Bagdad
Bagdad
Bagdad (persisch für
Geschenk Gottes, , manchmal auch Baghdad geschrieben) ist die Hauptstadt des Irak und des gleichnamigen Gouvernements. Sie ist mit 5,3 Millionen Einwohnern (2008) eine der größten Städte im Nahen Osten. In der Metropolregion, die weit über die Grenzen des Gouvernements hinausreicht, leben 10,6 Millionen Menschen (2008).
Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes sowie Sitz der irakischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen und religiösen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen. Bagdad ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Iraks und besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen sowie Baudenkmäler.
Geographische Lage
Geographische Lage
Die irakische Hauptstadt liegt etwa in der Landesmitte des Irak durchschnittlich 40 Meter über dem Meeresspiegel. Sie erstreckt sich am Mittellauf des Tigris, der bis Bagdad schiffbar ist.
Der Fluss teilt die Stadt in zwei Hälften, den östlichen Teil
Risafa und den westlichen Teil
Karch. Der Boden ist sehr flach und aufgrund der periodischen Überschwemmungen alluvialen Ursprungs.
Der Fluss Tigris, an dessen Ufern Bagdad liegt, ist ein wichtiger Handelsweg für die Stadt.
In Bagdad laufen einige durch den fruchtbaren Halbmond führenden Handelsrouten zusammen, einem niederschlagsreichen Winterregengebiet, nördlich der Syrischen Wüste und im Norden der Arabischen Halbinsel gelegen.
Zusammen mit dem Euphrat bildet der Tigris, dessen Einzugsgebiet 375.000 Quadratkilometer umfasst, das Zweistromland, in dem sich einige der ersten Hochkulturen entwickelten.
Klima
Klima
Die Stadt besitzt ein trockenes subtropisches Klima und ist in Bezug auf die maximalen Temperaturen eine der heißesten Städte der Welt. In den Sommermonaten zwischen Juni bis August steigt die durchschnittliche maximale Temperatur auf 41 bis 43 Grad Celsius, begleitet von starker Sonnenstrahlung: Regen ist zu dieser Zeit des Jahres sehr selten. Temperaturen über 50 Grad Celsius sind nicht unbekannt, und auch in der Nacht sinken diese selten unter 24 Grad Celsius.
Die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering und liegt in der Regel unter zehn Prozent. Staubstürme aus den Wüsten im Westen sind im Sommer ein normales Ereignis. Sie finden an durchschnittlich 20 Tagen im Jahr statt.
Im Winter, zwischen Dezember und Februar, beträgt die maximale Temperatur durchschnittlich 16 bis 18 Grad Celsius. Die minimale Temperatur im Januar liegt bei etwa vier Grad Celsius im Mittel, aber auch Werte unter null Grad Celsius sind nicht selten in dieser Jahreszeit. Die jährliche Niederschlagsmenge von durchschnittlich etwa 148 Millimeter fällt fast ausschließlich im Zeitraum von November bis März.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Bagdad gliedert sich in neun Stadtbezirke:
•al-AÊ¿zamiyya
•BaghdÄd al-dschadÄ«da (Tisa Nisan)
•al-KÄzimiyya
•al-KarÄda
•al-Karch
•Manṣūr
•al-RaschÄ«d
•al-RusÄfa
•Sadr City (Thaura)
Wirtschaft
Wirtschaft
In Bagdad ist der Großteil der irakischen Industrie angesiedelt. Die wichtigsten Industriezweige Bagdads sind die Textilindustrie, Ölraffination, Holzindustrie, Baustoffindustrie und Nahrungsmittelverarbeitung. Die Landwirtschaft im Umland produziert hauptsächlich Datteln und Gemüse. In Bagdad haben die Iraq Stock Exchange, welche am 24. Juni 2004 eröffnet wurde, sowie die 1966 gegründete staatliche Erdölgesellschaft Iraq National Oil ihren Sitz.
Nachdem 1972 alle ausländischen Erdölgesellschaften verstaatlicht wurden und die Ölkrise zu einem rasanten Anstieg der Erdölpreise führte, gab es ab Mitte der 1970er Jahre einen Wirtschaftsboom in Bagdad. Von dieser rasanten Entwicklung profitierte auch ein Großteil der Bevölkerung. Durch die beiden Golfkriege (1980–1988 und 1990/1991) sowie des UN-Embargos (1991–2003) wurde die Wirtschaft fast lahmgelegt. Seit 1980 verschlechterte sich der Lebensstandard der Bevölkerung kontinuierlich.
Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur und die außerordentlich große Wohnungsnot. Wegen der Zerstörungen im Irakkrieg 2003
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