Niger
Niger
Niger (dt.:, frz.:) ist ein Staat in Westafrika; sein Name ist identisch mit dem des großen Stromes
Niger, dessen Oberlauf den relativ dicht besiedelten Südwesten des Wüstenstaates durchfließt.
Niger grenzt im Norden an Algerien und Libyen, im Westen an Mali und Burkina Faso, im Osten an den Tschad und im Süden an Nigeria und Benin. Niger ist ein Binnenstaat mit Anteil an der Sahara, dem Sahel und dem Sudan und gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die ehemalige französische Kolonie ist seit 1960 unabhängig. Nach einer Phase von Staatsstreichen und Aufständen der Tuareg scheint sich Niger politisch zu stabilisieren. Existenzbedrohend für den größten Teil der nigrischen Bevölkerung sind regelmäßig wiederkehrende Dürren und Nahrungsmittelknappheit.
Geschichte
Geschichte
Zahlreiche Funde und Felszeichnungen belegen die Besiedlung des nigrischen Territoriums seit frühester Zeit. Zum Zeitpunkt der Ausbreitung des Islam um das Jahr 660 waren die Völker Nigers bereits in Staaten organisiert, die sich bis zur Ankunft der Franzosen eine bedeutende Stellung erhalten konnten. Im Jahr 1921 wurde Niger eine französische Kolonie innerhalb Französisch-Westafrikas. Die Grenzziehung erfolgte hierbei ohne Berücksichtigung der historischen kulturellen und sprachlichen Gegebenheiten. Niger wurde 1958 autonome Republik und zwei Jahre später schließlich unabhängig. 1995 konnte eine Rebellion der Tuareg mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages beendet werden und 1999 wurde Tandja Mamadou zum Staatspräsidenten gewählt und bei den Wahlen 2004 im Amt bestätigt.
Klima
Klima
Das Klima des Niger ist durchgehend heiß und trocken. Im Südniger gibt es eine von Juni bis Oktober andauernde Regenzeit, während der beinahe der ganze Niederschlag des Jahres fällt, der im Mittel zwischen 400 und 700 Millimeter beträgt. Davon wiederum fällt beinahe die Hälfte im August. Während bis in die Neunzigerjahre auch im Südwesten Regen fiel, blieb letzterer in jüngster Zeit in der Sahelzone meist aus. Im Norden des Landes gibt es kaum jemals Niederschläge.
Die Tagestemperaturen in den Wüstengebieten liegen im Januar durchschnittlich bei 17° C, im Juni bei 34° C. Im Süden werden im Januar 22 bis 24°C und im Juni 32 bis 34°C gemessen.
Kultur
Kultur
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Nationalfeiertag: •*3. August (Unabhängigkeitstag)
•*18. Dezember (Tag der Republik)
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Sonstige Gesetzliche Feiertage: •*1. Jan. Neujahr
•*10. Jan. Tabaske (Opferfest)
•*11. April Mouloud (Geburtstag des Propheten)
•*17. April Ostermontag
•*24. April Concord-Tag
•*1. Mai Tag der Arbeit
•*22.-24. Okt. Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)
•*25. Dez. Weihnachten.
Anmerkung:Islamische Feiertage sind nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr. Die wenigen christlichen Gemeinden feiern auch Ostern und andere kirchliche Feste.
Politik
Politik
Die Verfassung ist nach dem Vorbild Frankreichs als semi-präsidentielles System mit Direktwahl des Präsidenten (alle fünf Jahre) gestaltet.
Die Präsidenten der Republik Niger:
• 1958–1974 Hamani Diori
• 1974–1987 Seyni Kountché
• 1987–1999 Ali Saibou
• seit 1999 Mamadou Tandja
Im Parlament (
Assemblée Nationale) verfügen die Parteien
Mouvement National de la Societé de Développement (MNSD) (38 Sitze) und
Convention Démocratique et Sociale (CDS) (17 Sitze) zusammen über eine Mehrheit der 83 Sitze.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die nigrische Volkswirtschaft erreichte 2005 ein Bruttoinlandsprodukt(BIP) von knapp 11,28 Milliarden Euro, das entspricht einer Wirtschaftsleistung von etwa 900 Euro pro Kopf der Bevölkerung. Im Vergleich zum Jahre 2001, wo das BIP noch bei 1,7 Milliarden Euro lag und das BIP pro Kopf bei bescheidenen 150 Euro war, ist das BIP also auf fast das siebenfache gestiegen. 39 % des Volkseinkommens stammen aus der Landwirtschaft, während der industrielle Sektor nur etwa 17 % der Gesamtleistung ausmacht, sich jedoch in den letzten fünf Jahren um wenigstens 3 % erhöht hat. Dies ist zwar nicht besonders viel, es weist aber in eine bessere wirtschaftliche Zukunft. Im Jahr 2006 lag das Wirtschaftswachstum bei 5,5%, was vor allem auf den ungewöhnlich hohen Ernteerträgen zurückzuführen ist. Die restlichen 44 % werden von den Dienstleistungen gemacht. Wichtigstes Exportgut ist das nördlich von Agadez abgebaute Uran, dessen Ausfuhr 32 % der Gesamtexporte generiert, wichtigster Handelspartner bleibt Frankreich. Niger zählt nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2003 belief sich der
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