Kerpen
Kerpen
Kerpen ist eine große kreisangehörige Stadt im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Die Stadt liegt im rheinischen Braunkohlerevier und in der Kölner Bucht.
Geographische Lage
Geographische Lage
Westlich des Stadtzentrums verläuft die Erft, mit den Erftauen. Der Neffelbach verläuft von Nörvenich kommend in nordöstliche Richtung das Stadtgebiet. Südlich von Kerpen ragen noch vereinzelte Ausläufer der Nordeifel in das Flachland. Kerpen liegt ebenfalls in der Zülpicher Börde.
Geschichte
Geschichte
Kerpen wurde erstmals im Jahre 871 unter den Namen „Kerpinna“ urkundlich erwähnt.
Nach der Schlacht bei Worringen 1288 wurde Kerpen brabantische Enklave mitten im vom Erzbistum Köln und der Grafschaft Jülich beherrschten Gebiet, was Kerpen zu einer tatsächlichen Eigenständigkeit verhalf.
Das Herzogtum Burgund übernahm das brabantische Erbe, das nach dem Tod Karls des Kühnen 1477 an das Haus Habsburg überging. Als Karl V. 1522 das Reich unter seinen Söhnen aufteilte, fiel Kerpen mit den Niederlanden an den König von Spanien.
Bis zum Frieden von Utrecht 1712 blieb Kerpen spanisch (noch in den 1970er Jahren erinnerte die Gastwirtschaft "König von Spanien" in der heutigen Stiftsstraße daran - heute "Bei Majda").
Anschließend wurde Kerpen mit dem ihm herrschaftlich verbundenen Lommersum eigenständige Reichsgrafschaft unter dem Grafen von Schaesberg. Mit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen 1794 verlor Kerpen seine Unabhängigkeit, wurde aber Kantonssitz. 1815 wurde Kerpen nach dem Wiener Kongress Bestandteil der preußischen Rheinprovinz im Kreis Bergheim.
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Auffällig ist, dass der Stadtteil Sindorf durch die Ausweisung neuer Siedlungsgebiete in den letzten Jahren eine höhere Einwohnerzahl hat als das eigentliche Stadtzentrum Kerpen.
Wirtschaft
Wirtschaft
Kerpen und seine Stadtteile sind immer noch geprägt von der im Umkreis liegenden Braunkohleindustrie des Rheinischen Braunkohlereviers mit Tagebauen und Brikett-Fabriken. Der Tagebau Frechen im Osten ist ausgekohlt – dort befindet sich ein Rekultivierungsgebiet mit dem vom Weltjugendtag 2005 bekannten
Marienfeld – (kleinere Felder wie das der Grube Louise bei Brüggen/Türnich mit Brikettfabriken I und II waren schon 1952 erschöpft), der neue Tief-Tagebau Hambach rückt an den Ortsteil Manheim heran. An die Sindorfer Glashütte 1911 bis 1978 erinnert nur noch die
Hüttenstraße mit den ehemaligen Werkswohnungen. Die Braunkohlekraftwerke auf dem Villerücken sind nicht weit und bieten auch Kerpenern Arbeit. Die Autozubehörfirma Visteon hat ihre Europazentrale in Sindorf. Europäische Bedeutung hat auch der NATO-Militärflugplatz Nörvenich; ein Teil der dort stationierten Luftwaffensoldaten wohnt in Kerpen Kasernen.
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