Flagge von Litauen

Litauen

Hauptstadt
Vilnius
 
Fläche
65.300 km²
 
Bevölkerung
3.361.100
 
pro km²
52 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.05.2024
23:38
 
 
+
»
 

Zarasai

Zarasai ist eine Stadt im äußersten Nordosten Litauens mit etwa 8.000 Einwohnern. Sie ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Die Stadt liegt in einer Wald und Seen reichen, hügeligen Landschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Seen Zarasas, Zarasaitis, Baltas und Griežtas. Zarasai wird von der Fernverkehrsstraße A6/E262, von Kaunas nach Daugavpils, durchquert.

Die erste bekannte Erwähnung des Ortes stammt aus dem 15. Jh. Auf Karten des 17. Jhs. erscheint der Ort unter dem Namen Jeziorosa - der Name wird auf die ursprünglich hier siedelnden Selonen zurück geführt. Auf der im See Zarasas gelegenen Insel existierte wohl bereits in früherer Zeit ein Kloster, das allerdings 1520 aufgelöst wurde.Die Kirche der Ansiedlung wurde dann an das Seeufer verlegt. Im 17. Jh. hatte der Ort etwa 800 Einwohner, fünf Straßen und einen Gasthof. Durch den Großen Nordischen Krieg und der durch ihn ausgelösten Seuchen (1708-11) wurde der Ort annähernd entvölkert und erst zum Ende des 18. Jhs. lebten Handel und Handwerk wieder auf. 1795 fiel er mit der Dritten Polnischen Teilung an das Russische Zarenreich und hatte zu dieser Zeit etwa 300 Bewohner. Nach erneuten Zerstörungen während des Russland-Feldzugs Napoleons 1812 nahm die Stadt im weiteren 19. Jh. einen starken Aufschwung als Marktort an der Poststraße St. Petersburg - Warschau. Bereits 1836 war sie anlässlich des Besuchs des russischen Zaren Nikolaus I. nach dessen ältesten Sohn in Nowoaleksandrowsk (Новоалександровск) umbenannt worden und behielt diesen Namen bis 1918. 1872 bekam sie ihre heutige Gestalt mit einem in Litauen einmaligen, von einem zentralen Platz radial verlaufenden Straßennetz.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Befreiungskrieg 1919/20 fand sich Zarasai im äußersten Nordosten des Landes wieder, unweit der wenig durchlässigen Grenzen zu Lettland und Polen. Die gute wirtschaftliche Entwicklung wurde dadurch unterbrochen. Die deutsche Besetzung im Zweiten Weltkrieg bedeutete das Ende der jüdischen Besiedlung der Stadt, die bis dahin einen großen Teil der Bevölkerung gestellt hatten. Am 26. August 1941 tötete ein Rollkommando des EK. 3 der SS unter der Führung von Obersturmbannführer Hamann 2.567 Juden aus Zarasai und Umgebung.

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