Courtelary
Courtelary
Courtelary ist eine politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Distrikts Courtelary des Kantons Bern in der Schweiz und damit Sitz des Regierungsstatthalters.
Geographie
Geographie
Courtelary liegt auf , 14 km westnordwestlich von Biel/Bienne (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im zentralen Teil des Juralängstals Vallon de Saint-Imier beidseits des Flusslaufs der Suze (deutsch
Schüss).
Die Fläche des 22.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des breiten Talbeckens des Vallon de Saint-Imier. Den zentralen Teil nimmt die 500 bis 700 m breite Talniederung der Suze ein. Im Norden reicht das Gebiet auf die Antiklinale der Montagne du Droit (bis ) und bis in die Senke von
Les Chaux bei Les Breuleux. Nach Süden erstreckt sich Courtelary auf die Höhe der Chasseral-Kette, auf der mit der höchste Punkt der Gemeinde erreicht wird. Auf dem Scheitel der Chasseral-Kette wurde das harte Deckgestein aufgebrochen und wegerodiert, wodurch im Laufe der Jahrmillionen ein nördlicher und ein südlicher Kamm entstanden. Dazwischen befindet sich ein Antiklinaltal, das bereits bis auf die nächste harte Gesteinsschicht ausgeräumt ist. Dieses Gewölbe bildet zwischen den beiden äusseren Kreten einen dritten Kamm, den Rücken des
Petit Chasseral. Auf d
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Geschichte
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung der Dorfes erfolgte 962 unter dem Namen
Curtis Alerici, später erschienen die Bezeichnungen
Curte Alesi (1175) und
Cortaleri (1178). Der Ortsname geht vermutlich auf den Hof eines Burgunders mit dem Namen
Alarich zurück. Courtelary gehörte dem Kloster Moutier-Grandval, aber auch das Kapitel Saint-Imier besass Güter auf dem Gemeindegebiet.
Das Dorf teilte das Schicksal der Herrschaft Erguel, die zwar dem Fürstbistum Basel unterstand, aber mit der Zeit immer stärker durch die Stadt Biel/Bienne beeinflusst wurde. 1530 wurde von Biel gegen den Willen der Talbewohner die Reformation eingeführt. Diese schlossen ein Burgrecht mit der Stadt Solothurn ab und pochten auf ein Selbstbestimmungsrecht. Als Folge dieses Vertrages wurde 1604 in Courtelary ein Gerichtshof eingerichtet, und das Dorf wurde 1606 Sitz der Vogtei Erguel. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde Courtelary schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Nachdem die französischen Truppen 1792 in das Fürstbistum Basel eingerückt waren, befand sich in Courtelary für kurze
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die heutige reformierte Dorfkirche kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie wurde ausgehend des 10. oder 11. Jahrhunderts erbaut und dem heiligen Himerius geweiht. Der romanische Bau wurde 1372, 1642 und 1773 erweitert und nachfolgend mehrmals restauriert. Er enthält Wandmalereien, die vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die Präfektur, das heutige Rathaus, ist das 1606 erbaute Schloss, das als Residenz der Vögte von Erguel diente. Umbauten fanden im 18., 19. und 20. Jahrhundert statt. Von 1908 stammt das Schulhaus im Heimatstil. Die katholische Kapelle entstand 1971.
Wirtschaft
Wirtschaft
Courtelary war bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, daneben gab es eine Sägerei und eine Schmiede. Die Industrialisierung begann um 1875 mit der Gründung einer Holzstoff-Fabrik. Gegen 1900, und damit verhältnismässig spät im Vergleich zu den anderen Gemeinden des Tals, fasste auch die Uhrenherstellung Fuss in Courtelary. Sie verhalf dem Ort zusammen mit der Maschinenindustrie zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Mit der Krise in der Uhrmacherei nach 1970 kam es zu einer Diversifizierung im Bereich des industriellen Sektors. Heute bieten die Schokoladenfabrik Chocolats Camille Bloch SA, deren Hauptsitz seit 1935 in Courtelary ist, sowie die mechanische, die elektronische und die Textilindustrie zahlreiche Arbeitsplätze im Ort. Auch die Landwirtschaft mit Viehzucht und Milchwirtschaft, in den tiefen Lagen auch Acker- und Obstbau, spielt noch eine bedeutende Rolle. Noch 13 % der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt.
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