Böhlen (Thüringen)
Böhlen (Thüringen)
Böhlen ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland.
Geografie
Geografie
Böhlen liegt auf einer Hochfläche zwischen Langem Berg und Schwarzatal in etwa 610 Metern Höhe im südöstlichen Ilm-Kreis am Übergang zwischen Thüringer Wald im Westen und Thüringer Schiefergebirge im Osten. Die Hochfläche selbst bildet sich zwischen den Erhebungen
„Milchberg“ (im Norden; 676 m),
„Große Grube“ (im Osten; 648 m) und
„Kirchberg“ (im Süden; 632m).
Der höchste Punkt der Gemeinde ist mit 675,9 m der Milchberg. Der tiefste Punkt befindet sich an der Grenze im Schwarzatal mit ca. 395 m.
Um den gesamten Ort herum befindet sich ein verschieden breiter Streifen landwirtschaftlicher Nutzfläche an den sich ein Gürtel aus Waldbestand anschließt. Die Fichte ist vorherrschend. Lediglich im Norden gibt es an den Grenzen zu den Nachbargemeinden keinen Wald. Der Waldgürtel ist im Westen nur wenige Meter breit. Im Tal der Kurau dafür einige hundert Meter.
Die Gemeinde Böhlen zählt heute noch zu den waldreichsten Gemeinden der Umgebung, denn seit Jahrhunderten umfasst allein der kommunale Waldbestand etwa 291 He
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Geschichte
Geschichte
Die Gemeinde wurde 1442 erstmals urkundlich als
Belen oder
Belte erwähnt. Die Deutung oder Herleitung des Namens lässt sich nur vermuten. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt der Name aus dem slawischen Wort
belin oder
belina in der Bedeutung „weißer, heller Ort“. Er lässt sich aber wahrscheinlich auch von
Buhil oder
Bühl ableiten, was gleichbedeutend mit Bogen, Buckel oder Hügel ist. Dies verdeutlicht sich in der Lage des Ortes zwischen den umliegenden Erhöhungen. In der Mundart lautet der Name des Ortes noch heute, fast wie ursprünglich, „Belln“.
Die ersten Ansiedlungen sind in der Ortsmitte zu vermuten, hier stand auch die erste Kapelle oder Kirche des Ortes. Vom Ortskern dehnte sich die Bebauung zunächst in Richtung Viehtreibe und Mühlberg aus. Später entstanden quer zur typischen Ortszeile weitere Straßen. Im 18./19. Jahrhundert wurde auch der Anger zur Bebauung genutzt, einzelne Häuser sind noch in der sogenannten „mittleren Zeile“ vorhanden. Im Ort wurde neben Bismut und Blei vor allem Kupferkies abgebaut
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Klima
Klima
Das Klima in Böhlen ist auf Grund der Höhenlage recht rau. Der vorherrschende Klimatyp ist das Mittelgebirgsklima mit kühlen Sommern und schneereichen Wintern. Böhlen liegt in einer Region großer jährlicher Niederschlagsmengen. Durch die beiden Talsperren Schönbrunn und Goldisthal gibt es vermehrt Nebel der zwischen Langem Berg und Rennsteig hängen bleibt.
Politik
Politik
Böhlen gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach.
(2 Sitze in der VWG Versammlung)
Wirtschaft
Wirtschaft
In früheren Zeiten lebten die Böhlener vom Bergbau, Ackerbau, der Viehzucht und vom Holzeinschlag. Mit dem Anbau von Flachs, der auf den Hochflächen gut wuchs, gewann die Leineweberei enormen Aufschwung. Im 17. und 18. Jahrhundert lieferten die Leineweber der Region große Mengen nach Großbreitenbach. Am 19. August 1739 erkämpften die Böhlener, Wildenspringer und Friedersdorfer endlich ihre eigenen Innungsrechte. Dies führte wahrscheinlich zu einer weiteren Expansion des Gewerbes. Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung führte allerdings zu einer schnellen Verarmung des Weberhandwerks (siehe auch: Geschichte).
In Böhlen wurde die erste Sperrholz-Fabrik weltweit durch Herrn Bruno Harras im Jahre 1858 gegründet. Neben Sperrholz wurde hier eine besondere Form der Spanplatte produziert, in die Ornamente und Bilder gepresst wurden und von einer Schnitzerei kaum zu unterscheiden waren. Die Firma nahm an der Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893 teil. Es wurden nicht nur die eigenen Entwicklungen vorgestellt, sondern auch der Empfangssaal des deutschen Pavillons ausgestattet und gebau
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