Flagge von Frankreich

Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
00:35
 
 
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»
 

Geschichte

Lange Zeit ging man davon aus, dass Oyonnax eine griechische Gründung aus der Zeit um 500 vor Christus sei, welche den Namen Oyo Naxos (Insel der Schafe) trug. Diese „Insel“ hätte vermutlich die Halbinsel am Zusammenfluss von Lange und Sarsouille bezeichnet. Abgesehen von der Namensähnlichkeit deutete aber nichts weiter auf die Anwesenheit der Griechen hin, und auch aus der keltischen Zeit existieren auf dem Gebiet von Oyonnax keine Zeugnisse.

Neuere Geschichtsforschungen lassen darauf schließen, dass Oyonnax eine relativ junge Gründung ist. Im 11. Jahrhundert gehörte die Region den mächtigen Herren von Thoire-Villars. Diesen unterstand das Kloster Saint-Oyen im benachbarten Arbent, das von den Mönchen von Saint-Claude gegründet worden war. Die Besitzungen dieses Klosters im Talbecken des heutigen Oyonnax wurden oyenna (zu Saint-Oyen gehörig) genannt. Mit der Zeit wandelte sich die Schreibweise über Oyennax zu Oyonnax.

Im Mittelalter unterstand Oyonnax zunächst den Herren von Thoire-Villars, bevor es 1402 unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen geriet. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Oyonnax im Jahre 1601 an Frankreich.

Das raue Klima und die kargen Böden der Region veranlassten die Bewohner von Oyonnax schon im Mittelalter, neben der Landwirtschaft auch andere Tätigkeiten auszuüben, um Einkünfte zu erzielen. So entwickelte sich schon während des Mittelalters das Handwerk und insbesondere das Kunsthandwerk. Von Bedeutung war zunächst die Holzverarbeitung. Im 17. Jahrhundert erschienen erstmals die Kammmacher, wobei anfangs Holzkämme, später solche aus Horn angefertigt wurden. Die Kammherstellung prägte das Wirtschaftsleben von Oyonnax im 19. Jahrhundert, daneben gab es auch mechanische Werkstätten und Seidenverarbeitung. Am Anfang wurde die Arbeit hauptsächlich als Heimarbeit oder in kleinen Werkstätten verrichtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Produktion in Fabriken verlegt.

Die Entdeckung des Zelluloids führte ab etwa 1880 zu einer großen Umstellung in der Industrie von Oyonnax. An die Stelle der früher wichtigen Industriezweige trat nun die Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffteilen für verschiedenste Verwendungszwecke, beispielsweise Sackverschlüsse, Schmuckstücke, Zigarettenetuis, Knöpfe und Brillen. Im Lauf der Zeit wurde die Produktion immer stärker mechanisiert und automatisiert.

Während des Zweiten Weltkrieges bildete Oyonnax ein Zentrum der Maquisarden (Widerstandskämpfer) im französischen Jura. Am 11. November 1943 fand in der Stadt trotz der in der Nähe stationierten deutschen Besatzungstruppen ein Defilee der Maquisarden statt, um deren Präsenz in der Region zu markieren.

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich Oyonnax zu einem führenden Zentrum der Kunststoffindustrie entwickelt und sich stets der neuesten Technologie angepasst, weswegen die Talschaft heute den Namen La Plastics Vallée (das „Kunststoff-Tal“) trägt. Dies führte zu einem starken Wachstum der Stadt. Seit den 1950er Jahren wurden die ehemals sumpfigen Abschnitte der Talschaft entwässert, wodurch sich Oyonnax auch Richtung Westen über den ganzen Talboden ausdehnen konnte. Zu einer Gebietsveränderung kam es am 1. Januar 1973, als die beiden zuvor selbständigen Gemeinden Bouvent und Veyziat nach Oyonnax eingemeindet wurden.

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