Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
05:50
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Woischnik war schon zu prähistorischen Zeiten besiedelt, wovon unter anderem ein 1928 im Ortsteil Piasek entdeckter Friedhof der Lausitzer Kultur zeugt. Einer Legende zufolge soll auf dem Grojetz eine Grenzbefestigung gegenüber Kleinpolen bestanden haben, die wie alle Dörfer der Umgegend 1241 beim Feldzug der Goldenen Horde zerstört wurde. Die geflüchtete Bevölkerung siedelte sich danach in Woischnik an, dass dadurch zum Mittelpunkt der näheren Umgebung aufstieg. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt jedoch bereits aus einem Dokument des Krakauer Bischofs Fulko von 1206. Nach 1270 erhielt Woischnik schließlich das Marktrecht und war seit dem 13. Jahrhundert auch Sitz einer Parochie. Trotz der ungünstigen Grenzlage florierte Woischnik, da es Anschluss an eine wichtige Handelsstraße von Breslau nach Krakau hatte, an der 1310 eine Zollstation errichtet wurde. So wurde Woischnik im selben Jahr zum ersten Mal als Stadt bezeichnet. 1454 wurde das Stadtrecht von Herzog Bernhard von Groß Strehlitz-Falkenberg erneuert, nachdem das Siegel der Stadt infolge eines Grenzkonfliktes geraubt worden war.

1742 fiel die Stadt an Preußen und auch wenn Woischnik daraufhin sein Stadtrecht verlor, erlangte es später als Zollstation an der Grenze zum Russischen Reich, bzw. Kongresspolen wieder gewisse Bedeutung. 1815 führte Alexanders Weg zum Wiener Kongress durch das Dorf. Vor allem auf das Betreiben des Bürgermeisters Julius Radlik wurde Woischnik 1858 auf königliches Dekret wieder zur Stadt erhoben.

Schon im 16. Jahrhundert hatte in der Woischnik und Umgebung neben dem Handwerk die Industrie in Form von Eisenhämmern, Mühlen und auch Eisenschmelzen Fuß gefasst, ihre wirtschaftliche Bedeutung ging aber seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und aufgrund der Konkurrenz zum entstehenden Oberschlesischen Industriegebiet drastisch zurück. Die weitere Entwicklung und das Stadtbild erlebten durch den verheerenden Stadtbrand von 1798 einen schweren Schlag. Im 19. Jahrhundert bestanden Pläne und Genehmigungen, die Zink-, Schwefel- und Steinkohlevorkommen auf dem Gemeindegebiet auszubeuten, was jedoch wegen der fehlenden Eisenbahnanbindung und der Lage der Stadt nicht in Angriff genommen wurde. Zwar war der Bau einer Eisenbahnlinie nach Woischnik 1912 geplant worden, wegen des Beginns des Ersten Weltkriegs erfolgte der Bau einer Nebenlinie nach Woischnik aber erst 1932, was für den Aufbau von Schwerindustrie schon deutlich zu spät war. So dominierten in Woischnik weiterhin kleinere und mittlerer Industrie- und Handwerksbetriebe, weshalb der kleinstädtische Charakter Woischniks erhalten blieb. Technische Neuerungen traten 1876, als die Stadt mit Koschentin telegrafisch verbunden wurde und 1902 mit dem Aufkommen des Telefons, ein.

Der ausgedehnten Wälder um Woischnik, wie der Woischniker Stadtwald, gehörten der Familie Henckel von Donnersmarck – die sich am Bergbau in Woischnik beteiligen wollte – und wurden neben den genannten, auch von Kaiser Wilhelm II. besucht. Nach der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921, fand sich Woischnik 1922 als Woźniki in der neu gebildeten polnischen Woiwodschaft Schlesien wieder und war fortan keine Grenzstadt mehr. Mit der Besetzung durch die Deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und später der Zuteilung zum Landkreis Loben wurde der Ortsname Woischnik provisorisch wiedereingeführt, es bestanden aber unrealisierte Pläne den, auf seine slawische Herkunft hinweisenden Stadtnamen, in Weißmarkt umzuändern. Am 20. Januar 1945 wurde Woźniki von der Roten Armee erobert und wurde wieder Teil Polens. Die Gemeinde wird voraussichtlich 2008 Anschluss an die neue polnische Nord-Süd-Verbindung, die Autobahn A1 finden, woran vor allem hohe wirtschaftliche Erwartungen geknüpft werden.

Basierend auf dem Artikel Woźniki der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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