Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur Enontekiös zeigt einen starken Anteil des Dienstleistungssektors: 76 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind im Tertiärsektor beschäftigt, davon 45 % im öffentlichen Dienst. Die Land- und Forstwirtschaft beschäftigt 13 % der Einwohner Enontekiös, die Weiterverarbeitung 6 %. Wie allgemein im strukturschwachen Lappland ist die Arbeitslosigkeit in Enontekiö ein großes Problem: Im Januar 2007 wies die Gemeinde mit 24,7 % die zweithöchste Arbeitslosenquote aller finnischen Gemeinden auf. Auf dem Höhepunkt der finnischen Wirtschaftskrise hatte die Arbeitslosenquote 1996 nahezu 40 % betragen.
Die Rentierzucht war lange der dominierende Erwerbszweig in Enontekiö. Im Nordwesten Lapplands ist die Rentierzuchtkultur schon seit Jahrhunderten verwurzelt, anders als in den übrigen Gebieten des finnischen Rentierzuchtgebiets, wo sie erst im 19. Jahrhundert nach der Ausrottung des wilden Waldrentiers in größerem Umfang eingeführt wurde. Auch heute spielt die Rentierzucht in Enontekiö eine große Rolle. Die Rentierzüchter Enontekiös sind in den Rentierzuchtkooperativen (paliskunta) von Näkkälä und Käsivarsi organisiert und besitzen insgesamt 20.000 halbdomestizierte Rentiere. Ackerbau ist wegen der klimatischen Bedingungen kaum möglich, es wird aber in geringem Umfang Molkereiwirtschaft betrieben. Die Forstwirtschaft spielt wegen der kargen Vegetation eine untergeordnete Rolle.
Der Tourismus ist in Enontekiö ein wichtiger Erwerbszweig, wenn auch die Besucherzahlen kleiner sind als in denjenigen Gemeinden Lapplands, die über große Skisportzentren verfügen. Enontekiö zieht hauptsächlich Naturtouristen, die zum Wandern, Fischen, Kanufahren, Skilaufen oder Motorschlittenfahren nach Lappland kommen, sowie Autotouristen, die etwa auf der Durchreise zum Nordkap sind, an. Jährlich werden über 100.000 Übernachtungen registriert. 20 % der Touristen kommen aus dem Ausland. Die größte Gruppe bilden dabei die Norweger, gefolgt von Deutschen, Schweden, Niederländern und Briten. Norweger besuchen Enontekiö vor allem wegen des niedrigeren Preisniveaus. Der norwegische Einkauftourismus macht in ganz Enontekiö 40 %, im grenznahen Kilpisjärvi sogar 60-70 % der Umsätze des Einzelhandels aus.
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