Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.01.2025
00:49
 
 
+
»
 

Geschichte

Die ursprüngliche Siedlung befand sich vermutlich im Wald oberhalb der Franzburg, die im 14. Jh. untergegangen ist und von der nur noch wenige Mauerreste übrig geblieben sind. 1330 wird erstmals in Urkunden des Klosters in Plas die Festung Sbyrow erwähnt, die sich in der Nähe des ÄŒapský Teich befand und dem Adeligen Sulislavec ChÅ™en de Sbirova gehörte. Später gehörte das Dorf den Herren von Drslawitz (1238). Der Sohn des BÅ™etislav, Landesrichter DÄ›polt versah die Burg mit festen Mauern und Basteien. Seine Nachkommen bezeichnen sich dann als Herren von Riesenburg. Ende des 13. Jh. gehörte die Burg bereits den Hasen aus dem Geschlecht Waldeck. Nach 1327 folgten die böhmischen Könige aus dem Geschlecht der Luxemburger, Johann von Luxemburg und Karl IV. 1366 gingen die Ländereien in Hände der Rosenberger über.

Die Hussitenkriege gingen an der Burg vorbei, ohne dass es zu größeren Schäden kam. 1422 verpachtete Ulrich II. von Rosenberg die Gebiete an Zdeniek von Rožmitál, der es als Burggraf verwaltete. 1433 verkaufte Ulrich die Burg dann König Sigismund, der sie gleich darauf an seine Gläubiger Cappleri de Sulewicz und Václav Hájek z HodÄ›tína überließ. Nach der Tilgung der Schulden kamen die Ländereien in die Hände des Geschlechts Kolowrat.

Diese bauten eine Kapelle, in der am 29. August 1469 Bann über den böhmischen König Georg von Podiebrad ausgerufen wurde. Durch seine Teilnahme an Schlachten verschuldete sich Hanusch derart, dass er 1477 die Burg seinen Schwagern Jaroslav und Zdeslav von Sternberg verkaufen musste. Zu Beginn des 16. Jh. folgten die Herren von Lobkowitz, die weitere einhundert Jahre hier herrschten. Zum großen Aufschwung kam es in der Stadt vor allem unter Regentschaft des Ladislaus von Lobkowitz, einem hohen Beamten der Königskammer. 1594 beteiligte er sich am geplanten Aufstand gegen Rudolf II. Die Verschwörung flog auf und die Teilnehmer wurden hart bestraft. Ladislaus konnte emigrieren und Zbiroh fiel an die Krone.

Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden hier zahlreiche Teilnehmer des Aufstandes inhaftiert, darunter auch Wilhelm von Lobkowicz. Der nachfolgende Dreißigjährige Krieg verursachte ebenso große Schäden wie in großen teilen des Landes. 1634 brannten die Schwenden die Stadt nieder. Die Burg wurde 1639 erobert und zerstört.

In der Zeit nach dem Krieg 1671 -1691 herrschte Not und Gewaltherrschaft unter Hauptmann Sigismund (Sigmund) Ignác de Bois. Das Schloss verfiel, der Herr verschuldete sich und wurde 1700 an FrantiÅ¡ek PÅ™ehoÅ™ovský z Kasejovic verpfändet, 1710 dann Adam von Lichtenstein, der es bis 1723 hielt. Später kam das Städtchen der Verwalter von Pibrans, die vor allem am Holz aus hiesigen Wäldern für ihre Bergwerke interessiert waren.

1868 gehörte die Herrschaft den Bankiers Simundt und Kirchmayer, die es jedoch im gleichen Jahr für 10 Million Gulden an preußischen Unternehmer Bethel Henry Strousberg verkauften. Dieser baute 1870 das Schloss zu einem prunkvollen Sitz aus, im Dorf wollte er ein Stahlwerk errichten.

Seine Pläne fanden jäh ein Ende, als es in Wien 1873 zu einem Börsenkrach kam. Endgültiges Ende fanden seine Pläne zwei Jahre später als sein Vermögen beschlagnahmt und versteigert wurde. 1879 erwarb Fürst Josef Franz de Paula Hieronymus von Colloredo-Waldsee-Mels die Ländereien. Diese Geschlecht wohnte seit 1913 bis zu Beginn des 2. Weltkrieges dauernd auf dem Schloss. Zu Beginn des 2. Weltkrieges nisteten sich hier deutsche Einheiten ein. 1945 wurde das Schloss Staatseigentum und 1990 der Familie rückübereignet. Diese verkaufte das Schloss wieder an den Staat.

Das Leben im Ort selbst war immer eng mit dem Geschehen auf der Burg und dem Schloss verbunden. 1369 erfolgte die Erhebung zum Marktflelcken, mit dem Recht Bier zu brauen, Märkte zu veranstalten und weiteren Rechten. 1897 ernannte Kaiser Franz Josef I. Zbiroh zur Stadt.

Die Menschen lebten meist von Land- und Forstwirtschaft sowie der ansässigen Eisenwerken. 1421 plünderten Zizkas Hussiten die Stadt. 1634 brannten Armen des Generals Johan Banér die gesamte Stadt nieder, der auch alte Bibliothek der Rosenberger zu Opfer fiel. 1652 wurde die erste Schule erwähnt, gelehrt wurde in der Pfarrei, erst 1667 erfolgte der Bau einer Holzschule, 1734 eines Gebäudes aus Stein.

1801 wurde mit dem Bau des Hochofens Franz begonnen, benannt nach dem Kaiser. Dieser war bis 1875 in Betrieb. 1850 wurde ein Bezirksgericht eingerichtet, 1855 Bezirksamt mit eigener Gerichtsbarkeit und politischer Entscheidungsfreiheit. 1896 erfolgte der Anschluss an die Hauptmannschaft Rokitzan.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu zahlreichen Gründungen von Vereinen und kleineren Betrieben.

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