Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Zottelstedt in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus (†786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Zotanesstede erwähnt. Eine weitere urkundliche Erwähnung ist für 876 gesichert. Abt Siglhardt von Fulda dokumentiert „Zotonestate“ bei der Eintreibung von Steuern. Der Name wechselte im Mittelalter von „Zotonestate“ zu „Zotamestedte“ weiter über „Zodenstede“ zu „Czotenstede“ bis zum heutigen Namen. Im Jahre 1245 wurde „Zodenstede“ in einer Urkunde des Klosters Heusdorf erwähnt.
• Bau der Obermühle im 12.–13. Jahrhundert (die wesentlich später gebaute Niedermühle wurde 1985 abgerissen)
• 1210 Bau der Dorfkirche durch Markgraf Dietrich von Meißen (Kloster Eisenberg) – der Westturm stammt aus dem 14. Jahrhundert
• zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert Bau eines Steinkreuzes (Sühnekreuzes) am Ufer der Ilm, Ortsausgang Richtung Apolda
• 1499 wird der 23 m hohe Seierturm (entstellt aus Seigerturm) erstmals urkundlich erwähnt; er diente im Mittelalter als Richtstätte (Pranger) - bis 1890 befanden sich zwischen den Rundbögen Halseisen zur Fesselung der Delinquenten; seit 2006 sind diese restauriert wieder vorhanden - ebenso der hölzeren Aufstieg
• 29. Mai 1613 Thüringer Sintflut Wasserstand der Ilm steigt hier 6 bis 8 m über normal; alle Häuser im Uferbereich werden zerstört
• 1648 lässt der Herzog von Sachsen-Weimar ein Jagdhaus in Zottelstedt errichten
• 1664 Brandkatastrophe: 34 Häuser werden zerstört
• 1806 ziehen Soldaten durch Zottelstedt - fliehende preußische und nachrückende napoleonische Truppen des Marschall Louis-Nicolas Davout - nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt
• 1820 Verkauf des Jagdhauses als Gutshof
• 1866 Bau der steinernen Ilmbrücke mit Mittelpfeiler und der befestigten Straße nach Apolda (die Brücke musste 1998 wegen erheblicher Hochwasserschäden abgerissen werden und wurde durch eine moderne Brücke ersetzt
• 1916 Lyonel Feininger ist zu Gast in Zottelstedt
• 1946 sowjetische Truppen schleifen den Gutshof und reißen ihn auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) ab
Basierend auf dem Artikel Zottelstedt der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen