Wilten
Wilten ist ein Stadtteil (Katastralgemeinde) im Süden von Innsbruck, am Fuß des Bergisels. 1904 wurde er eingemeindet. Die Grenze zur inneren Stadt bildet die Triumphpforte. Zu Wilten gehören weiters noch Wiltenberg, Mentlberg und Sieglanger.
Erste Besiedelungen des Gebiets am Bergisel zeigen sich schon zur Zeit der Urnenfeldperiode (etwa 1000 v. Chr.). Unter den Römern erfolgte der Bau des Heerlagers und der Siedlung Veldidena, die erstmals im 3. Jhdt. n. Chr. urkundlich erwähnt wurde. Wilten war zu dieser Zeit eine wichtige Wegstation an der römischen Brennerroute.
Der Sage nach soll das Stift Wilten im 9. Jhdt. vom Riesen Haymon gegründet worden sein, bevor es 1138 dem Prämonstratenserorden übergeben wurde. Bis zum Jahr 1180 gehörte das gesamte Gebiet zwischen dem heutigen Wilten und dem Inn den Wiltener Chorherren. Durch ein Tauschgeschäft mit den Andechser Grafen, die schon am linken Ufer eine kleine Marktsiedlung an einer Brücke (damals Inspruk genannt) errichtet hatten, konnte 1180 Innsbruck neu gegründet werden, dort wo sich die heutige Altstadt befindet.
1665 wurde die Stiftskirche erbaut. In Wilten befindet sich noch ein weiterer bedeutender Sakralbau, die 1756 von Franz de Paula Penz im spätbarocken Stil erbaute Basilika.
Wilten bildete bis zum 19. Jahrhundert keine eigene Gemeinde, sondern gehörte zum Herrschaftsgebiet des Stiftes. Im Zuge der (vorübergehenden) Abtretung Tirols an Bayern 1805 und der daraus folgenden Säkularisierung von Klöstern wurde das klösterliche Hofgericht aufgelöst und Wilten galt als eigene Gemeinde.
Ursprünglich noch ein bäuerliches Dorf, veränderte Wilten sein Erscheinungsbild mit dem Bau der Arlbergbahn und des Westbahnhofes im Jahr 1883, neue Viertel mit städtischem Charakter entstanden. Um infrastrukturielle Entscheidungen gemeinsam mit der Stadt Innsbruck lösen zu können, wurde nach Verhandlungen 1904 entschieden, Wilten mit Innsbruck zu vereinen.
Wiltenberg bezeichnet den Hang im Südwesten und das Gebiet beim Westbahnhof mit einer Gewerbezone. Mentlberg ist eine Siedlung am Hang, südlich der Straße nach Völs. Bemerkenswert ist das 1905 im Stil des Historismus nach dem Vorbild französischer Loireschlösser umgebaute Schloss Mentlberg. Sieglanger liegt nördlich davon am Inn, mit der Kirche Maria am Gestade mit Glasmosaiken von Max Weiler.
Wilten ist Ausgangspunkt mehrere Verkehrswege: der Brenner-Bundesstraße (mit einem Anschluss an die Brennerautobahn), der Stubaitalbahn und der Mittelgebirgsbahn. Wie auch im Saggen finden sich in Wilten viele Dachgschoßwohnung die den vielen Ärzten der nahe gelegenen Klinik gehören.
Der Stadtteil trennt sich in Ost- und West, obriges bezieht sich fast ausschließlich auf den Ostteil. Im Gegensatz dazu stehen im Westen fast ausschließlich Gemeinde- und einige Plattenbauten, in denen vorwiegend Arbeiter mit ihren Familien wohnen.
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