Geschichte
Funde beweisen, dass das Gebiet von Würenlos bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt war. Die Römerstrasse von Vindonissa (Windisch) nach Vitudurum (Oberwinterthur) und Brigantium (Bregenz) führte durch das Gemeindegebiet; die Römer beuteten hier auch einen Steinbruch aus. Als sie sich zu Beginn des 5. Jahrhunderts zurückzogen, wurde das Gebiet nach und nach von den Alemannen besiedelt.
870 wurde der Name Wirchilleozha erstmals in einer Schenkungsurkunde des Grundherrn Landeloh erwähnt. Im Mittelalter entstanden auch die kleinen Gemeinden Kempfhof und Oetlikon. Die Landeshoheit lag zunächst bei den Kyburgern, nach deren Aussterben im Jahr 1264 bei den Habsburgern. Die niedere Gerichtsbarkeit war bis 1344 im Besitz der Freiherren von Steinbrunn aus dem Elsass und ging dann an das Kloster Wettingen über, das ab 1421 auch grösster Grundbesitzer war.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Würenlos war fortan Bestandteil des Amts Wettingen in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Im Jahr 1528, zur Zeit der Reformation, bekannte sich eine Minderheit der Dorfbevölkerung zum neuen Glauben; während etwas mehr als 400 Jahren benutzten Katholiken und Protestanten die gleiche Kirche.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Würenlos wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Die Eröffnung der Nationalbahn von Wettingen nach Winterthur erfolgte am 15. Oktober 1877. Als Konkurrenz dazu war am 1. Oktober desselben Jahres die so genannte Bülach-Baden-Bahn eröffnet worden; diese wurde jedoch bereits am 18. Januar 1937 stillgelegt.
Im Jahr 1900 wurden auf Druck der Kantonsregierung die kleinen Nachbargemeinden Kempfhof und Oetlikon mit Würenlos fusioniert. Während des 20. Jahrhunderts wandelte sich Würenlos immer mehr zu einer Wohngemeinde für Menschen, die nicht mehr in der Landwirtschaft, sondern in der Industrie arbeiteten. Zuerst waren es vor allem Angestellte der BBC in Baden, später gelangte das Dorf in den Einzugsbereich der Agglomeration Zürich und der ausgedehnten Industriegebieten im Limmattal.
Ab 1892 war das Kloster Fahr, eine Exklave auf Zürcher Kantonsgebiet, verwaltungsrechtlich der Gemeinde Würenlos zugeteilt. Die Gemeinde besorgte u.a. Einwohnerkontrolle und Feuerschau. 2005 teilte die Kantonsregierung mit, auch das Areal des Klosters der Gemeinde zuzuteilen, da der bisherige Zustand der Staatsverfassung widerspreche. Seit 1. Januar 2008 ist das Kloster Fahr nunmehr integraler Bestandteil der Gemeinde Würenlos.
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