Carpentras
Carpentras
Carpentras ist eine südfranzösische, provenzalische Kommune im Département Vaucluse mit Sitz einer Unterpräfektur, die liegt. Zeitweilig war Carpentras Sitz eines Bischofs, dessen Sitz sich zuvor in Venasque befand. Carpentras hat circa 27.000 Einwohner. Es besteht eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Seesen am Harz (Niedersachsen).
Geschichte
Geschichte
Carpentras ist seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. als Marktplatz übermittelt. Es geht auf eine keltische Siedlung vom Stamm der Meminien zurück, die von phönizischen und griechischen Händlern als Handelsplatz besucht wurde, um Weizen, Honig, Ziegen, Schafe und Häute zu kaufen. In gallo-römischer Zeit war Carpentras – damals
Carpentoracte – ebenfalls besiedelt, wovon ein eindrucksvoller römischer Ehrenbogen und das Stadttor, die Porte d’Orange, zeugen.
Seit 1274 gehörte Carpentras zum päpstlichen Herrschaftsgebiet Comtat Venaissin. Zwischen 1309 und 1314 machte Papst Clemens V., neben Avignon Carpentras zu seiner Residenz. In der Amtszeit von Papst Innozenz VI. (1352–1362) wurde Carpentras von einer Stadtmauer mit 32 Türmen und vier Toren gegen die plündernden Söldnertruppen (Grandes Compagnies) umgeben. Ab 1320 war Carpentras Hauptstadt des Comtat Venaissin, der provenzalischen Grafschaft des Papstes, und blieb dies bis zur Französischen Revolution, als das Comtat nach einem Plebiszit von der Französischen Republik annektiert wurde.
Da
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der römische Ehrenbogen befindet sich auf der Rückseite des Justizpalastes. Auf seiner Ostseite zeigt er zwei Gefangene, der eine in Fell (ein Germane), der andere in einer Tunika gekleidet. Es wird aufgrund der für das südliche Galien exotischen Kleidung angenommen, dass es sich dabei um einen Mann aus dem Orient handelt. Der Ehrenbogen entstammt, ebenso wie die Porte d'Orange, augusteischer Zeit. Heute fristet der Ehrenbogen ein unbeachtetes Dasein, und die Nische, die er mit der Kathedrale bildet, wo er recht versteckt steht, wird seit längerem als Kloake benutzt.
Die ehemalige Kathedrale St. Siffrein wurde von Gegenpapst Benedikt XIII. 1404 in Auftrag gegeben und 1519 fertiggestellt, auch wenn sie im 17. Jahrhundert eine Barockfassade bekam. Sie wurde in die Stadtmauer hineingebaut. Der Bischof konnte an der Messe von einer kleinen Loggia, die über die Empore im Hauptschiff erreichbar ist, teilnehmen.
Das spätgotische Südportal wird traditionell als Porte Juif, Judenportal, bezeichnet, weil Juden, die zum Christentum konvertierten, durch dieses Portal zur Taufe geführt wurden.
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Wirtschaft
Wirtschaft
Seit 1768 wird in der Umgebung von Carpentras Färberkrapp (
Rubia tinctorum) in großem Umfang angebaut und eingesetzt. Damit stieg Carpentras erneut zur Marktstadt auf. Mit dem Bau einer Kanalabzweigung 1860 konnte das Wasser der Durance die trockenen Felder der steppenähnlichen
garrigue zu einem fruchtbaren Garten umgestalten. Damit steigerte sich der Anbau von Gemüse und Obst, wie zum Beispiel Trauben, Kirschen und Erdbeeren, das auf dem Markt vor der Saison verkauft wurde. Es besteht eine Städtepartnerschaft mit Seesen (Deutschland).
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