Môtiers
Môtiers
Môtiers (NE) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Distrikts Val-de-Travers des Kantons Neuenburg in der Schweiz.
Sie ist nicht zu verwechseln mit der homophonen freiburgischen Ortschaft Môtier am Mont Vully und wurde daher vom Bundesamt für Statistik in der offiziellen Schreibweise mit Kantonskürzel versehen.
Geographie
Geographie
Môtiers liegt auf , 26 km westsüdwestlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im westlichen Val de Travers im flachen Talboden südlich der Areuse und am Dorfbach
Bied im Neuenburger Jura.
Die Fläche des 6.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Val de Travers. Die nördliche Grenze bildet teilweise die korrigierte und begradigte Areuse, teilweise auch der ehemalige Flusslauf, heute
Vieille Areuse genannt. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über den flachen Talgrund bis auf die angrenzende Antiklinale des Chasseron, die hier durch die Erosionstäler des Bied und seiner Nebenbäche untergliedert ist. Im Südosten reicht das Gebiet auf die Hochfläche
Nouvelle Censière, auf der sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten befinden, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Der höchste Punkt von Môtiers wird mit auf der Höhe der Chasseron-Kette erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 50 % auf Wald und Gehölze, 40 % auf Landwirtschaft und etwas meh
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Geschichte
Geschichte
Môtiers ist die älteste Gemeinde des Val de Travers. Ihr Name ist auf das lateinische
monasterium zurückzuführen. Weitere Bezeichnungen im Laufe der Zeit waren
Mostiers,
Moustiers und
Moutier. Im 10. Jahrhundert gründeten Benediktinermönche auf dem heutigen Gemeindegebiet von Môtiers ein Kloster und begannen mit der Urbarmachung des Val de Travers, das damals zum Hoheitsgebiet des Königreichs Burgund gehörte. Wahrscheinlich befand sich an dieser Stelle bereits im 8. Jahrhundert eine Kirche. Das Benediktinerpriorat Saint-Pierre in Môtiers war anfänglich eine Filiale des Klosters Cluny, ab 1107 gehörte es bis zu seiner Auflösung nach der Reformation zur französischen Abtei La Chaise-Dieu.
Um das Kloster entwickelte sich allmählich das Dorf Môtiers. Das Priorat hatte sowohl die kirchliche als auch die weltliche Herrschaft über das Val de Travers inne, bis die Talschaft 1237 als Lehen von der Freigrafschaft Burgund an die Grafen von Neuenburg kam. Diese verstärkten ihren Einfluss auf das Tal insbesondere ab dem 14. Jahrhundert, was sie mit der Errichtung
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Môtiers hat sein malerisches Ortsbild erhalten. Die Konventgebäude haben im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfahren. Die ältesten Bauteile sind romanisch und stammen aus der Zeit des 11. und 12. Jahrhunderts. Nach der Säkularisierung waren die Gebäude Wohnsitz des Steuervogts und seit 1829 beherbergen sie eine Schaumweinfabrik. Die heutigen Bauten stammen grösstenteils aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die reformierte Kirche von Môtiers ist ein gotischer Bau, der 1460-1490 errichtet wurde; der Polygonalchor und der Frontturm stammen aus der Zeit von 1669 bis 1679.
Am Dorfplatz steht das Hôtel des Six Communes, die ehemalige Markthalle. Der heutige Bau mit Rundbogenarkaden und gotischen Fenstern im Obergeschoss wurde 1612 errichtet. Weitere wichtige Bauten im historischen Dorfkern sind das Maison Boy de la Tour, ein 1720-23 erbautes Herrenhaus im Régencestil, das Maison Bobillier (1767), das Maison Rousseau mit einem Jean-Jacques Rousseau gewidmeten Museum, und das Maison des Mascarons. Letzteres beherbergt das Regionalmuseum mit historischen und volkskundlichen
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Wirtschaft
Wirtschaft
Môtiers war bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine hauptsächlich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Danach veränderte sich die Erwerbsstruktur mit der Ansiedlung von Fabriken der Uhrenindustrie und der Textilindustrie sowie einer Gerberei. Ein wichtiger Erwerbszweig für die Bewohner von Môtiers war der Anbau der Absinthpflanze (
Artemisia absinthium) für die Produktion von Absinth, die 1908 aufgrund einer Volksabstimmung verboten wurde. Heute leben die Bewohner von der Landwirtschaft, wobei Viehzucht und Milchwirtschaft überwiegen, und von der Herstellung von Wein und Schaumwein (Champagne suisse). Weitere Arbeitsplätze bieten ein Informatikunternehmen und das lokale Kleingewerbe. Viele Erwerbstätige sind jedoch Wegpendler und arbeiten in den grösseren Orten des Val de Travers oder in Neuenburg.
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