Norfolkinsel
Norfolkinsel
Die
Norfolkinsel ist eine Insel im Pazifischen Ozean, die zu Australien gehört. Nördlich von ihr liegt Neukaledonien, westlich Australien, südlich Neuseeland.
Geographie
Geographie
Die Norfolkinsel liegt etwa 1500 km östlich von Australien. Sie ist bis auf das Südgebiet mit der Hauptstadt Kingston von unzugänglichen Klippen umgeben. Höchste Erhebungen sind die beiden Berge Bates (318 m) und Pitt (316 m). Zum Staatsgebiet gehören neben der Norfolkinsel auch noch die kleineren, unbewohnten Inseln Nepean und Phillip. Alle drei sind vulkanischen Ursprungs und stellen darum einen fruchtbaren Boden für die Landwirtschaft zur Verfügung.
Geschichte
Geschichte
Als der britische Seefahrer James Cook 1774 als erster Europäer das abgelegene Eiland betrat, dem er später zu Ehren des neunten Herzogs von Norfolk den Namen Norfolkinsel gab, fand er eine paradiesische, jedoch unbewohnte Landschaft vor. Die britische Krone nahm das Gebiet erst 1788 in Besitz und gliederte es in die australische Verwaltungseinheit New South Wales ein. Aufgrund seiner abgelegenen Lage sowie den zahlreichen für die Seefahrt nützlichen Ressourcen (beispielsweise Flachs und Nadelhölzer) eignete sich die Insel hervorragend als Sträflingskolonie, weshalb am 6. März 1788 eine Gruppe von 15 Gefangenen unter der Führung von Leutnant Philip G. King auf der Norfolkinsel landete und eine erste Siedlung gründete. Anfangs ein Gefängnis für Verbrecher, die sich durch gute Führung auf dem Festland die Versetzung verdient hatten, entwickelte sich das Eiland immer mehr zur meist gefürchteten Sträflingsanstalt des Pazifiks. Der permanente Nachschub an Sträflingen sorgte für Platzmangel und Hungersnöte, die Kommandanten reagierten mit drakonischen Strafen auf jede Form von Widerstand. Mit dem Zusamm
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Klima
Klima
Es herrscht subtropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 19 °C und 1.350 mm Jahresniederschlag. Eine besondere Gefahr stellen die Taifune dar, die insbesondere von Mai bis Juli auftreten.
Kultur
Kultur
Landesspezifische Feiertage sind der Gründungstag 6. März (im Jahre 1788 kamen an diesem Tag die ersten Sträflinge auf der Insel an) und der Nationalfeiertag „Bounty Day“ (Ankunft der ehemaligen Bewohner der Pitcairninsel 1856) am 8. Juni. Daneben besitzen zahlreiche australische und englische Feiertage Gültigkeit.
Ein Teil der Norfolkinsel und der vorgelagerten Insel Philipisland sind als Nationalpark unter Schutz gestellt (vgl. Norfolk Island National Park).
Politik
Politik
Als australisches Gebiet wird die Norfolkinsel vom Ministerium für Umwelt, Sport und Territorien verwaltet. Gültige Verfassung ist das Norfolkinsel-Gesetz von 1979, welcher der Insel ein bestimmtes Maß an Selbstständigkeit einräumt, so beispielsweise die Einrichtung einer eigenen Legislative, Polizei, Judikative und Zollbehörde. Rechtliches Fundament sind die australischen Gesetze, daneben existiert eine Vielzahl an lokalen Verordnungen. In öffentlichen Bereichen, die nicht durch australisches Recht geregelt werden, greift britisches Recht. Gerichtsorgane sind der Oberste Gerichtshof (
Supreme Court) sowie ein Gericht für kleinere Vergehen, der
Court of Petty Sessions.
Staatsoberhaupt ist die britische Königin Elisabeth II., als Vertreter Australiens und Großbritanniens auf der Insel fungiert der vom australischen Generalgouverneur ernannte Administrator (seit dem 1. November 2003 geschäftsführend Owen Walsh). Alle drei Jahre wird ein neun Sitze starkes Parlament von allen Personen über 18 Jahren gewählt. Dabei stehen jedem Wähler neun gleichwertige Stimmen zur Verfügung, von d
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Wirtschaft
Wirtschaft
Wichtigster Wirtschaftsfaktor des Landes ist der Tourismus, welcher der Bevölkerung einen gewissen Wohlstand und vor allem den Anschluss an den Rest der Welt gebracht hat. Insbesondere die mittlerweile restaurierten Gebäude der ehemaligen Sträflingssiedlung in Kingston und die ein Viertel der Insel ausmachenden Naturschutzgebiete (beispielsweise das Vogelreservat auf der Philip-Insel) sind beliebte Anlaufstellen für Besucher. Die von der Regierung beschlossene Beschränkung der Besucherzahlen auf ein Maximum garantiert ganzjährig eine hohe Tourismusqualität. Die Insel ist über einen Flughafen zu erreichen; echte Häfen gibt es keine, sondern lediglich zwei Anlegestellen in Kingston und Cascade.
Der zweite bedeutsame Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Durch den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse sowie der Erzeugung von Rindfleisch, Geflügel und Eiern kann sich die Insel größtenteils selbst versorgen. Exportiert werden vor allem die Samen der für die Norfolkinsel charakteristischen Zimmertannen, Rhopalostylispalmen, Avocados und für Philatelisten in aller Welt interessante Briefmarken.
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