Berchtesgaden
Berchtesgaden
Berchtesgaden ist ein Markt im äußersten Südosten des bayerischen Regierungsbezirks Oberbayern und Mittelzentrum des südlichen Teiles des Landkreises Berchtesgadener Land. Die nächste größere Stadt ist Bad Reichenhall, die nächste Großstadt und regionalplanerisches Zentrum der Region ist Salzburg, 15 km nördlich auf österreichischer Seite.
Der Aufschwung des Tourismus
Der Aufschwung des Tourismus
In den folgenden Jahrzehnten nutzten die bayrischen Könige Berchtesgaden als Sommerresidenz und bauten das bisherige Chorherrenstift zu einem königlichen Schloss aus.
Nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 begann die Besucher- und Gästezahl zu steigen. Der Maler Carl Rottmann fertigte ja schon in den 1820ern Gemälde von den Berchtesgadener Alpen an – siehe auch das davon inspirierte Watzmann-Gemälde von Caspar David Friedrich – aber jetzt fanden immer mehr Künstler, Schriftsteller und auch Industrielle Gefallen am Berchtesgadener Tal: So zum Beispiel Ludwig Ganghofer, der eine ganze Reihe seiner Romane in Berchtesgaden spielen ließ, sowie die norwegischen Schriftsteller Jonas Lie und Henrik Ibsen. Der Tourismus entwickelte sich neben dem Salzabbau bald zu einem wichtigen Standbein, verlor das Holzhandwerk doch in gleichem Maße an Bedeutung. Bei den Malern waren vor allem der Hintersee und der Königssee als Motive beliebt – nicht ohne Grund heißt einer der schönsten Aussichtsplätze am Königssee noch heute
Malerwinkl. Die Erschließu
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Geographie
Geographie
Berchtesgaden ist umgeben von den Berchtesgadener Alpen. Wenige Kilometer südlich am Fuße des Watzmanns liegt der Königssee sowie die Gemeinde Schönau am Königssee. Hier beginnt die Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee. Nach Nordwesten hin ist Berchtesgaden über Bischofswiesen und den Pass Hallthurm mit Bad Reichenhall (18 km entfernt) verbunden. Hier führt auch die einspurige Bahnstrecke nach Freilassing. Über Ramsau und die Deutsche Alpenstraße gelangt man über den Schwarzbachwacht Pass nach Westen nach Zell am See (Österreich). Ebenfalls über Ramsau und südwestlich weiter über Hintersee und den Hirschbichl (gesperrte Staatsstrasse) kommt man auf österreichisches Staatsgebiet nach Weißbach bei Lofer im Saalachtal. Nach Norden kommt man über Marktschellenberg ebenfalls auf österreichisches Staatsgebiet nach Salzburg (24 km). Über den höher gelegenen Ortsteil Oberau gelangt man Richtung Osten nach Hallein (Österreich).
Die Königsseerache und Ramsauer Ache vereinigen sich am Bahnhof zur Berchtesgadener Ache, die aber ab der österreichischen Grenze
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Geschichte
Geschichte
Der Name Berchtesgaden bildet sich vermutlich Perchta oder
Perther, dem Namen eines Siedlers, sowie
Gaden, einem umzäunten Wohnsitz.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Berchtesgaden im Jahre 1102. Der Entstehung Berchtesgadens war ein Gelübde der Gräfin Irmgard von Sulzbach vorangegangen, als Dank für die Errettung ihres Ehemannes nach einem Jagdunfall ein Kloster zu stiften. Ihr Sohn Berengar I. von Sulzbach und sein Halbbruder Kuno setzten sich für die Erfüllung dieses Gelübdes ein und reisten dafür auch nach Rom. Die Augustiner-Chorherren, die von Berengar berufen wurden, scheuten das damals unwirtliche Berchtesgadener Tal. Der erste Propst Eberwin nahm daher noch bis 1111 seine Sitz im Kloster Baumburg (im heutigen nördlichen Landkreis Traunstein). Erst mit den Rodungen gewann der Talkessel nach und nach auch für die Fürstpröpste seinen Reiz. Fortan war Berchtesgaden Hauptort des später zur Fürstprobstei Berchtesgaden erhobenen kleinen geistlichen Staates. Die Forsthohheit gewährte Kaiser Friedrich Barbarossa dem kleinen Stift 1156 und die Schürffreiheit auf Salz
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Salzbergwerk Berchtesgaden
• Obersalzberg mit Dokumentation Obersalzberg
• Kehlsteinhaus
• Markt mit Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer, königlichem Schloss (ehemaliges Chorherrnstift) und historischen Häusern wie dem
Hirschenhaus mit einer in Lüftlmalerei ausgestalteten Fassade aus dem Jahr 1610, die menschliche Laster anhand von Affen spiegelt
• Die
Königliche Villa westlich des alten Marktzentrums am Fuß des Kälbersteins, wurde 1853 bezogen und war das erste Gebäude im Villenstil in Berchtesgaden. Maximilian II. hat die Villa für sich als eigenständige Residenz errichten lassen, um die Unabhängigkeit von seinem Vater Ludwig I. zu unterstreichen, dem auch nach dessen Abdankung das Wohnrecht im Königlichem Schloss in Berchtesgaden zustand.
• Heimatmuseum im Schloss Adelsheim
In den Nachbargemeinden:
• Königssee
• Nationalpark Berchtesgaden
• Berchtesgadener Alpen
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