Kultur
Das kulturelle Leben von Windhoek entspricht vielleicht nicht den Erwartungen, die man an eine Landeshauptstadt hat. Die Erklärung dafür ist vermutlich u.a. in der Geschichte des Landes und des mit den Wahlen zur Unabhängigkeit erfolgten abrupten Machtwechsels zu suchen: die von vielen europäisch-stämmigen Einwohnern durchaus gepflegten Kulturtraditionen werden nur noch ausnahmsweise öffentlich ausgelebt; eine diesen Mangel ausgleichende „schwarzafrikanische“ Kultur jedoch ist kaum bzw. nur für den Insider erkennbar und findet wohl auch nicht die öffentliche Aufmerksamkeit, die ihr gebührt. So beschränkt sich das kulturelle Leben vielfach auf „geschlossene“ Veranstaltungen bestimmter Volksgruppen, die von den jeweils anderen Volksgruppen mit mehr oder weniger großem Unverständnis oder mit Desinteresse zur Kenntnis genommen werden. Als Beispiele seien hier der Windhoeker Karneval oder das Oktoberfest genannt.
Mit zunehmendem Selbstbewusstsein der schwarzen Bevölkerungsmehrheit einerseits und dem wachsenden Interesse der Touristen an authentisch-afrikanischem Kulturschaffen andererseits wächst allerdings die Chance, dass sich hieran etwas ändert. Nach Verlagerung der Windhoeker Brauerei in den Außenbereich der Stadt ist die im Zentrum gelegene „Alte Brauerei“ zum sicht- und hörbaren Mittelpunkt afrikanischen Kulturschaffens geworden: durch das hier eingerichtete „Craft-Center“, die regelmäßig stattfindenden Konzerte afrikanischer Musikgruppen und die Theateraufführungen im „Warehouse Theatre“. Zu erwähnen ist auch das Armenviertel Katutura, im Norden von Windhoek gelegen. Es ist das größte Stadtviertel und hat etwa 150.000 Einwohner.
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