Bellegarde-sur-Valserine
Bellegarde-sur-Valserine
Bellegarde-sur-Valserine ist eine Gemeinde im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes. Es ist Hauptort des Kantons Bellegarde-sur-Valserine im Arrondissement Nantua.
Geographie
Geographie
Bellegarde-sur-Valserine liegt auf 350 m ü. M., etwa 30 km westsüdwestlich der Stadt Genf (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich im Becken von Bellegarde, am Rand des französischen Juras, zwischen den Höhenzügen des Grand Crêt d'Eau (bis 1621 m ü. M.) im Osten und des Plateau de Retord (rund 1300 m ü. M.) im Westen. Das eigentliche Siedlungsgebiet liegt in einem Talkessel an der Mündung der Valserine in die Rhône. Diese zeichnet bei Bellegarde einen scharfen Bogen und wendet sich von der vorher überwiegend westwärts gerichteten Fließrichtung nach Süden.
Die Fläche des 15.25 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Rhônetals. Dabei bildet die Rhône stets die südliche Grenze. Sie fließt zunächst tief eingeschnitten in einem von Felswänden begleiteten Tal, das sich bei Bellegarde zu einem Kessel öffnet. Hier mündet von Norden her die Valserine. Westlich der Stadt ändert die Rhône ihre Fließrichtung abrupt nach Süden. Sie wird hier durch die Staumauer von Génissiat zu einem langgezogenen stehenden Gewässer aufgestaut. Früher verschwand ein Teil des
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Geschichte
Geschichte
Schon zur Römerzeit besaß das Gebiet des heutigen Bellegarde am Rhôneübergang eine wichtige strategische Bedeutung. Der Übergang wurde durch einen Wachtturm gesichert, und wahrscheinlich befand sich hier eine kleine Siedlung.
Im Lauf des Mittelalters entwickelte sich Musinens auf der Höhe nordwestlich des Talkessels von Bellegarde zur Hauptsiedlung des heutigen Gemeindegebietes. Daneben bildete Arlod im 12. Jahrhundert eine eigene Herrschaft. Bellegarde war dagegen nur ein kleiner Weiler, der zur Gemeinde Musinens gehörte.
Dies änderte sich jedoch schlagartig in der Zeit von 1853 bis 1858 mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Lyon nach Genf, die entlang der Rhône durch den Talkessel von Bellegarde geführt wurde. Per kaiserliches Dekret von Napoléon III. vom 6. Dezember 1858 wurde die Gemeinde von
Musinens in
Bellegarde umbenannt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich entlang der Rhône verschiedene Fabriken nieder, welche auf die Wasserkraft angewiesen waren. Dazu gehörten vor allem Spinnereien, Papierfabriken und Sägereien. Mit dem Bau eines Kraftwerks an
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Als rasch gewachsene Industriestadt ohne mittelalterlichen Kern hat Bellegarde-sur-Valserine nur wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu zählen die 1853 erbaute Pfarrkirche, die ursprünglich im gotischen Stil errichtete Kirche von Arlod, deren Chor aus dem 15. Jahrhundert stammt, die Kirche von Vanchy und das Schloss von Musinens. Zu den Natursehenswürdigkeiten gehören die
Pertes de la Valserine nördlich der Stadt. Hier stürzt die Valserine mit einem Wasserfall in eine Felsschlucht und verschwindet danach unter der Naturbrücke
Pont des Oules.
Mit 10'846 Einwohnern (1999) gehört Bellegarde-sur-Valserine zu den größten Gemeinden des Département Ain. Aufgrund der Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark an. Danach kam es zu einer Stagnation, der wiederum ab 1950 ein rasches Wachstum folgte. Den Höhepunkt bezüglich Einwohnerzahl erreichte Bellegarde-sur-Valserine Mitte der 1970er Jahre mit rund 11'600 Personen. Seither wurde insgesamt ein leichter Bevölkerungsrückgang verzeichnet.
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