Žalhostice
Žalhostice
Žalhostice (deutsch
Czalositz, auch
Tschalositz) gehört zur nordböhmischen Region Ústà nad Labem (Aussig an der Elbe) mit 494 Einwohnern (2004).
Die Fläche der Gemeinde beträgt 233,15 ha.
Geografie
Geografie
Die Gemeinde liegt am südlichen Fuße des Böhmischen Mittelgebirges und am rechten Ufer der Elbe.
Geschichte
Geschichte
Der tschechische Name bedeutet „eine Stätte, wo Leid zu Gaste zu sein pflegt“. Geschrieben wurde früher in verschiedenen Formen wie: Tschalositz, Cžalositz, Cžahostitz, mundartlich gesprochen „Tschales“.
Die Gemeinde liegt in einer bereits vorgeschichtlich besiedelten Landschaft.
Erstmals erwähnt wurde sie im Jahr 1319, als Pesco von Schreckenstein das Dorf an König Johann von Böhmen und Heinrich von Kamaik verkaufte. Von der Familie Kamaik kam der Ort an Peter Kameitzky von Elstiborz und befand sich bis 1620 in dessen Besitz. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde der Besitz vom königlichen Fiskus eingezogen. 1626 wurde die Herrschaft Groß Tschernosek, zu der Czalositz gehörte, an den Grafen Wilhelm von Wrschowetz und Doubravská hora verkauft. Vermutlich lag die Ortschaft in den nachfolgenden Jahren wüst und wurde von den Besitzern neu besiedelt. 1650 wechselte die Herrschaft Tschernosek zur gräflichen Familie von Haysenstein und 1667 an die Reichsgrafen von Nostitz-Rhinek. Czalositz verblieb bis 1852 bei den letztgenannten Besitzern.
Administrativ gehör
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
In der Gemeinde stehen einige Häuser mit volkstümlichen Holzaufbauten (Fachwerk, Balkon, Giebel). Am Dorfplatz befinden sich die ältesten Häuser, die aus wehrhaften, massiven Steinquadern im Zuge des Neuaufbaus nach dem Dreißigjährigen Kriegs gebaut wurden. Fernsicht
genießt man vom Hausberg, dem Radobil (tschech.
Radobýl). Czalositz ist Ausgangspunkt für Ausflüge in die reizvolle Landschaft des Böhmischen Mittelgebirges und ist gleichzeitig Naherholungsgebiet der Stadt Leitmeritz (Litoměřice).
Wirtschaft
Wirtschaft
An den Elbhängen nach Leitmeritz und an den unteren Lehnen der Radebeule (Radobýl) wird seit dem 11. Jahrhundert Wein angebaut. 1843 wurden fast 125 Joch Weingärten bewirtschaftet, etwa ein Drittel der Gemeindefläche. Neben Ackerbau gibt es auch den Obstanbau. Viel Edelobst unter anderem Aprikosenbäume werden hier gehalten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch Fischerei betrieben.
Die ersten Industriebetriebe siedelten sich Ende des 19. Jahrhunderts an, als die strukturellen Voraussetzungen durch den Bau der Eisenbahnverbindungen (A.T.E.=Aussig-Teplitzer Eisenbahn, Ö.N.W.B.= Österreichische Nordwestbahn) geschaffen wurden. 1893 nahm die große Lederfabrik der Gebrüder Taussig die Produktion auf. Hier arbeiteten 1938 etwa 200 Beschäftigte. Im 3. Reich zwangsenteigneten die NS-Machthaber den jüdischen Inhaber Dr. Friedrich Neuburg. Die Firma Linhart aus Rehau (Nordostbayern) übernahm 1939 die Geschäfte. Wenige Jahre nach der politischen Wende 1989 stellte die Fabrik die Produktion ein.
Als zweite große Fabrik entstand um die Jahrhundertwende die Fischkonserven- und Essigfabrik C. W
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