Bulle FR
Bulle FR
Bulle ist eine politische Gemeinde im welschen Teil des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die Stadt befindet sich im Distrikt Gruyère westlich des Stausees Lac de la Gruyère. Bulle ist die zweitgrösste Stadt des Kantons Freiburg und ein wichtiges regionales Wirtschafts- und Handelszentrum im südlichen Kantonsteil. Der ehemalige deutsche Name
Boll wird heute nicht mehr verwendet.
Am 1. Januar 2006 wurde La Tour-de-Trême nach Bulle eingemeindet.
Geographie
Geographie
Bulle liegt auf , 23 km südsüdwestlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Die Stadt erstreckt in der leicht nach Osten geneigten Ebene nördlich des Bergbachs Trême, im weiten Becken von Bulle im Greyerzerland, am Nordfuss des Massivs des Moléson. Wenige Kilometer östlich der Stadt liegt der Stausee Lac de la Gruyère, der von der Saane (französisch: Sarine) durchflossen wird.
Die Fläche des 23.8 km² grossen, stark verzweigten Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Beckens von Bulle im freiburgischen Alpenvorland. Der Hauptteil des Gebietes wird von der Ebene bei Bulle eingenommen, welche von der Trême durchflossen wird. Im Osten reicht das Gebiet bis an die Saane kurz oberhalb ihrer Mündung in den Lac de la Gruyère und umfasst das ausgedehnte Waldgebiet des
Bois de Bouleyres, im Nordosten reicht es auf den Waldhügel
Vaucens . Nach Norden erstreckt sich die Gemeindefläche über die Talniederung der Sionge und umfasst einen Teil des Südhangs des
Mont de Riaz, der zum Hügelzug des Gibloux gehört.
In einem schmalen Streifen reicht de
...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Bulle war bereits vor der Zeitenwende besiedelt. Das älteste Zeugnis der Anwesenheit des Menschen ist ein Hügelgrab, das in der Hallstattzeit errichtet wurde. Sehr wahrscheinlich existierte auch während der Römerzeit eine Siedlung, von der jedoch kaum Überreste vorhanden sind.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 852 unter dem Namen
Butulo; latinisiert hiess der Ort
Bulium. Später erschienen die Bezeichnungen
Bulo (859),
Butulum (867),
Bollo (um 1200),
Bullo und
Bullos (1225). Der Ortsname ist vermutlich vom französischen Wort
butte (in der Bedeutung von Erdhügel) abgeleitet.
Die Ursprünge des heutigen Bulle liegen weitgehend im Dunkeln. Kern der Siedlung war wahrscheinlich die im 6. oder 7. Jahrhundert vom Bischof von Lausanne gestiftete Kirche Saint-Eusèbe, welche die Mutterkirche des Greyerzerlandes war und bis zur Gründung der Pfarrei Gruyères im 13. Jahrhundert die Funktion der Pfarrkirche des gesamten Saanetals von La Roche im Norden bis Montbovon im Süden innehatte. Da
...mehr
Kultur und Tourismus
Kultur und Tourismus
Bulle ist das städtische Zentrum der Tourismusregion des Greyerzerlandes. Sehenswert sind die Altstadt mit dem Schloss und das Musée Gruérien, das seit dem Neubau von 1978 eine modern gestaltete Sammlung von handwerklichen und kulturellen Gütern der Region zeigt. In der nahen Region befinden sich das historische Städtchen Gruyères, der Stausee Lac de la Gruyère und der Ausflugsberg Moléson. Die Region um Bulle ist sowohl auf den Sommer- als auch auf den Wintertourismus ausgerichtet. Im weiteren bietet die Stadt mit dem Espace Gruyère (1998 eröffnet) ein Veranstaltungszentrum für Viehschauen und -märkte, sowie für sportliche und kulturelle Anlässe. Unter letzteren sind der Marché Folklorique (jeden Donnerstag im Juli und August), der Weihnachtsmarkt, die Fasnacht sowie verschiedene weitere Festivitäten zu nennen. Ferner besitzt Bulle ein Kino, ein Theater und eine Stadtbibliothek.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Bulle besitzt ein malerisches Stadtbild, dessen Bürgerhäuser hauptsächlich aus dem frühen 19. Jahrhundert (nach dem Stadtbrand von 1805) stammen. Der rechteckige Stadtgrundriss zeigt eine Ausdehnung von rund 400 m × 150 m und weist zwei parallele Hauptgassen sowie mehrere Quergässchen auf, wobei das Schloss den südlichen, die Stadtkirche den nördlichen Abschluss bilden. Von der ehemaligen Stadtbefestigung ist kaum mehr etwas erhalten.
Das Schloss Bulle wurde im 13. Jahrhundert unter den Bischöfen von Lausanne in Anlehnung an das Carré Savoyard erbaut. Seine Südostecke ist durch einen imposanten runden Donjon mit einer Höhe von 33 m, einem Durchmesser von 13.5 m und einer 2.2 m mächtigen Mauer geschützt, während an den anderen drei Ecken die Türme wie Echauguetten auf die Ringmauer aufgesetzt sind. Das Schloss erfuhr im Lauf der Zeit nur geringe Veränderungen, beispielsweise im 16. Jahrhundert unter den freiburgischen Vögten. Es dient heute als Verwaltungssitz des Bezirks Gruyère.
Die Pfarrkirche geht im Kern vermutlich auf das 7. Jahrhundert zurück; erwähn
...mehr
Wirtschaft
Wirtschaft
Bulle war stets ein agrarisch geprägtes Städtchen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Umlandes wurden hier verarbeitet und in den Handel gebracht. Bedeutend war der Handel mit Holz, Käse (insbesondere Greyerzer Käse) und Strohflechtwaren. Schon seit vielen Jahrhunderten werden Jahr- und Viehmärkte abgehalten. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierte sich die Industrie hauptsächlich auf die Holzverarbeitung, darunter Sägereien, Schreinereien, Möbelfabriken und Kistenfabriken. Die Diversifizierung der Industrie setzte erst nach 1950 ein.
Heute bietet Bulle als Wirtschaftszentrum des Greyerzerlandes rund 9000 Arbeitsplätze an. Mit 2 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 36 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 62 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Die Landwirtschaft ist in Bulle hauptsächlich noch durch Milchwirtschaft und Viehzucht vertreten, nur
...mehr
Basierend auf dem Artikel Bulle FR der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen