Geschichte
Das Dorf, das im Jahr 1378 erstmalig urkundlich erwähnt wurde, hat rund 330 Einwohner. Es gibt einen Fußballverein, eine Freiwillige Feuerwehr, einen Schützenverein sowie eine Schalmeienkapelle. Wegen der Nähe zur Musikstadt Markneukirchen sind viele Instrumentenbauer ortsansässig. Die Meisterwerkstatt für den Klarinettenbau von Gunnar Meinel (Deutscher Musikinstrumentenpreis 1992 und 2000) besuchte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000 auf seiner ersten Reise durch die neuen Bundesländer.
Ein historisches Datum war für den Ort der 3. Oktober 1938, an dem Adolf Hitler über den Grenzübergang Wernitzgrün ins Reich heimkehrte, nachdem er das Sudetenland infolge des Münchner Abkommens annektiert hatte. Die erst 1935 bis 1937 neu errichtete großzügige Grenzanlage mit dem Zollamt und vier Zweifamilienhäusern wurde in der DDR-Zeit ab 1966 zur „Erholungsanlage des Zentralkomites der SED“ umgestaltet. Ein ständiges Wachkommando der Staatssicherheit sorgte dafür, dass die Minister, darunter auch der Chef der Staatsicherheit, Erich Mielke, hohe Parteifunktionäre und ausländischen Gäste in dem eingezäunten, streng abschirmten Waldgebiet unter sich blieben. Dorfbewohner hatten nur als Arbeitskräfte Zugang.
In der NS-Zeit war Wernitzgrün zeitweilig eine „Sommerfrische“ für prominente Filmschaffende um den Regisseur Veit Harlan (1901–1964), der mit seiner dänischen Frau, der als Inkarnation der blonden Deutschen eingesetzten Filmschauspielerin Kristina Söderbaum (1912–2001), ein altes Gehöft am sogenannten Pascherberg dafür hergerichtet hatte. Harlan, der den antisemitischen NS-Propagandafilm Jud Süß gedreht hatte, und die Söderbaum, die wegen ihrer dramatischen Rollen mit Freitodszenen in Gewässern „Reichswasserleiche“ genannt wurde, verbrachten mit zahlreichen damals populären Schauspielern, wie Heinrich George oder Paul Klinger, Ferientage in Wernitzgrün. Harlans Bruder Peter (1898-1966), der sich später als Lautenist und Veranstalter der mittelalterlichen Musiktage auf der lippischen Burg Sternberg in der Musikwelt einen Namen machte, betrieb um diese Zeit im benachbarten Markneukirchen seine Werkstatt für Instrumentenbau.
1999 erfolgte die Eingemeindung Wernitzgrüns nach Erlbach.
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