Avenches
Avenches
Avenches (, im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye-Vully im Kanton Waadt in der Schweiz.
Der frühere deutsche Name
Wiflisburg geriet in den letzten zwei Jahrhunderten trotz der Nähe zur Sprachgrenze in Vergessenheit und wird heute kaum noch verwendet. Zur Römerzeit war das damalige Aventicum die bedeutendste Stadt auf Schweizer Boden auf dem Transitweg vom Rhonetal via Augusta Raurica nach Germanien.
Am 1. Juli 2006 wurde Gemeinde Donatyre mit Avenches vereinigt.
Geographie
Geographie
Avenches liegt auf einer Höhe von zwischen der Bezirkshauptstadt Payerne (10 km Luftlinie) und Murten (8 km Luftlinie). Das mittelalterliche Städtchen erstreckt sich auf einem isolierten Hügel am Südrand der Broyeebene, im Schweizer Mittelland südwestlich des Murtensees.
Die Fläche des 17.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Broyeebene und des angrenzenden Hügellandes. Der gesamte nördliche Gemeindeteil wird von der intensiv genutzten Ebene der unteren Broye eingenommen, durch die auch die Arbogne fliesst. Ganz im Nordwesten, im Bereich des Nationalgestüts, reicht das Gebiet bis an die kanalisierte Broye. Im Norden gehört zum Gemeindegebiet ein ca. 1.5 km langer Streifen am flachen Südufer des Murtensees, wobei die Mündung des Chandon die östliche Begrenzung bildet. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden in das eiszeitlich überformte freiburgische Molassehügelland auf die Plateaus von Donatyre und
Chafeirou . Auch der bewaldete Hügelzug des
Bois de Châtel, auf dem mit der höchste Punkt der Gemeinde erreicht wird, gehört zu Avenches. Die
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Geschichte
Geschichte
Die Wurzeln von Avenches gehen auf die Kelten zurück. Ein Stamm der Helvetier hatte im Lauf des 1. Jahrhunderts vor Christus auf der Höhe des Bois de Châtel südlich der späteren römischen Ortschaft ein Oppidum errichtet. Dieses Oppidum ersetzte wohl ein früheres Oppidum auf dem Mont Vully, das etwa zur gleichen Zeit aufgegeben wurde.
Die Gründung der römischen Stadt Aventicum, die zum Hauptort der Helvetier wurde, wird heute auf die Zeit um 15-13 v. Chr. angesetzt. Der Name Aventicum ist von der helvetischen Quellgöttin
Aventia abgeleitet. Die erste Erwähnung findet sich bei Tacitus, der den Ort im Jahre 69 bereits als Hauptstadt der Helvetier (
caput gentis) bezeichnet.
Schon bald entwickelte sich Aventicum zu einer blühenden Handelsstadt mit rund 20'000 Einwohnern und wurde Bischofssitz. Der Niedergang der römischen Stadt setzte im 3. Jahrhundert nach Christus ein, verursacht durch innere Reichswirren und Plünderungszüge der Alamannen. In der Folge siedelten sich die restlichen Bewohner auf dem Hügel an, wo sich das heutige Städtchen befindet. Eine neue befestigt
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Wirtschaft
Wirtschaft
Avenches ist ein regionales Wirtschafts- und Handelszentrum und Mittelpunkt eines stark auf die Landwirtschaft ausgerichteten Gebiets. Das Städtchen war deshalb lange Zeit agrarisch geprägt. Noch heute arbeiten mehr als 14 % der Erwerbstätigen im primären Sektor, während der sekundäre Sektor rund 28 % und der Dienstleistungssektor rund 56 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigen.
Seit der Korrektion der Broye im Jahr 1906 besitzt Avenches eine grosse Fläche fruchtbares Ackerland in der Ebene nördlich des Städtchens. Hier werden hauptsächlich Getreide, Tabak, verschiedene Gemüsesorten und Zuckerrüben angebaut. Im hügeligen südlichen Gemeindeteil gibt es neben dem Ackerbau auch Obstbau und Viehzucht.
Das Gelände zwischen der Arbogne und der Broye im Westen von Avenches wurde 1899 vom Bund gekauft, der darauf bis 1901 das Eidgenössische Gestüt, eine staatliche Pferdezuchtanstalt, errichtete. Es wurde 1997 privatisiert und heisst heute
Nationalgestüt Avenches (französisch:
Haras National Avenches). Auf der Pferderennbahn des Institut Equestre National Avenches (I
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