Wirtschaft
Wels hat etwa 40.000 Beschäftigte in über 4000 Unternehmen, wobei 22.600 Menschen regelmäßig aus der Umgebung nach Wels und 8.600 Menschen aus Wels in die umliegenden Gemeinden pendeln.
Über 60 % der Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor tätig. Die meisten Unternehmen in diesem Sektor operieren im Handel, der Rest verteilt sich auf Soziales, den öffentlichen Dienst sowie das Finanz- und Transportwesen.
Das zweite wirtschaftliche Standbein ist das produzierende und verarbeitende Gewerbe. Das Industriegebiet von Wels befindet sich in der Pernau. Es gibt dort Firmen der chemischen Industrie, Möbelerzeuger, Maschinenbauer und diverse Großhändler.
Bekannte Welser Unternehmen sind unter anderem die Firma Trodat, ein Hersteller von Stempeln- und Lasergravurmaschinen, TGW, ein Hersteller von Fördertechnik und Sondermaschinen, Rübig, ein Hersteller von Anlagen für die Härtung von Werkstoffen, Teufelberger, ein Hersteller von Seilen aus verschiedenen Materialien, das Ziegelwerk Pichler, die Reformwerke Wels und die Firma Daxner, ein Hersteller von Anlagen für Schüttgüter.
Des weiteren sind Resch & Frisch, eine Großbäckerei, Richter Pharma, ein pharmazeutisches Unternehmen, das Tigerwerk, ein Hersteller von Lacken und Farben sowie ein Spezialist für Pulverbeschichtung von Materialien und die Firma Felbermayr, ein Spezialist für Hebe- und Transportangelegenheiten zu nennen.
Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren. Heute existieren nur mehr 80 landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Bezirksgrenzen, die über 2000 ha Land bewirtschaften und 4000 Rinder und Schweine besitzen.
Messe Wels
Die Ursprünge der Messe Wels reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Damals gab es neben dem Wochenmarkt, der zweimal wöchentlich stattfand, auch zwei Jahr- und Pferdemärkte. Der Schwerpunkt dieser Märkte lag im Handel mit landwirtschaftlichen Gütern.
Der Ort des Frühjahrsmarktes im 19. Jahrhundert war die Innenstadt und die Freiung beim Schloss Polheim.
Am 6. September 1878 fand das erste Welser Volksfest statt, der Jahrmarkt im Herbst verlor an Bedeutung, auch auf Grund der Konkurrenz aus Linz und Ried. Das Volksfest fand auf Teilen des heutigen Ausstellungsareals statt, das ungefähr 29.000 m² umfasste. An drei Tagen kamen 56.000 Menschen. Zu dem Zeitpunkt stand schon die Volksfesthalle, anstelle derer später die Stadthalle erbaut wurde, und der Volksgarten wurde auf dem Messegelände angelegt.
1880 fand das nächste Volksfest statt, das schon mit elektrischem Licht (Kohlelichtbogen) versehen war. Die sogenannte „Probebeleuchtung“ (heute der Abend vor dem 1. Messetag) wurde zu diesem Zwecke eingeführt und besteht bis heute. Die Welser Industrie und Gewerbebetriebe, sowie Aussteller aus ganz Österreich boten hier ihre, vor allem, landwirtschaftlichen Waren an. Das Volksfest brachte einen Rekord von über 86.000 Besuchern. Auf Grund des Ersten Weltkrieges und der erschwerten wirtschaftlichen Lage danach wurde das Volksfest von 1912 bis 1924 ausgesetzt.
Zum 50-jährigen Bestehen kamen 300.000 Menschen, wofür das Ausstellungsgelände auf fünf Hallen mit 106.000 m² ausgeweitet wurde. Das Angebot reichte von Lebensmitteln und Maschinen bis zu Tieren aller Art. Es gab schon in der Zwischenkriegszeit erste Ansätze der Spezialausstellungen, den späteren Fachmessen. Der Zweite Weltkrieg bedingte eine zehnjährige Messepause. Trotz der schwierigen Bedingungen kamen im Jahr 1948 schon wieder 482.000 Menschen.
1952 waren 840.000 Besucher und insgesamt 1100 Aussteller in der Messe. In diesem Jahr wurde das Volksfest in „Österreichische Landwirtschaftsmesse – Welser Volksfest“ umbenannt. Die Größe des Messegeländes betrug 322.000 m².
Zwischen 1964 und 1978 wurden 13 neue Hallen errichtet und die Messe in „Internationale Welser Messe“ umbenannt. In diesen Jahren wurde der bis heute bestehende Höhepunkt an Besucherzahlen verzeichnet – über eine Million Besucher.
Um das Freigelände zu erweitern, wurde die Trabrennbahn nach Westen verschoben.
Seit 1965 findet in ungeraden Jahren eine Frühjahrsmesse statt. In der sonstigen Zeit finden zahlreiche Fachmessen, wie beispielsweise die ÖBA & ÖKONDA, die Messe der Bäcker und Konditoren, oder die Pferdemesse statt. In der Stadthalle werden Konzerte, Ausstellungen und Bälle abgehalten. Seit 1993 ist die Messe Wels dem Magistrat ausgegliedert und damit ein eigenständiges Unternehmen. Auch 2006/2007 wurden große Hallen neu errichtet.
Neue Aspekte bringt das Thema Energie, hier vor allem erneuerbare Energie, das in der Wirtschaft und in den Messen stärker einbezogen werden soll. Seit vielen Jahren schon durch die Energiesparmesse (im März) thematisiert, ist für 2009 ein Energy Science Center geplant, das das Thema Energie effektiv präsentieren wird.
Heute befindet sich Wels mit 4000 Ausstellern und 461.000 Besuchern auf 100 Veranstaltungen pro Jahr hinter Wien auf Rang 3 der Messestandorte in Österreich.
Basierend auf dem Artikel Wels (Stadt) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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