Geschichte
Die Entwicklung Wolfshagens begann im 13. Jahrhundert, als deutsche Kolonisten das Gebiet um den heutigen Haussee besiedelten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1292. Auf der Insel im Haussee wurde bereits um 1250 mit dem Bau einer Burg begonnen, auf der die Familie von Blankenburg ihren Sitz hatte. Diese Burg erlangte Ende des 13. Jahrhunderts strategische Bedeutung, da sie an der Grenze zwischen Mecklenburg und der Mark Brandenburg lag. Im ausgehenden Mittelalter wechselte deshalb häufig die Zugehörigkeit Wolfshagens zwischen diesen beiden Herrschaftsgebieten. Um 1635, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Blankenburg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Als die Familie von Blankenburg aufgrund ihrer schwierigen finanziellen Situation die Besitzungen in Wolfshagen verkaufen musste, erwarb Reichsfreiherr Otto von Schwerin 1652 die Güter und erhob Wolfshagen zum Stammsitz. Zwischen 1727 und 1738 baute die Familie ein Barockschloss an der Stelle des alten Renaissanceschlosses. Im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten im Gutsdorf Wolfshagen 252 Einwohner. Im 19. Jahrhundert erhielt Wolfshagen unter Johann Christoph Hermann von Schwerin sein bis heute prägendes Ortsbild. Bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden nicht nur Repräsentationsbauten, sondern auch zahlreiche Landarbeiterkaten. Dieses kontrastreiche Gebäudeensemble blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten. In den letzten Kriegswochen wurde das Wolfshagener Schloss, das die Wehrmacht als Lager nutzte, zerstört.
Zwischen 1947 und 1964 wurden 21 Neubauernhöfe errichtet. Drei in den Jahren 1961 bis 1964 entstandene Wohnblocks harmonisieren nicht mit den Bauten des 19. Jahrhunderts. Ein starker Eingriff war der Ausbau der B 198 (damals F 198) Anfang der 1980er Jahre. Dabei wurden einige Gebäude abgerissen und die Königssäule vom Park abgetrennt. 1983 wurde mit dem Bau einer Bungalowsiedlung begonnen.
Zum 40. Jahrestag der Bodenreform wurde 1985 in der Dorfmitte ein Denkmal mit der Aufschrift „Junkerland in Bauernhand“ eingeweiht. Da zu den Stein-Hardenberg'schen Reformen auch die Bauernbefreiung von 1807 gehört hatte, passt das Bodenreform-Denkmal thematisch zur Königssäule. Seit der Wiedervereinigung steht es in der Kritik von Geschädigtenverbänden, die eine Umwidmung von der Gewinnerperspektive zur Opferperspektive anstreben. So wurde im Juli 2004 mit einer Gedenkfeier an die Vertreibung und Diskriminierung der Enteigneten erinnert.
Von 1997 bis 2002 wurde das denkmalgeschützte Dorfensemble im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms aufwändig saniert.
Basierend auf dem Artikel Wolfshagen (Uckermark) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen