Ottingen
Ottingen
Ottingen ist ein Ortsteil der niedersächsischen Stadt Visselhövede in der Lüneburger Heide. Das Dorf liegt etwa drei Kilometer südöstlich der Kernstadt an der Bundesstraße 440 und zählt ungefähr 260 Einwohner.
Geographie
Geographie
Das Dorf liegt an der alten Chaussee von Visselhövede nach Dorfmark, der heutigen Bundesstraße. Die meisten Gebäude liegen an einer namenlosen, die Chaussee kreuzenden Straße, so dass der Ort eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwas über einem Kilometer aufweist, während er in Ost-West-Richtung recht schmal ist: der bebaute Abschnitt der Bundesstraße ist nur etwa 300 Meter lang.
Jenseits des nördlichen Ortsendes führt das erwähnte Sträßchen nach etwa einem weiteren Kilometer in den Weiler
Riepholm, der traditionell zu Ottingen gehört.
Die Feldmark Ottingen besteht zum größten Teil aus Geestboden. Moor, Wiese und Gehölz hat Ottingen nur wenig. Im Norden wird die Feldmark von den zwischen Wümme und Böhme liegenden Geestrücken – auf dem die Eisenbahnstrecke von Uelzen nach Langwedel verläuft – begrenzt. Im Süden von Ottingen ist der Boden sehr niedrig und sumpfig. Durch diese Niederung, welche von alters her die „Ottinger Marsch“ genannt wird, fließt die Warnau, der Oberlauf der Warnau ist der Schneebach. Für gewöhnlich ist das Bächlein sehr k
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Geschichte
Geschichte
In der Umgebung von Riepholm gibt es viele Hügelgräber aus der Bronzezeit, die auf eine sehr frühe Besiedlung der Gegend schließen lassen.
Ottingen wurde am 11. Oktober 937 erstmalig urkundlich erwähnt, König Otto I. schenkte der Magdeburger Kirche den Ort „Ottingha“. Frühere Bezeichnungen für Ottingen waren Oding, Oddestinge, Ottodinge, Ottingha. Um 1244 war das Kloster Walsrode ein bedeutender Grundherr. Im Jahre 1717 kam Ottingen zum Kirchspiel Visselhövede.
Früher gehörte Ottingen zum Fürstentum Lüneburg und zum Stift Verden. Das ehemalige Stift Verden kam 1715 zum Kurfürstentum Hannover, das sich ab 1815 „Königreich Hannover“ nennen durfte. Nach dem Deutschen Krieg 1866 fiel Hannover an Preußen. Die Gemeinde Ottingen war nun Teil des Landkreises Rotenburg in Hannover im RegierungsÂbezirks Lüneburg der neuen preußischen Provinz Hannover. Seit 1946 gehört Ottingen zum Land Niedersachsen.
Die Verkoppelung von Ottingen erfolgte von 1835 bis 1845, die von Riepholm von 1853 bis 1868. Östlich von Riepholm war bis zum Jahre 1896 noch all
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Kultur
Kultur
Die Umgangssprache der Bauern von Ottingen war das Plattdeutsche.
Sämtliche Einwohner des Ortes gehörten der evangelisch-lutherischen Kirche an und waren in Visselhövede eingepfarrt. Der Friedhof in Ottingen ist wahrscheinlich um 1843 angelegt worden, er war nur für die Ortschaft Ottingen bestimmt, Riepholm musste die Verstorbenen in Visselhövede begraben.
Wirtschaft
Wirtschaft
Ottingen war ein bäuerliches Dorf. Fast alle Bewohner fanden ihre Beschäftigung in der Landwirtschaft. Alle Bauern betrieben selbst Ackerbau und hielten auch Vieh, Pferde, Milchkühe, Schweine und Geflügel. Neben den landwirtschaftlichen Betrieben bestanden in der Ortschaft Ottingen auch ein paar Handwerks- und Geschäftsbetriebe, zwei Gastwirtschaften, eine Tischlerei, eine Schmiede, ein Gemischtwarengeschäft, ein Hausschlachter und ein Schuhmacher. Alle Handwerker und Gewerbetreibende im Dorf waren aber trotzdem auch Landwirte.
Anfang 1870 kamen die ersten Göpeldreschmaschinen und 1924 bekam Ottingen vom Überlandwerk Strom. Ein Göpel stand noch lange auf dem Hofe Haus-Nr. 1.
Nicht nur mit Ackerbau haben sich die früheren Bürger von Ottingen beschäftigt, sondern sie haben auch – wie erzählt wird - vielfach Frachten aus dem Lüneburgischen nach Verden gefahren.
Heute haben Trecker und Maschinen das Pferd von den Bauernhöfen fast verdrängt. Doch noch pflegt ein Pferdeliebhaber in Ottingen die alte Tradition. Seit 1995 züchtet er das Hannoversche Warmblutpferd
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