Obervorschütz
Obervorschütz
Obervorschütz ist der südlichste Ortsteil der nordhessischen Kleinstadt Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis. Das typisch nordhessische Haufendorf liegt am Emsbach im historischen Chattengau, wurde im Zuge der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform am 1. Februar 1971 Stadtteil von Gudensberg, und hatte 2005 1.400 Einwohner.
Geschichte
Geschichte
Das Gebiet dürfte bereits schon zur Zeit der frühesten bäuerlichen Kultur um 3000 v. Chr. besiedelt gewesen oder zumindest von Jägern, Sammlern und Fischern zeitweise genutz worden zu sein. Dies belegt der Fund eines prähistorischen Steinkeils (heute im Fritzlarer Geschichts- und Heimatmuseum), der wahrscheinlich als Setzkeil zum Spalten von Baumstämmen Verwendung fand. Er war, einem alten Brauch folgend, in ein Lehmfach eines alten Fachwerkhauses eingemauert. Diese merkwürdige Tatsache liegt im Aberglauben der Obervorschützer Vorfahren begründet, die solchen Gegenständen geheimnisvolle Kräfte zuschrieben und glaubten, durch sie einen Schutz gegen Blitzschlag zu erlangen. Aus der Bronzezeit im 2. Jahrtausend v. Chr. stammen mehrere Hügelgräber im nahen Waldstück „Oberstes Holz“. Scherbenfunde aus der Eisenzeit belegen eine Besiedlung des nächsten Umkreises von Obervorschütz, wie z.B. auf dem Flurstück östlich des Judenfriedhofs. Auf einem Acker am Breitenbornswege findet man ebenfalls auffällige Siedlungsspuren. Um 400 v. Chr. wurde die Gegend von Kelten dauerhaft und zunehmend d
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Wirtschaft
Wirtschaft
Um den historischen Dorfkern mit zahlreichen Fachwerkbauten entstehen vermehrt moderne Neubauten.
Die umliegenden Felder werden landwirtschaftlich genutzt. Auf dem fruchtbaren Lößboden werden Kohl, Zuckerrüben, Weizen, Roggen, Hafer, Mais und Raps von ortsansässigen Landwirten, meist im Nebenerwerb, angebaut. Der Garten- und Obstanbau verliert zunehmend an Bedeutung und wird ausschließlich zur Eigenversorgung gepflegt. Bei der Tierhaltung wird vorwiegend Futterbau für Milchkühe, Schweinemasthaltung und Schweineremontierung in kleinen Bestallungen betrieben. Zudem gibt es eine Schäferei. Die Haltung von Kleintieren hat nur noch züchterische Bedeutung. Die Selbstvermarktung von veredelten landwirtschaftlichen Produkten durch Hofläden gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bis zum Jahr 2000 wurde traditionell im Herbst das gemeindeeigene Straßen- und Streuobst durch den Ortsvorsteher versteigert. Die Obstversteigerung von Gemeindeobst versorgte die Bürger im Winter mit Vitaminen. Fallobst wird auch noch heute in eine naheliegende Gudensberger Süßmosterei eingeliefert und gegen Lohnmost vermostet.
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