Geschichte
Der Name „Zieverich“ ist römischen Ursprungs. Das antoninische Itinerar im 3. Jahrhundert erwähnt den vicus “Tiberiacum†als Ort 22 km westlich von Köln. Er wird auf dem Gebiet des Bergheimer Stadtteiles Thorr vermutet. Sein Name dürfte später auf eine Siedlung im Gebiet des heutigen Zieverich übergegangen sein, wo man die Überreste dreier römischer „villae rusticae“ entdeckt hat. Damit ist Zieverich der einzige Ortsname im gesamten Rhein-Erft-Kreis, der in einem antiken Dokument erwähnt ist.
Die nächste Erwähnung erfolgt erst 898 in einem Schenkungsbrief des Königs Zwentibold an das Stift Essen. Neben anderen Orten schenkte Zwentibold dem adligen Damenstift in Essen auch den Ort „Ciuiraha“. Diese erste urkundliche Erwähnung des Ortes Zieverich (nicht nur des Namens) war Grundlage dafür, 1998 eine 1100-Jahr-Feier zu begehen.
Im späten Mittelalter sind in Zieverich zwei Burganlagen urkundlich bekannt, die völlig verschwundene sogenannte obere Burg der Familie von Ahr, die später in den Besitz der Familie Droste überging, und die in spärlichen Resten erhaltene untere Burg der Herren von „Ceverich“. An der Grenze zur Neuzeit findet sich in Jülich-Bergischen Urkunden auch der Name „Zeverke“.
Für die frühe Neuzeit sind die Nachrichten spärlich.
Mit der Herrschaft Napoleons kommt Zieverich 1800 zur Mairie Bergheim, die nach dem Wiener Kongress 1814 unter den Herrschaftsbereich Preußens kommt. 1816 leben in Zieverich 168 Einwohner, die meisten Tagelöhner oder Bauern.
Erste greifbare Nachrichten über die eigenständige Gemeinde Zieverich stammen aus dem Jahr 1845. 1890 baut die Gemeinde auf Anordnung Preußens ein Schulhaus, 1897 wird Zieverich an das Bahnnetz angeschlossen, 1906 gründet sich eine Freiwillige Feuerwehr.
1910 liegt die Einwohnerzahl bei 292. 1938 wird die Gemeinde Zieverich der Stadt Bergheim eingegliedert.
Im Zweiten Weltkrieg werden große Teile des Ortes durch alliierte Bomber zerstört, da die durch Zieverich verlaufende Bahnstrecke, die Straßenkreuzung und die Erftbrücke strategische Bedeutung hatten. Die Zivilbevölkerung sinkt bis 1945 auf 178 Personen.
Die Nachkriegszeit ist gekennzeichnet durch den Wiederaufbau sowie den Zuzug zahlreicher Neubürger nach Zieverich, vor allem in den 1960er und 1970er Jahren.
Basierend auf dem Artikel Zieverich der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen