Mérida (Venezuela)
Mérida (Venezuela)
Mérida (vollständiger spanischer Name
Santiago de los Caballeros de Mérida) ist die Hauptstadt und das Handelszentrum des Bundesstaates Mérida mit 215.289 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005), sowie das touristische und universitäre Zentrum des venezolanischen Westens.
Geografie
Geografie
Geprägt ist Mérida durch seine Tallage im Andenhochland. Das Zentrum liegt in einer Höhe von 1.630 m auf einer angeschwemmten Terrasse zwischen den Flüssen
RÃo Albarregas im Westen und
RÃo Chama im Osten. Die geografischen Koordinaten sind 8º 35'56†N und 71º 09'12†W.
Begrenzt wird es von zwei Gebirgsketten, im Südosten die
Sierra Nevada und im Nordwesten die
Sierra La Culata. In unmittelbarer Nähe zur Stadt und in Sichtweite befindet sich der höchste Berg Venezuelas, der ganzjährig von einem (schrumpfenden) Gletscher bedeckte Pico BolÃvar (4.981 Meter).
Geschichte
Geschichte
Gegründet wurde Mérida am 9. Oktober 1558 durch den spanischen Kapitän Juan Rodriquez Suárez (am heutigen Ort von
San Juan de Lagunillas). Er gab ihr den Namen seiner gleichnamigen westspanischen Heimatstadt, Mérida. Auch die Flüsse benannte er nach den Flüssen des spanischen Mérida
Albarregas und
Guadiana (letzterer wurde später in
Chama umbenannt).
1559 wurde sie von Juan de Maldonado an ihren jetztigen Ort verlegt und dabei in „
San Juan de las Nieves“ beziehungsweise später in „
Santiago de los Caballeros“ umbenannt. Daraus entwickelte sich schließlich „
Santiago de los Caballeros de Mérida“, der bis heute gültige, komplette Name.
Im Jahr 1622 wurde Mérida zur Hauptstadt des Bundesstaates und 1778 zum Bischofssitz. Dies trug zum Bau eines Priesterseminars bei, das 1811 zur
Universidad de Los Andes umgewandelt wurde.
Kultur
Kultur
Die Kultur der Stadt hängt sehr der „
Folklore der Anden“ an. Mérida ist dabei der wichtigste Repräsentant dieser Folklore im Land.
Die wichtigste regionale Feier ist die im Februar stattfindende „
Feria del Sol“, sonst werden die üblichen christlichen Feiern abgehalten.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Wie in allen venezolanischen Städten bildet die Plaza BolÃvar das Herz der Stadt. An ihrer Westseite befindet sich die Kathedrale (Catedral de Mérida) im gotischem Stil aus dem Jahr 1803.
Größte Attraktion Méridas ist die Teleférico de Mérida, eine Seilbahn auf den Pico Espejo (4.765 Meter). Aus dem Zentrum der Stadt führt sie bis in die Gletscherregion der Anden. In vier Abschnitten wird ein Höhenunterschied von fast 3.200 Meter bewältigt. Der Start befindet sich an der „
Plaza Las HeroÃnas“, die zur Erinnerung an 5 „
Merideñas“ (Frauen aus Mérida) errichtet wurde, die für die Unabhängigkeit kämpften.
Außerdem befindet sich in der Innenstadt die „
HeladerÃa Coromoto“, eine Eisdiele, die aufgrund ihrer Angebotsvielfalt an Eissorten (mehr als 800 verschiedene, davon ca. 75 bis 100 permanent verfügbar) in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Darunter befinden sich so ausgefallene Eissorten wie Forelle oder Knoblauch.
In der Umgebung befinden sich die Nationalparks <
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Wegen seiner Lage auf einer Terrasse in einem Tal hatte die Stadt nicht viele Möglichkeiten zur Entwicklung und ist daher recht wild gewachsen. Lediglich das im kolonialen Stil gehaltene Zentrum ist mit seinen acht Avenidas in Ost-West-Richtung und 40 Straßen in Nord-Süd-Richtung geordnet.
Der Rest der Stadt orientiert sich entlang der Hauptverkehrsadern (wie der
Transandina und dem Anschluss an die Panamericana und anderen Ausfallstraßen). Im Südosten reicht die Stadt schon bis auf zwei Kilomater an den Nachbarort
Ejido heran.
Trotz des beengten Raumes zur Stadtentwicklung weist Mérida wegen der Vielzahl seiner Plätze und öffentlichen Parks den höchsten Anteil an Grünfläche pro Einwohner von Venezuela auf.
Wirtschaft
Wirtschaft
Traditionell spielte die Landwirtschaft eine große Rolle in der Stadt (von der aus die Güter im ganzen Bundesstaat verteilt wurden). In der Umgebung gab es große Haciendas, die Zuckerrohr anbauten.
Dies änderte sich mit der Errichtung der Seilbahn (dem Teleférico), dem besseren Anschluss an das nationale Straßennetz und dem Bau des Flughafens, wodurch sich der Tourismus erhöhte und sich damit einhergehend eine Dienstleistungsgesellschaft für dessen Bedürfnisse entwickelte. Diese ist zur Zeit die Haupteinnahmequelle der Stadt.
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