Bettlach SO
Bettlach SO
Bettlach ist eine politische Gemeinde im Bezirk Lebern des Kantons Solothurn in der Schweiz. Die französische Bezeichnung für Bettlach lautet
Bâche. Bettlach besteht aus den Ortsteilen Bettlach Dorf, Allmend, Ried, Büelen, Witi, Bischmatt, Zelg, Bruech, Tannlimatt, Ischlag, Kastels, Burg, Bettlachberg und Bettlachstock.
Geographie
Geographie
Bettlach liegt auf 479 m ü. M., 2.5 km östlich des Bezirkshauptortes Grenchen und 8 km westlich von Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Jurasüdfuss östlich des
Giglerbachs, am Rand der Aareniederung und auf einem eiszeitlichen Moränenwall, im Solothurner Mittelland.
Die Fläche des 12.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Solothurner Jurasüdhangs. Die südliche Grenze verläuft entlang dem stark gewundenen Flusslauf der Aare. Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden nordwärts über die bis zu 2 km breite und landwirtschaftlich intensiv genutzte Aareniederung (
Witi) bis an den Jurahang. Am Fuss des Juras befindet sich der Hügel
Büelen, an dessen Hang der Ortskern liegt. Dieser Hügel, der sich gegen Solothurn hin fortsetzt, besteht aus Moränenschutt, welcher vom eiszeitlichen Rhonegletscher während einer länger andauernden Stagnation in der Rückzugsphase hier abgelagert wurde.
Der Jurasüdhang ist in seinem unteren Abschnitt bei Bettlach relativ sanft geneigt und mit Wiesen bestanden. Oberhalb etwa
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Bettlach war schon sehr früh bewohnt. So wurden Siedlungsspuren aus der Bronzezeit, eine Grabstätte aus der jüngeren Eisenzeit und die Fundamente eines römischen Gutshofs (Paetiliacum; Hof des Paetilius) gefunden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1181 unter dem Namen
Betelacho. Später erschienen die Bezeichnungen
Betelahe (1214),
Bethlacho (1244),
Bettelage (1279) und
Betlach (1329). Der Name bedeutet
beim Landgut des Battalus.
Auf der Schlossfluh bestand seit dem 10. Jahrhundert eine Burg, die Stammsitz der Herren von Grenchen war. Nachdem das Geschlecht der Herren von Grenchen ausgestorben war, kam Bettlach durch Erbgang im frühen 13. Jahrhundert an die Grafen von Strassberg, 1309 an die Herrschaft Altreu, 1389 an die Stadt Solothurn und wurde der Vogtei Lebern zugeordnet. Gerichtsort war in dieser Zeit Selzach.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Bettlach während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Schon im 18. Jahrhundert ent
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Kultur
Kultur
Ein regionales Ansehen geniesst Bettlach wegen der
Talentshow Bettlach, die seit 1999 jährlich stattfindet. Nicht nur die kantonale Presse berichtet seither über die Veranstaltung. Für die
Talentshow 2008 war sogar die national bekannte Sängerin Sandee geladen, die aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen verhindert war und deshalb den Drummer ihrer Band schickte.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Kirche Sankt Klemenz wurde 1966-1969 an der Stelle mehrerer Vorgängerbauten nach Plänen des Architekten Walter Maria Förderer errichtet. Eine Klemenzkapelle wurde bereits 1359 erstmals erwähnt. Die reformierte Markuskirche stammt von 1959; Architekt: Kleiber; Glasfenster von Max Brunner. Die Zähnteschür, u.a. 1608/1611/1740 erwähnt, wurde 1979-1980 durch den Zähnteschür-Verein renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht; nördlich davon steht ein interessantes Wegkreuz von 1638. Der Stellihofspycher stammt von 1687, der Adam-Spycher von 1714.
Die Ruine Grenchen, welche im Dorf auch "Bettleschloss" genannt wird, steht auf einem vorgelagerten Felsen nahe dem Bergrestaurant Bettlachberg. Die Ruine ist gut zu Fuss (ca. 55 Minuten vom Schiessstand) und im Sommer auch mit dem Auto erreichbar. Sie bietet einen hervorragenden Ausblick auf das Aaretal, das Emmental und die Alpen. Mauerreste der im 11. Jahrhundert erbauten und bereits anfangs des 14. Jahrhunderts verlassenen Burg sind erhalten.
Ebenfalls eine Sehenswürdigkeit ist die Wandflue. Wie oben besc
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Wirtschaft
Wirtschaft
Bettlach war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft des Giglerbachs wurde schon seit dem 16. Jahrhundert für den Betrieb von Sägereien genutzt. Ab etwa 1890 erlebte der Ort eine rasche Industrialisierung durch die Gründung mehrerer Uhrenfabriken. Durch die Krise in der Uhrenindustrie gingen 1973 zahlreiche Arbeitsplätze verloren. In der Folgezeit fand eine starke Diversifizierung der Industrie statt, die sich zuvor fast ausschliesslich auf die Uhrenbranche und Zulieferbetriebe konzentriert hatte.
Heute bietet Bettlach rund 2000 Arbeitsplätze an. Mit 5 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 69 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 26 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Der primäre Sektor konzentriert sich auf Ackerbau, Gemüsebau und Obstbau in der Aareebene sowie auf Viehzucht und Forstwirt
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Basierend auf dem Artikel Bettlach SO der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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