Maisuru
Maisuru
Maisuru (kannada
ಮೈಸೂರà³, MaisÅ«ru; englisch:
Mysuru, bis 1. November 2006
Mysore, eingedeutscht auch
Maisur oder
Maissur) ist die zweitgrößte Stadt des südindischen Bundesstaats Karnataka und hat 868.313 Einwohner, als Ballungsraum 986.639 (Stand jeweils 1. Januar 2005).
Sie befindet sich im südlichen Hochland von Dekkan, etwa 125 km südwestlich von Bengaluru, auf 12,18 Grad nördlicher Breite und 76,42 Grad östlicher Länge. Die Stadt liegt 770 m über NN und ist Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes sowie Sitz einer Universität (seit 1916). Kannada wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen.
Geschichte
Geschichte
Der erste Beleg für die Existenz Maisurus ist eine etwa auf das Jahr 950 zu datierende Inschrift aus der Zeit der Ganga-Dynastie, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts von den Chola abgelöst wurde. Letztere ließen mehrere Tempel in der Stadt errichten, die von der ab dem 12. Jahrhundert regierenden Hoysala-Dynastie erweitert wurden.
Ab 1399 herrschte die ursprünglich aus Dwarka auf der Halbinsel Kathiawar stammende hinduistische Dynastie der Wodeyar über die Stadt und die umliegenden Gebiete. Ihr Territorium war dem Vijayanagar-Reich tributpflichtig. Nach dessen Zusammenbruch im Jahre 1565 wurde Maisuru Hauptstadt des gleichnamigen, unabhängigen Königreiches. Raja Wodeyar I. (1578-1617) verlegte die Hauptstadt 1610 allerdings nach Srirangapatna. Im 18. Jahrhundert wurde die Herrschaft der Wodeyar durch den muslimischen Usurpator Hyder Ali, de facto Herrscher von 1761 bis 1782, und die Thronbesteigung seines Sohn Tipu Sultan (1782-1799) unterbrochen. Unter ihnen erreichte das Königreich Mysore seine größte Ausdehnung: weite Teile Südindiens wurden erobert und unterworfen. Das Reich geriet alsba
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Wirtschaft
Wirtschaft
Der traditionell wichtigste Industriezweig der Stadt ist die Textilindustrie, besonders Seidenstoffe werden überregional geschätzt. In den letzten Jahrzehnten haben sich zahlreiche andere Industrien angesiedelt, u. a. Maschinen-, Pharma-, elektrotechnische, Chemie- und Kunststoffindustrie sowie Zulieferer der Fahrzeugindustrie. Die IT-Branche ist mittlerweile stark vertreten. Das Unternehmen
Infosys hat ein großes Firmengelände in der Nähe von Maisuru angelegt, in dem bald mehr Mitarbeiter beschäftigt sein sollen als auf dem Muttergelände in Bengaluru. Auch für andere indische IT-Firmen wird das nur zwei Zugstunden von der IT-Hauptstadt Bengaluru entfernte, weit ruhigere und angenehmere Maisuru zusehends attraktiver. Traditionell werden in Maisuru Sandelholz und Bronze handwerklich verarbeitet. Beträchtlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung Maisurus hat mittlerweile der Fremdenverkehr gewonnen.
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