ein.

Vom Zweiten Weltkrieg blieb Weißenhorn bis auf zwei Luftangriffe auf das im Eschach-Wald gelegene Wehrmachtsdepot weitestgehend unbetroffen. Es entging der Zerstörung durch die amerikanischen Streitkräfte durch die nicht mit der Obrigkeit bzw. Wehrmacht abgesprochenen Kapitulation, die durch Hissen einer weißen Fahne am Kirchturm der Stadtpfarrkirche durch Oskar Mareis eingeleitet wurde.

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