Nußdorf-Debant
Nußdorf-Debant
Nußdorf-Debant ist eine Marktgemeinde im österreichischen Bezirk Lienz (Tirol), nahe der Bezirkshauptstadt. Die Gemeinde wurde 1939 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Obernußdorf und Unternußdorf gebildet. Das Gemeindegebiet umfasst mit 53,44 km
2 große Teile des Debanttals und Teile des Lienzer Beckens. Rund zwei Drittel des Gemeindegebiets gehören zum Nationalpark Hohe Tauern und stehen unter Naturschutz. Durch das starke Bevölkerungswachstum seit dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung auf 3.227 (2008) Menschen an, wodurch die Gemeinde die dritthöchste Einwohnerzahl in Osttirol aufweist. Wirtschaftlich profitiert Nußdorf-Debant stark von der Nähe zu Lienz und der Lage am Lienzer Becken. Zahlreiche Betriebe siedelten sich im Ortsteil Debant an der Bundesstraße nach Lienz an. Der Tourismus spielt in der Gemeinde eine wirtschaftlich untergeordnete Rolle, die Landwirtschaft ist vor allem im Ortsteil Debant auf Grund des Siedlungsdrucks rückläufig.
Klima
Klima
Auf Grund fehlender Messstationen in Nußdorf-Debant fehlen exakte Aufzeichnungen über das Klima der Gemeinde. Das Klima von Nußdorf-Debant ist jedoch auf Grund der Nähe der Siedlungen zur Wetterstation in der Bezirkshauptstadt Lienz mit den dort gemessenen Klimadaten vergleichbar. Der kälteste Monat des Jahres ist im Lienzer Becken der Jänner, die höchsten Temperaturen werden in den Sommermonaten Juli und August gemessen. Die höchsten Niederschläge fallen ebenfalls in die Sommermonaten, wobei der Monat Oktober fast ebenso niederschlagsreich ist. Nebel tritt im Lienzer Becken selten auf, jedoch bilden sich im Winter auf Grund von Inversionswetterlagen mächtige Kaltluftseen.
Lage
Lage
Die Gemeinde Nußdorf-Debant liegt im östlichen Osttirol und ist 53,44 km² groß. Die Gemeinde umfasst einen Teil des nördlichen Lienzer Beckens sowie den Großteil des Debanttals. 35,3 km² oder 67 % des Gemeindegebietes gehören zum Nationalpark Hohe Tauern. Dies ist der höchste prozentuelle Wert aller Tiroler Nationalparkgemeinden. Nußdorf-Debant ist verwaltungstechnisch in zwei Katastralgemeinden gegliedert und wird in vier Ortsteile unterteilt. Der Großteil des besiedelten Gebietes befindet sich im Süden des Gemeindegebietes, wobei sich zwei Ortszentren gebildet haben. Nußdorf liegt in einer Höhe von am Fuße des Nußdorfer Berges, Debant am Ausgang des Debanttals in einer Höhe von . Der höchste Berg des Gemeindegebietes ist der Hochschober mit einer Höhe von .
Verwaltungstechnisch ist Nußdorf-Debant in zwei Katastralgemeinden unterteilt. Die südwestlich gelegene Katastralgemeinde Unternußdorf umfasst den Ortsteil Nußdorf und den westlichen Teil Debants, die wesentlich größere Katastralgemeinde Obernußdorf im Nordosten hingegen den Großteil Debants, den Nußdorfer Berg
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Politik
Politik
Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 13 Sitze und wird alle sechs Jahre im Zuge tirolweiter Gemeinderatswahlen gewählt. Gleichzeitig wird der Bürgermeister in einer Direktwahl bestimmt, wobei es beim Ausbleiben einer absoluten Mehrheit für einen Kandidaten zu einer Stichwahl kommt. Amtierender Bürgermeister ist Andreas Pfurner von der Liste
Nußdorf-Debant gewinnt, der sich in einer Stichwahl 2004 gegen den amtierenden ÖVP-Bürgermeister Josef Altenweisl durchsetzte.
Nußdorf-Debant ist eine der wenigen Gemeinde in Osttirol, in der die SPÖ eine wichtige Rolle spielt. Bereits bei der ersten Gemeinderatswahl nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte die SPÖ 1950 drei der zehn Mandate. In der Folge kam es für den ÖVP dominierten Bezirk zu einer einzigartigen Entwicklung. Bei der Gemeinderatswahl 1956 erreichten die Listen „Idl“ und SPÖ die Hälfte der Gemeinderatsmandate. Nach der Koppelung der beiden Listen kam es auf Grund des Mandatgleichstands zum Losentscheid und Andrä Idl, Mitglied der Sozialistischen Partei und Abgeordneter zum Tiroler Landtag, übernahm fÃ
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der älteste Sakralbau der Gemeinde ist die Nußdorfer Pfarrkirche. Die Kirche wurde um 1450 an Stelle eines älteren Baus im gotischen Stil errichtet und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert. Die klassizistische Umgestaltung des Inneraums erfolgte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. der Ortsteil Debant verfügte lange Zeit nur über die Sankt Silvester Kapelle aus dem Jahr 1670. Der oktogonale Bau mit einer acht Fenster umfassenden Laterne und einer Zwiebelhaube ist außen mit einer Sonnenuhr und einer Darstellung des Viehpatrons Silvester geschmückt. Innen verfügt die Kapelle über einen Altar mit der Darstellung der Gründungslegende der Kapelle und ein mit sternartigen Stuckrippen verziertes Kuppelgewölbe. Auf Grund des starken Bevölkerungswachstums in Debant nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in diesem Ortsteil 1970 eine moderne Kirche eröffnet, die im Jahr 2000 zur Debanter Pfarrkirche erhoben wurde. Der Kirche und dem Vorplatz liegt im Grundriss ein gelichschenkeliges Dreieck zu Grunde, das zu einem regelmäßigen Sechseck weiterentwickelt wurde. Der 26 Meter hohe Turm i
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