Enontekiö
Enontekiö
Enontekiö (nordsamisch:
Eanodat, schwedisch:
Enontekis) ist eine Gemeinde im finnischen Teil Lapplands mit rund 2.000 Einwohnern. Sie liegt im äußersten Nordwesten des Landes und nimmt ein flächenmäßig großes, äußerst dünn besiedeltes Gebiet von knapp 8.400 km² zwischen der schwedischen und norwegischen Grenze ein. Der höchste Berg Finnlands, der 1.324 m hohe Haltitunturi, liegt im Norden von Enontekiö, wo das Gemeindegebiet Anteil am Skandinavischen Gebirge hat. Verwaltungssitz von Enontekiö ist der Ort Hetta. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung der Gemeinde gehört dem Volk der Samen an. Haupterwerbszweige Enontekiös sind der Tourismus und die Rentierzucht.
Klima
Klima
Das Klima Enontekiös wird von der extrem nördlichen Lage, der im Vergleich zum restlichen Finnland größeren Höhenlage und der Nähe des Arktischen Ozeans geprägt. Durch den mäßigenden Einfluss des Golfstroms sind die Winter nicht ganz so harsch wie im kontinentaler geprägten Zentrallapplands, dafür ist der Sommer kürzer und kühler.
Im Jahresdurchschnitt weist Enontekiö die niedrigsten Temperaturen Finnlands auf. In Kilpisjärvi im Norden des Gemeindegebiets liegt das langjährige Mittel bei -2,3 °C (zum Vergleich: Helsinki ca. +5 °C, Berlin ca. +9 °C). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer mittleren Durchschnittstemperatur von +10,9 °C, der kälteste der Januar mit -13,6 °C. Unter diesen extremen klimatischen Bedingungen dauert die Wachstumsperiode nur etwas über 100 Tage, dafür ist der Winter mit einer Dauer von knapp 200 Tagen sehr lang. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt 459 mm. In der kalten Jahreszeit können erhebliche Mengen an Schnee fallen: Die höchste jemals in Finnland registrierte Schneetiefe wurde am 19. April 1997 mit
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Lage und Ausdehnung
Lage und Ausdehnung
Enontekiö liegt in der Provinz Lappland im äußersten Nordwestzipfel Finnlands. Die Ausbuchtung zwischen schwedischer und norwegischer Grenze, die vom Gemeindegebiet Enontekiös eingenommen wird, nennt man
Käsivarsi (finnisch für „Arm“), weil die Grenzen Finnlands vor dem Zweiten Weltkrieg auf der Landkarte die Form einer Frauengestalt (
Suomi-neito) hatten und das Gebiet als deren erhobener rechter Arm erschien. Das Gemeindegebiet umfasst eine weite und nur sehr dünn besiedelte Fläche von 8.392 km² (mehr als das Dreifache der Fläche Luxemburgs). Damit ist Enontekiö flächenmäßig nach Inari und Sodankylä die drittgrößte Gemeinde Finnlands, mit nur 0,25 Einwohnern pro km² jedoch auch nach Savukoski die am zweitdünnsten besiedelte.
Nachbargemeinden von Enontekiö sind Inari im Osten, Kittilä im Südosten und Muonio im Süden, sowie auf schwedischer Seite im Westen die Gemeinde Kiruna und auf norwegischer Seite im Norden Storfjord, KÃ¥fjord, Nordreisa und Kautokeino. Die gemeinsame Grenze Enontekiös mit den beiden Nachbarstaaten ist insgesamt m
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur Enontekiös zeigt einen starken Anteil des Dienstleistungssektors: 76 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind im Tertiärsektor beschäftigt, davon 45 % im öffentlichen Dienst. Die Land- und Forstwirtschaft beschäftigt 13 % der Einwohner Enontekiös, die Weiterverarbeitung 6 %. Wie allgemein im strukturschwachen Lappland ist die Arbeitslosigkeit in Enontekiö ein großes Problem: Im Januar 2007 wies die Gemeinde mit 24,7 % die zweithöchste Arbeitslosenquote aller finnischen Gemeinden auf. Auf dem Höhepunkt der finnischen Wirtschaftskrise hatte die Arbeitslosenquote 1996 nahezu 40 % betragen.
Die Rentierzucht war lange der dominierende Erwerbszweig in Enontekiö. Im Nordwesten Lapplands ist die Rentierzuchtkultur schon seit Jahrhunderten verwurzelt, anders als in den übrigen Gebieten des finnischen Rentierzuchtgebiets, wo sie erst im 19. Jahrhundert nach der Ausrottung des wilden Waldrentiers in größerem Umfang eingeführt wurde. Auch heute spielt die Rentierzucht in Enontekiö eine große Rolle. Die Rentierzüchter Enontekiös sind in den Rentierzuchtkooperativen (
palis ...mehr
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