Sehenswürdigkeiten
Murten besitzt eine malerische mittelalterliche Altstadt mit einem Ortsbild von nationaler Bedeutung. Sie hat die typische rechteckige Grundrissform der Zähringerstädte bewahrt und bedeckt eine Fläche von rund 300 m × 200 m. Das historische Städtchen ist durch drei Längsachsen und eine Quergasse untergliedert. Besonders die Hauptgasse zeichnet sich durch die charakteristischen Laubengänge aus. Die Bausubstanz der Häuser in der Altstadt stammt zum grössten Teil aus der Barockzeit des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Ringmauer von Murten gehört zu den am besten erhaltenen Befestigungsbauwerken der Schweiz. Sie wurde 1238 erstellt und später in mehreren Etappen ausgebaut, erhöht und verstärkt. Im 20. Jahrhundert wurde eine umfassende Restauration vorgenommen. Die ehemals vorhandenen Gräben wurden im Lauf des 16. Jahrhunderts zugeschüttet. Die fast vollständig erhaltene Ringmauer mit einer durchschnittlichen Höhe von 8.5 m besitzt einen Wehrgang aus dem 15. Jahrhundert, der im südlichen Abschnitt auf weite Strecken begehbar ist, sowie zwölf Türme in verschiedener Gestalt und Grösse. Die Stadt hatte zwei Haupteingänge, wovon das Berner Tor (erhielt seine heutige Form 1778) im Nordosten erhalten ist.
Am Südwestrand der Altstadt erhebt sich auf einem Vorsprung das Schloss, das ab Mitte des 13. Jahrhunderts unter Peter II. von Savoyen auf einem unregelmässigen fünfeckigen Grundriss erbaut wurde. Der älteste erhaltene Teil ist der massive viereckige Bergfried aus der Erbauungszeit. Die Aussenmauern des Schlosses sind in die Stadtbefestigung integriert und durch halbrunde Türme verstärkt. Die Wohngebäude wurden mehrfach umgebaut, vor allem während der Umwandlung des Schlosses in den Vogteisitz in der Zeit von 1476 bis 1540 und Ende des 18. Jahrhunderts, so dass heute verschiedene Stilrichtungen von der Spätgotik über die Spätrenaissance bis zum Barock miteinander vereinigt sind. Heute beherbergt das Schloss die Präfektur. Unterhalb des Schlosses befindet sich die alte Stadtmühle von 1578, in der das historische Museum untergebracht ist.
Die ursprüngliche Pfarrkirche von Murten befand sich ein Stück weit nordöstlich der Altstadt und kam bei der Abtrennung von Muntelier auf dessen Gemeindegebiet zu liegen. Die Kirche wurde 1762 abgerissen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts erfüllt die deutsch-reformierte Kirche die Funktion der Pfarrkirche für die deutsche Bevölkerungsmehrheit. Sie befindet sich an der Ostecke der Altstadt und wurde im Jahr 1399 erstmals als Kapelle Sainte-Marie erwähnt. Aus dieser Zeit stammen noch Teile des Chors, während die übrigen Partien bei Um- und Neubauten in späteren Jahren entstanden. Der Chorturm wurde 1683 in die Ringmauer integriert; das Kirchenschiff erhielt seine heutige Gestalt in der Zeit von 1710 bis 1713. Im Innern sind die reich geschnitzte Kanzel von 1484 und das Chorgestühl von 1494-98 sowie Gewölbemalereien von 1682-85 zu bewundern. Neben der Kirche steht das deutsch-reformierte Pfarrhaus im Berner Stil aus dem 18. Jahrhundert, in dem Jeremias Gotthelf geboren wurde.
Als reformierte französische Kirche dient die ursprüngliche Kapelle Sainte-Catherine, die von 1478 bis 1480 an der Nordecke der Altstadt erbaut wurde. Das Schiff stammt aus dem 18. Jahrhundert. Daneben befindet sich das 1732 erstellte französische Pfarrhaus.
Das Rathaus entstand 1474 durch Um- und Ausbau zweier ehemaliger Privathäuser. In mehreren Etappen folgten später weitere Umbauten. Die zum See hin zeigenden Arkaden stammen von 1589, die Hauptfassade von 1832. In der Altstadt sind zahlreiche Bürger- und Patrizierhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten. Erwähnenswert sind das heutige Hotel Murtenhof, dessen spätgotische Bausubstanz auf 1476 zurückgeht, das um 1740 für die Familie Schmid erbaute sogenannte Grosshaus, das bedeutendste Stadtpalais Murtens, und das Haus zum Rübenloch aus dem 16. Jahrhundert, ebenfalls mit einer spätgotischen Fassade und einem Berner Dach von 1672.
In Seeufernähe unterhalb der Altstadt stehen im Stadtteil Ryf verschiedene gotische Handwerkerhäuser. Ebenfalls ausserhalb der Umfassungsmauern befinden sich die katholische Kirche Sankt Mauritius, die 1885-87 im neugotischen Stil erbaut wurde, und das für die Familie Chaillet erbaute Herrenhaus Haldenhof von 1740. Das Schloss Löwenberg beim gleichnamigen Weiler nordöstlich der Stadt stammt im Wesentlichen aus der Zeit von 1666 bis 1700.
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