Geschichte
Der erste Beleg für die Existenz Maisurus ist eine etwa auf das Jahr 950 zu datierende Inschrift aus der Zeit der Ganga-Dynastie, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts von den Chola abgelöst wurde. Letztere ließen mehrere Tempel in der Stadt errichten, die von der ab dem 12. Jahrhundert regierenden Hoysala-Dynastie erweitert wurden.
Ab 1399 herrschte die ursprünglich aus Dwarka auf der Halbinsel Kathiawar stammende hinduistische Dynastie der Wodeyar über die Stadt und die umliegenden Gebiete. Ihr Territorium war dem Vijayanagar-Reich tributpflichtig. Nach dessen Zusammenbruch im Jahre 1565 wurde Maisuru Hauptstadt des gleichnamigen, unabhängigen Königreiches. Raja Wodeyar I. (1578-1617) verlegte die Hauptstadt 1610 allerdings nach Srirangapatna. Im 18. Jahrhundert wurde die Herrschaft der Wodeyar durch den muslimischen Usurpator Hyder Ali, de facto Herrscher von 1761 bis 1782, und die Thronbesteigung seines Sohn Tipu Sultan (1782-1799) unterbrochen. Unter ihnen erreichte das Königreich Mysore seine größte Ausdehnung: weite Teile Südindiens wurden erobert und unterworfen. Das Reich geriet alsbald in Konflikte mit den Briten, die hier koloniale Interessen hatten.
Tipu Sultan von Maisuru erklärte den Engländern den Krieg, unterstützt von dem Nizam von Haidarabad und den Marathen, wurde aber 1761 besiegt und auf seine Region Srirangapatna eingegrenzt. Nach Gebietsabtretungen im Jahr 1792 nahm Tipu Sultan gegen die Briten unter Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington den Krieg wieder auf. Aus den vier Mysore-Kriegen ging die Kolonialmacht letztlich als Sieger hervor. Tipu Sultan kam am 4. Mai 1799 bei der Erstürmung Srirangapatnas ums Leben. Der größere Teil von Maisuru wurde unter direkte englische Herrschaft gestellt.
Mit der Wiedereinsetzung der hinduistischen Wodeyar-Dynastie 1799, nun allerdings als britische Vasallen, wurde Maisuru erneut Hauptstadt des Königreiches. Zwar verlegten die britischen Kolonialherren die Hauptstadt 1831 nach Bengaluru, Wohnsitz der Rajas blieb jedoch bis zur Unabhängigkeit Indiens Maisuru. Ihr Reich wurde 1947 ein indischer Bundesstaat.
1956 wurde Maisuru dem nach Sprachgrenzen neu geschaffenen, gleichnamigen Bundesstaat zugeordnet, der 1973 in Karnataka umbenannt wurde.
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