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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
20:13
 
 
+
»
 

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet gibt es Funde aus der Bronze- und der Hallstattzeit, sowie eine römerzeitliche Siedlung.

Anfang des 11. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon 1007, gelangte das Gebiet an das Bistum Bamberg. 1178 wurde die Burg als Wolfsperch erstmals urkundlich erwähnt. Um den unterhalb der Burg gelegenen Maierhof entwickelte sich ein Handelsort. 1289 galt die Siedlung bereits als Stadt. Der bambergische Bischof Werntho (reg. 1328-35) machte Wolfsberg 1328 zum Sitz des bambergischen Vizedoms für die gesamten Kärntner Besitzungen (neben Wolfsberg u.a. St. Leonhard, Villach, Feldkirchen, Tarvis, Griffen), er verlieh Wolfsberg am 30. September 1331 auch die Stadtrechte. 1338 wurden die Juden aus der Stadt vertrieben. Die Streitigkeiten mit den jeweiligen Herren auf Burg Hartneidstein, dem Sitz des landesfürstlichen Gerichts, zogen sich über Jahrhunderte, bis Bamberg 1449 auch die Blutsgerichtsbarkeit erlangte. Die im Zuge dieser Auseinandersetzung erbauten starken Stadt- und Burgbefestigungen schützten auch gegen die Ungarn- und Türkeneinfälle 1475-1480. Wirtschaftlich bedeutend waren Handel, Handwerk, Wein- und Obstanbau.

Im 16. Jahrhundert wurde Wolfsberg ein Zentrum der Reformation, hier ist besonders die Kapelle von Schloss Bayerhofen zu erwähnen. In der nahegelegenen Burg Waldstein errichtete Hans Ungnad eine der ersten österreichischen Druckereien, in der v.a. Lutherbibeln und Flugschriften, auch in slowenischer Sprache, gedruckt wurden. Der Vizedom Georg von Stadion führte die Gegenreformation durch, ließ die Schlosskapelle abreißen und siedelte 1634 die Kapuziner an.

1716 wurden 170 Häuser bei einem Brand zerstört. 1759 gelangte Wolfsberg – wie die anderen bambergischen Besitzungen in Kärnten – durch Kauf an die Habsburger. Nach dem Rückgang des Weinbaues war der Eisenhandel und die Eisenverarbeitung zum wichtigsten Wirtschaftszweig aufgestiegen. 1780 gründete Franz Paul von Herbert eine Bleiweiß-Fabrik. 1846 erwarb der schlesische Graf Hugo Henckel von Donnersmarck die Herrschaft und baute die Burg zum heutigen Schloss im englischen Tudorstil um.

1879 wurde die Lavanttalbahn eröffnet, 1900 ebenso die Eisenbahnverbindung nach Zeltweg.

1936 wurde die Straßenverbindung über die Pack nach Graz eröffnet.

Im Rahmen des Juliputsches 1934 gelang den Nationalsozialisten am 26. Juli nachmittags die Besetzung der Stadt. Deren Kreisleiter Keller rief sich zum Bezirkshauptmann aus. Durch Geiselnahmen erzwangen sie die Kapitulation der Heimwehren und der Gendarmerie. Am Abend kam es im Süden der Stadt, bei der Haltestelle Priel und am Friedhof zu schweren Kämpfen zwischen Bundesheer-Einheiten (1. Kompanie des Alpenjägerregimentes 11 aus Völkermarkt) und Heimwehreinheiten auf der einen und den Putschisten auf der anderen Seite. Unter den Toten waren auch der Kompaniekommandant, Major Smolle. Die Stadt wurde 27. um 18 Uhr 30 von den Putschisten geräumt, als von Norden das Kraftfahrjägerbataillon 3 anrückte. Die Putschisten setzten sich mehrheitlich nach Jugoslawien ab. Im Bezirk Wolfsberg forderten die Kämpfe 22 Todesopfer.

Während des Zweiten Weltkrieges, von 1939 bis 1945, befand sich in Priel ein Kriegsgefangenenlager, das STALAG XVIIIA, mit bis zu 35 Mannschaftsbaracken und über 7000 Gefangenen – Polen, Franzosen, Holländer, Belgier, Jugoslawen, Russen, Engländer, Kanadier und Italiener. Bei einem alliierten Bombenangriff kamen am 18. Dezember 1944 46 Lagerinsassen und drei Zivilisten ums Leben. Dieses Lager diente nach Kriegsende der britischen Besatzungsmacht als das wichtigste Internierungslager, in dem schwer- und minderbelastete Nationalsozialisten aus der britischen Besatzungszone (Kärnten, Osttirol und Steiermark – ohne das Ausseerland) inhaftiert wurden. Im Zuge der Entnazifizierung und der Reeducation wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zirka 3 bis 4000 Angehörige nationalsozialistischer Organisationen und mutmaßliche Kriegsverbrecher im Lager Wolfsberg unter Arrest gestellt. Erst 1948 wurde dieses Lager den österreichischen Behörden übergeben.

1973 entstand durch Gemeindezusammenlegungen die Großgemeinde Wolfsberg, die bis zur Ausgliederung von Frantschach-Sankt Gertraud 1991 nach Wien und Sölden (Ötztal) die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde Österreichs war.
Die Stadtgemeinde hat 25.366 Einwohner (31. Dezember 2005). Bei der Volkszählung 2001 waren 95,8 % der Bevölkerung österreichische und 1,1 % bosnische Staatsbürger. Als Religionszugehörigkeit gaben 89,3 % römisch-katholisch, 2,0 % evangelisch, 2,1 % islamisch an. 5,2 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Basierend auf dem Artikel Wolfsberg (Kärnten) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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