Bitola
Bitola
Bitola (mazedonisch
Битола, transliteriert:
Bitola, aromunisch
Bitule, griechisch ΜοναστήÏι/
Monastiri auch
Βιτὠλια-Vitólja, albanisch
Manastir, türkisch
Manastır) ist die mit 95.385 Einwohnern (2002) drittgrößte Stadt Mazedoniens und ist eine politische Gemeinde, der Hauptort heisst auch Bitola. Sie liegt im Südwesten des Landes auf 615 m Höhe am Flüsschen Dragor unterhalb des Bergmassivs Pelister. Die Entfernung zur nördlich gelegenen Hauptstadt Skopje beträgt 169 Kilometer, nach Ohrid sind es 66 Kilometer. In der Stadt leben neben Mazedoniern (88,7%) auch Albaner (4,4), Roma (2,7%), Türken (1,7%) und Aromunen (1,3%) (Angaben nach der Volkszählung in Mazedonien 2002).
Bitola ist ein wichtiges Handels- und Industriezentrum sowie bedeutender Bildungsstandort in Mazedonien. Die Kliment-Ohridski-Universität in Bitola hat über 5000 Studenten. Die Stadt besitzt auch das älteste Theater (seit dem 19. Jahrhundert) Mazedoniens.
Die Innenstadt wird durch his
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Geschichte
Geschichte
In der Nähe der heutigen Stadt lag die antike Stadt Herakleia Lynkestis, von der in den letzten Jahrzehnten bedeutende Teile ausgegraben worden sind. In römischer Zeit war Heraclea eine wichtige Station an der Via Egnatia und Vorort der Landschaft Lynchestis. Bereits im 4. und 5. Jahrhundert war die Stadt Bischofssitz und seine Metropoliten sind als Teilnehmer an den ökumenischen Konzilien bezeugt.
Im 11. Jahrhundert wurde Bitola erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert eroberten die Türken die Stadt, die sie dann zu einem ihrer wichtigsten Verwaltungs- und Handelszentren auf dem Balkan ausbauten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts richteten die meisten europäischen Großmächte konsularische Vertretungen in Bitola ein. Die osmanische Regierung gründete hier eine Militärakademie, deren berühmtester Schüler Kemal Atatürk gewesen ist. 1903 war Bitola ein Zentrum des Ilinden-Aufstands gegen die türkische Herrschaft. 1908 fand in Bitola der Kongress von Monastir statt, bei dem sich die Albaner für den ausschließlichen Gebrauch der lateinischen Schrift entschieden. Nach dem Ersten Balkankrieg
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Kultur
Kultur
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Saat Kula (Uhrturm). Der Turm ist 30 m hoch und sein Grundriss ist quadratisch. In historischen Aufzeichnungen wurde der Turm schon im 16. Jahrhundert erwähnt. Allerdings ist es nicht eindeutig belegbar, ob der heutige Bau schon zu dieser Zeit errichtet wurde. Das Uhrwerk der Saat Kula ist ein Geschenk des Naziregimes an die Stadt, die den Deutschen Friedhof für die gefallenen deutschen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg gebaut hat.
Der Sirok Sokak oder Korzo ist die zentrale Einkaufsstraße (Flaniermeile) der Stadt. Auf dieser Straße befinden sich auch die ältesten Gebäude der Stadt. Zur Zeit des Osmanischen Reiches und auch heute haben hier mehrere europäischer Staaten ihre konsularische Vertretung.
In Erinnerung an die Gebrüder Manaki aus Bitola, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu den Filmpionieren gehörten, findet in der Stadt ein internationales Film-Festival statt.
Ilindenski Denovi ist seit 1971 ein jährliches Festival an Volkstänzen und Lieder. Dieses Festival findet jedes Jahr im Zeitraum vom 29. Juli bis zum Nationalen Feierta
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Wirtschaft
Wirtschaft
Bitola ist der wichtigste Standort der mazedonischen Energiewirtschaft. 80% der benötigten Elektrizität Mazedoniens werden im Kohlekraftwerk REK Bitola produziert. Die größte Talsperre Mazedoniens Strezevo befindet sich nördlich der Stadt und versorgt Bitola und die Umgebung mit Trinkwasser. Zahlreiche Textilunternehemen und der größte Produzent Mazedoniens von Milchprodukten,
Industriska Mlekara Bitola IMB, sind in der Stadt ansässig. Bitolska Pivara ist eine der ältesten Brauereien im Land.
Jährlich findet eine regionale Messe für Handwerk, Landwirtschaft und Tourismus in Bitola statt. Dort präsentieren sich neben Unternehmen aus der Stadt und den Nachbargemeinden, auch Unternehmen aus den angrenzenden Regionen in Griechenland und Albanien.
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