Murten
Murten
Murten (frz.
Morat) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Seebezirks (frz.
District du Lac) im Kanton Freiburg in der Schweiz. Der französische Name des an der Sprachgrenze gelegenen Städtchens lautet
Morat. Zu Murten gehören auch die früher selbständigen Gemeinden Altavilla und Burg.
Murten bildet das regionale Kultur- und Wirtschaftszentrum des nördlichen Kantonsteils. Das mittelalterliche Zähringerstädtchen mit einer Ringmauer aus dem 13. bis 17. Jahrhundert und einer historischen Altstadt von nationaler Bedeutung liegt am gleichnamigen Murtensee und war Schauplatz der Schlacht bei Murten.
Geographie
Geographie
Murten liegt auf , 14 km nördlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich auf einer rund 20 m hohen Anhöhe am Südostufer des Murtensees, östlich der Mündung des von Münchenwiler herkommenden Baches, im nördlichen Freiburger Mittelland.
Die Fläche des 12.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Südufer des Murtensees (rund 1.8 km Seeuferlänge) und der angrenzenden Molassehöhen. Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer über einen flachen Uferrandstreifen und die Anhöhe von Murten in die südlich davon gelegene und vom Dorfbach von Münchenwiler durchflossene Geländemulde. Daran schliessen sich im Süden die vom eiszeitlichen Rhônegletscher überformten Molassehöhen mit verschiedenen Drumlins an, darunter die Höhen von
Bois Domingue und
Aderahubel .
Im Südwesten reicht das Gemeindegebiet über die Flächen von
Merlachfeld und
Fin de Mossard bis zum Wald
La Bourille, wobei der Gemeindebann von Meyriez auf der Landseite vollständig umschlossen wird. Nach Osten erstreckt sich das Gebiet auf
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 515 als Hof
Muratum, der in einer Schenkungsurkunde dem Kloster Saint-Maurice überlassen wird. Der Ortsname ist wahrscheinlich vom keltischen
Moridunum abgeleitet, das sich aus
mori (See) und
dunum (Festung) zusammensetzt. Diese Wortherkunft deutet auf eine deutlich frühere Besiedlung des Ortes hin.
Von 1228 ist die Bezeichnung
Murat überliefert.
Murten gehörte bei seiner ersten Erwähnung zum (ersten) Königreich Burgund, das nach der Völkerwanderung auf den Trümmern des untergegangenen römischen Reiches entstand. Seit 534 stellten die fränkischen Merowinger die burgundischen Könige, seit 752 die Karolinger. Eine Überlieferung führt die Gründung des Schlosses auf das Jahr 814 und Ludwig den Frommen zurück.
888 entstand das zweite Königreich Burgund, dessen Zentrum wieder St. Maurice war. Murten war ein befestigter Ort dieses Königreichs, der um 1033 beziehungsweise 1034 von Kaiser Konrad II. erobert und praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde. In der Folgezeit versa
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Murten besitzt eine malerische mittelalterliche Altstadt mit einem Ortsbild von nationaler Bedeutung. Sie hat die typische rechteckige Grundrissform der Zähringerstädte bewahrt und bedeckt eine Fläche von rund 300 m × 200 m. Das historische Städtchen ist durch drei Längsachsen und eine Quergasse untergliedert. Besonders die Hauptgasse zeichnet sich durch die charakteristischen Laubengänge aus. Die Bausubstanz der Häuser in der Altstadt stammt zum grössten Teil aus der Barockzeit des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Ringmauer von Murten gehört zu den am besten erhaltenen Befestigungsbauwerken der Schweiz. Sie wurde 1238 erstellt und später in mehreren Etappen ausgebaut, erhöht und verstärkt. Im 20. Jahrhundert wurde eine umfassende Restauration vorgenommen. Die ehemals vorhandenen Gräben wurden im Lauf des 16. Jahrhunderts zugeschüttet. Die fast vollständig erhaltene Ringmauer mit einer durchschnittlichen Höhe von 8.5 m besitzt einen Wehrgang aus dem 15. Jahrhundert, der im südlichen Abschnitt auf weite Strecken begehbar ist, sowie zwölf Türme in verschiedener Gestalt und GrÃ
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Wirtschaft
Wirtschaft
Murten war stets ein agrarisch geprägtes Städtchen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des fruchtbaren Umlandes wurden hier verarbeitet und in den Handel gebracht. Auch die Fischerei im Murtensee spielte eine wichtige Rolle. Da die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abseits der Hauptverkehrsachsen zu liegen kam, hielt die Industrialisierung nur langsam Einzug. Ein wichtiger Arbeitgeber war zu dieser Zeit eine Uhrenfabrik. Der eigentliche wirtschaftliche Aufschwung setzte erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein.
Heute bietet Murten rund 3400 Arbeitsplätze an. Mit 3 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 36 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 61 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Auf den fruchtbaren Böden in der Umgebung von Murten und im Grossen Moos wird überwiegend Ackerbau und Gemüseanbau betrieben. Daneben sind auch die Milchwirtschaft und der Obstbau von Bed
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