Oyonnax
Oyonnax
Oyonnax ist eine Stadt und politische Gemeinde im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes. Es ist Hauptort der beiden Kantone Oyonnax-Sud und Oyonnax-Nord im Arrondissement Nantua.
Als größte innerhalb des französischen Juras gelegene Stadt, hat sich Oyonnax seit der Industrialisierung von der Kammmacherstadt zu einem Zentrum der Kunststoffindustrie entwickelt.
Geographie
Geographie
Oyonnax liegt auf 540 m ü. M., etwa 85 km nordöstlich der Stadt Lyon und 40 km westlich von Genf (Luftlinie). Die Industriestadt erstreckt sich im Haut-Bugey, östlich des Ain-Tals im Jura, in einem breiten Talbecken an der Ange, am Westfuß der Waldhöhen des Hochjuras.
Die Fläche des 35.98 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen französischen Juras. Der zentrale Teil wird vom Talbecken der Ange eingenommen, das hier eine Breite von ungefähr 2 km aufweist und eine Synklinale im Faltenjura bildet. Bei Oyonnax tritt die Ange von Osten her in das Talbecken ein und entwässert es nach Süden zum Oignin. Im Stadtbereich von Oyonnax befindet sich eine Talwasserscheide; der nördliche Abschnitt wird durch den
Merdanson zur Bienne entwässert.
Der östliche Gemeindeteil liegt im stark reliefierten Bereich der Hochjuraketten, welche geologisch aus einer Reihe von Antiklinalen und Synklinalen bestehen, die durch verschiedene Bruchlinien gestört sind. Hauptmerkmal östlich der Stadt sind zwei tief eingeschnittene Erosionstäler, nämlich das Quelltal der
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Geschichte
Geschichte
Lange Zeit ging man davon aus, dass Oyonnax eine griechische Gründung aus der Zeit um 500 vor Christus sei, welche den Namen
Oyo Naxos (Insel der Schafe) trug. Diese „Insel“ hätte vermutlich die Halbinsel am Zusammenfluss von Lange und Sarsouille bezeichnet. Abgesehen von der Namensähnlichkeit deutete aber nichts weiter auf die Anwesenheit der Griechen hin, und auch aus der keltischen Zeit existieren auf dem Gebiet von Oyonnax keine Zeugnisse.
Neuere Geschichtsforschungen lassen darauf schließen, dass Oyonnax eine relativ junge Gründung ist. Im 11. Jahrhundert gehörte die Region den mächtigen Herren von Thoire-Villars. Diesen unterstand das Kloster Saint-Oyen im benachbarten Arbent, das von den Mönchen von Saint-Claude gegründet worden war. Die Besitzungen dieses Klosters im Talbecken des heutigen Oyonnax wurden
oyenna (zu Saint-Oyen gehörig) genannt. Mit der Zeit wandelte sich die Schreibweise über
Oyennax zu Oyonnax.
Im Mittelalter unterstand Oyonnax zunächst den Herren von Thoire-Villars, bevor es 1402 unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die heutige Stadtkirche Saint-Léger wurde 1840 erbaut. Die moderne Architektur widerspiegelt die Kirche Notre-Dame de la Plaine. Zu den ältesten erhaltenen Gebäuden von Oyonnax zählt das Maison Brunet mit einem quadratischen Turm, das im 19. Jahrhundert als Mairie diente. Ansonsten ist von der alten Bausubstanz nur noch wenig zu sehen. Im Stadtkern sind Häuser der Jugendstilzeit erhalten. Zahlreiche Gebäude, insbesondere die Repräsentationsbauten der ansässigen Firmen und die öffentlichen Gebäude (Stadthaus, Kulturzentrum) zeigen den Stil der Postmoderne mit Glasarchitektur. Ferner besitzt Oyonnax verschiedene Stadtparks. Im Musée du Peigne et de la Plasturgie wird die industrielle Entwicklung der Stadt Oyonnax von der Kammmacherei bis zur modernen Kunststoffindustrie gezeigt.
Die Dorfkirche von Veyziat zeigt gotische Stilelemente, wurde jedoch im 17. und 19. Jahrhundert stark verändert. Ebenfalls gotisch ist die Kapelle von Bouvent. Zu den Natursehenswürdigkeiten zählt der Lac Genin, der mit seiner Umgebung einen beliebten Erholungsraum bildet.
Mit 24'162 Einwohnern (199
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Wirtschaft
Wirtschaft
Oyonnax ist heute eine florierende Industriestadt im Jura und zählt (zusammen mit den Vororten Bellignat und Arbent) rund 660 Unternehmen, die sich auf 14 verschiedene Industrieparks aufteilen. Bei weitem die wichtigste Industriebranche der Stadt ist die Kunststoffindustrie. Dabei reicht die Produktionspalette von Haushaltsartikeln, Campingzubehör, Papeteriewaren, Verpackungsmaterial, Industriefertigteile, Brillen über Spielwaren und Gartenmöbel bis hin zu Luxusartikeln wie Schmuckstücke, künstliche Blumen und Dekorationsmaterial. Zu den wichtigen Unternehmen zählen Gilac, Grosfillex, Bollé und Berchet. Daneben gibt es auch Betriebe des Maschinenbaus, des Baugewerbes, der Feinmechanik und der Textilindustrie.
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