Deitingen
Deitingen
Deitingen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Wasseramt des Kantons Solothurn in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Deitingen liegt auf , 6 km östlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich beidseits der Ösch in der Schotterebene von Emme und Aare, im Solothurner Mittelland.
Die Fläche des 7.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der grundwasserreichen Schotterebene im Wasseramt. Das Gebiet ist nur wenig reliefiert, es liegt auf durchschnittlich im Bereich des untersten Streckenabschnitts der Ösch, reicht im Norden teilweise bis an die Aare und im Westen bis an die Autobahn A1. Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden auf das Plateau des ausgedehnten
Deitinger Waldes, in dem mit die höchste Erhebung von Deitingen erreicht wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 22 % auf Siedlungen, 23 % auf Wald und Gehölze, 54 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Deitingen gehören die Weiler
Schachen am Russbach, einem Seitenkanal der Ösch und
Wilihof in der Ebene südlich der Aare. Nachbargemeinden von Deitingen sind Subingen, Derendingen, Luterbach, Riedholz und Flumenthal im Kanton Solothurn sow
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1244 unter dem Namen
Teytingen. Später erschienen die Bezeichnungen
Theitingen (1246),
Tetingen (1248),
Thetingen (1252) und
Teitingin (1257). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen
Teito zurück und bedeutet mit der Endung
-ingen soviel wie
bei den Leuten des Teito.
Seit dem 13. Jahrhundert sind die Herren von Deitingen nachgewiesen, welche nacheinander Ministerialen der Grafen von Frohburg, der Herzöge von Zähringen und der Grafen von Kyburg waren. Das Geschlecht erlosch 1435. Im Jahr 1428 gelangte der eine Teil der Herrschaft Deitingen an Solothurn, das von nun an die niedere Gerichtsbarkeit ausübte und einen Landvogt einsetzte. Nachdem auch der zweite Teil 1520 an Solothurn ging, gehörte Deitingen fortan zur Vogtei Kriegstetten. Erst 1665 erlangte Solothurn auch die hohe Gerichtsbarkeit über das Dorf. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Deitingen während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Kriegstetten, der 1988 offiziell i
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Politik
Politik
Ausführende Behörde ist der Gemeinderat, der aus zehn Mitgliedern besteht und vom Volk im Proporzwahlverfahren gewählt wird. Die Amtsdauer beträgt vier Jahre. Die zehn amtierenden Gemeinderäte (Amtsperiode 2005 bis 2009) sind:
•Hans Frei (CVP), Gemeindepräsident
•Daniel Schreier (FDP), Vize-Gemeindepräsident
•Andreas Blatter (CVP)
•Domenic Fässler-Keller (SP)
•Christoph Flury (parteilos)
•Yolanda Klaus (SP)
•Christoph Kofmel (FDP)
•Daniela Rastorfer-Jäger (CVP)
•Margaritha Ravasio (FDP)
•Niklaus Thomann (CVP)
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Pfarrkirche Sankt Marien wurde 1476 geweiht. Aus dieser Zeit stammen der spätgotische Chor und der Glockenturm, der 1707 eine Zwiebelhaube bekam. Das Kirchenschiff im Stil des Klassizismus wurde von 1816 bis 1819 neu erbaut und enthält eine Innenausstattung aus dem 19. Jahrhundert, darunter ein beeindruckendes Altarbild der Himmelfahrt Christi. Neben der Kirche steht die Antoniuskapelle, das ehemalige Beinhaus (1974 restauriert). Bei Wilihof befindet sich das ehemalige Wasserschlösschen, das 1575 errichtet und 1680 zum so genannten Türmlihaus erweitert wurde.
In Architekten- und Ingenieurskreisen ist Deitingen ebenfalls für die Autobahnraststätte an der Autobahn A1 zwischen Bern und Zürich bekannt. Die 1968 von Ingenieur Heinz Isler errichtete BP-Tankstelle ist eine ersten gross dimensionierten Betonschalenkonstruktionen.
Wirtschaft
Wirtschaft
Deitingen war bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft der Ösch wurde früher für den Betrieb eine Sägerei und einer Mühle genutzt. Die Industrialisierung hielt im Dorf im Jahr 1871 Einzug, als die Portlandzementfabrik bei Wilihof gegründet wurde, die ihre Produktion 1890 grösstenteils nach La Reuchenette bei Péry verlegte. Ab dieser Zeit entwickelte sich in Deitingen die Zulieferindustrie für die Uhrenfabriken am Südfuss des Jura. Zu diesen Betrieben gesellten sich weitere wichtige Unternehmen, so die Arthur Flury AG (1919) und Firmen des Traktoren- und Melkmaschinenbaus.
Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind in der Industrie, im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Wichtigster Arbeitgeber ist die Vigier Gruppe, die aus der ehemaligen Portlandzementfabrik hervorging. Daneben sind Unternehmen des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, des F
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