Kraslice
Kraslice
Kraslice (deutsch
Graslitz) ist eine Stadt mit 7.248 Einwohnern in der Tschechischen Republik.
Geografische Lage
Geografische Lage
Sie befindet sich im Okres Sokolov, Karlovarský kraj im westlichen Teil der Tschechischen Republik unmittelbar am Rand des Erzgebirges, in 515 Metern über Meereshöhe und liegt an der Zwodau annähernd 30 km nordwestlich von Karlovy Vary.
Geschichte
Geschichte
Anfang des 12. Jahrhunderts war die Region noch ein unbesiedeltes Waldgebiet. Nach und nach kamen unter der Aufsicht der Mönche aus dem Kloster Waldsassen deutsche Bauern in das obere Gebiet des Flusses Zwodau (
Svatava). Ein wichtiges Datum war der 15. August 1370, als Kaiser Karl IV. Graslitz zur Königsstadt ernannte. 1541 wurde die Stadt zur freien Bergstadt erhoben.
Der Name hat wohl seinen Ursprung in dem Begriff „Graz“, was in der deutschen Sprache des Mittelalters Nadelwald bedeutete. Das wiederum beschrieb die Region voller Nadelwälder. In der Historie der Stadt findet man auch die Bezeichnungen
Schloss Greselin,
Zum Greselin,
Gresslens,
Gresslas,
Gresslitz und
Graeslitz.Die Stadt Graslitz hatte am 1. Dezember 1930 13.936 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 12.597 und am 22. Mai 1947 6.294 Bewohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen enteignet und vertrieben. Bis 1960 war Graslitz Bezirksstadt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Neuromanische Dekanalkirche des Fronleichnams. Sie steht seit 1896 im Stadtzentrum, am Ort des ehemaligen mittelalterlichen Kirchenbaus.
• Barockstatuen - Heilige Maria und Johann von Nepomuk.
• Einzigartige intakte Biotope der Berglandschaft am PÅ™ebuzer Berg, mit vielen wertvollen Pflanzen und Lebewesen.
• Vysoký kámen (
Hoher Stein) bei den Ortsteilen Kámen und KostelnÃ.
Wirtschaft
Wirtschaft
1850 wurde mit dem Bau von Musikinstrumenten begonnen. Eine der ersten Fabriken war die Firma Bohland & Fuchs. Der Mundharmonikahersteller Koestler beschäftigte vor dem Krieg 300 Mitarbeiter. Früher waren auch Geigenbauer ansässig.
Heute ist vor allem die Firma AMATI-Denak zu erwähnen. Die Firma wurde 1945 als Genossenschaft gegründet und 1948 verstaatlicht. Bei der Privatisierung im Jahr 1993 gab man dem Firmennamen den Zusatz Denak (= Dechové nástroje Kraslice = Blasinstrumente Kraslice). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Kraslice und stellt vor allem Holz- und Blechbblasinstrumente her (Saxofone, Klarinetten, Flöten und Fagotte, Trompeten, Hörner, Posaunen und Tuben). Ein Zweigbetrieb befindet sich in Hradec Kralové. Insgesamt sind rund 500 Personen bei AMATI-Denak beschäftigt, das sich zu den drei größten Musikinstrumentenherstellern in Europa zählt.
Begehrt waren früher auch Textilien aus Kraslice, insbesondere Spitzen.
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