Lutry
Lutry
Lutry ist eine politische Gemeinde im Distrikt Lavaux-Oron des Schweizer Kantons Waadt.
Geographie
Geographie
Lutry liegt auf , 5 km ostsüdöstlich der Kantonshauptstadt Lausanne (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich im westlichen Lavaux, auf dem kleinen Schwemmkegel, den der Bach
Lutrive bei seiner Mündung in den Genfersee gebildet hat, am Südfuss der Höhen des Jorat.
Die Fläche des 8.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Lavaux am Nordufer des Genfersees (rund 2.5 km Seeuferlinie). Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer nordwärts über den flachen Uferrandstreifen und die Rebhänge beidseits der Tälchen der
Lutrive und des
Bouteiller hinauf. Die nordwestliche Grenze verläuft entlang des
Flon, eines Seitenbachs der Paudèze. Im Norden und Nordosten reicht das Gebiet auf das Hochplateau südlich des Jorat. Hier befindet sich das Waldgebiet
Bois de la Ville, in dem mit der höchste Punkt von Lutry erreicht wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 33 % auf Siedlungen, 21 % auf Wald und Gehölze und 46 % auf Landwirtschaft.
Zu Lutry gehören die Weiler
Châtelard am Bouteiller und
Savuit in den Reben oberhal
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Geschichte
Geschichte
Lutry kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Die frühesten Zeugen des Menschen sind die 1984 entdeckten Menhire ("Hinkelsteine") aus dem Neolithikum. Ein Vergleich mit französischen Dekorformen weist auf eine früheste Errichtung durch die Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur um 4500 bis 4000 v. Chr. Wahrscheinlich bestand zu dieser Zeit bei Lutry eine Uferrandsiedlung.
Während der Römerzeit befanden sich am Seeufer ein Fischerdorf, das den Namen
Lustriacum trug, und ein Wachturm.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 516 unter dem Namen
Lustriacum. Später erschienen die Bezeichnungen
in Lustraco (907),
Lustriei (1147),
Lustrey (1160),
Lustrie (1213),
Lustriez (1536) und noch 1849 wurde die Schreibweise
Lutri verwendet. Die Etymologie des Ortsnamens ist unklar. Er könnte vom lateinischen Wort
lustrum (Zufluchtsort, Höhle) abgeleitet worden sein.
Das Gebiet um Lutry gehörte im Hochmittelalter zum Königreich Burgund. Im frühen 11. Jahrhundert wurde in Lutry ein
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die historische Altstadt von Lutry liegt auf dem Schwemmkegel östlich der Mündung der Lutrive in den Genfersee. Sie besitzt einen unregelmässigen Grundriss von rund 300 m Länge und bis zu 200 m Breite. Der gut erhaltene mittelalterliche Stadtkern mit schmalen Gassen und zahlreichen Bürger- und Patrizierhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert steht unter Denkmalschutz. Die Befestigungswerke und Stadttore wurden abgerissen, nur die Tour du Bourg-Neuf aus dem 13. Jahrhundert im Westen der Stadt steht noch.
Die heutige reformierte Pfarrkirche Saint-Martin im Zentrum der Altstadt ist der einzige erhaltene Teil des ehemaligen Benediktinerpriorats. Die erste romanische Prioratskirche wurde im 11. Jahrhundert erbaut. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurden aber zahlreichen Um- und Ausbauten vorgenommen: der Polygonalchor stammt von 1260, das Kirchenschiff wurde nach einem Brand 1344 umgestaltet, die nördlichen Seitenkapellen im 14. und 15. Jahrhundert angebaut. Nach der Reformation gab es weitere Veränderungen. Der heutige Turm wurde 1544 errichtet und 1569-78 das reich skulptierte Renaissanc
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Wirtschaft
Wirtschaft
Lutry war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Städtchen. Danach geriet es mit dem starken Wachstum von Lausanne rasch in dessen Sog. Seit etwa 1950 stieg der Siedlungsdruck an. Durch den Bau von zahlreichen Einfamilienhäusern in den letzten Jahrzehnten hat sich Lutry zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in der Region Lausanne arbeiten. Heute gehört Lutry zur Agglomeration von Lausanne.
Von den Erwerbstätigen sind heute noch 11 % in der Landwirtschaft beschäftigt, während der sekundäre Sektor 15 % und der Dienstleistungssektor 74 % der Beschäftigten auf sich vereinigen können. Noch heute hat der Weinbau an den optimal besonnten Hängen des Lavaux (rund 130 ha) eine wichtige Bedeutung. Lutry gilt als die grösste Rebbaugemeinde des Lavaux (siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in der Schweiz). Produziert werden die Qualitätsweine unter der Appellation Lutry (westlich des Ruisseau de Bouteiller) und Appellation Villette (östlich dieses Baches). Auf den Hochflächen am Rand des Jorat herrsch
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