PotosÃ
PotosÃ
Potosà (Quechua P'utuqsi "Lärm") ist eine Stadt im südlichen Zentral-Bolivien. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos und hat 132.966 Einwohner. Sie liegt am Fuß des Berges Cerro Rico, dessen Silberreichtum Potosà im frühen 17. Jahrhundert zu einer der größten Städte der Welt machte und von dessen Silber- und Zinnvorkommen die Stadt noch heute abhängig ist.
Geschichte
Geschichte
Schon die Inka hatten am Cerro Rico Silber fördern lassen. Egas de Guzmán errichtet 1533 eine blutige Tyrannei am Cerro Rico. Am 10. April 1545 als Bergbausiedlung gegründet, erreicht es bald eine sagenhafte Blüte. Schon 1553 wird es deshalb zur
Villa Imperial, zur Reichsstadt. Es war die Hauptquelle des spanischen Silbers mit bedeutender Münzprägung (heute noch ist die
Casa de la Moneda zu besichtigen). Mit dem Bau der
Casa Real de la Moneda, der königlichen Münze, wurde 1572 begonnen. Die spanischen Kolonisatoren holten riesige Edelmetallmengen aus der Mine, die sie in die ganze Welt verschifften. Als Konsequenz des vergrößerten Angebots kam es zu einer deutlichen Verringerung des Silberwerts unter anderem in China und Europa. Diese ging als „Preisrevolution“, bzw. als Silber-Inflation des 16. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Die Beobachtung von sinkenden Geldwerten führte zur wichtigen inflationstheoretischen Entwicklung der Quantitätstheorie des Geldes, die noch heute eine wichtige Rolle in den Überlegungen der Geldpolitik spielt.
Der Reichtum de
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Kultur
Kultur
Potosà besitzt trotz seiner relativ geringen Größe ein reges Kultur- und Nachtleben, es hat mehrere Theater und Kunstgalerien sowie eine beachtliche Anzahl von Diskotheken, Folklore-Peñas und Pubs. Weiterhin besitzt Potosà eine Universität, die auch ein Museum beherbergt.
Lage und Geografie
Lage und Geografie
Potosà liegt zwischen 3.976 m und 4.070 m Seehöhe auf der Hochebene des Altiplano, in einer kargen, steppenhaften Gegend. Die Stadt gilt als die höchstgelegene Großstadt der Welt. Das Klima ist den so genannten Kalttropen zuzurechnen: Die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten sind wegen der hohen Lage und dem trockenen Klima deutlich geringer als die zwischen Tag und Nacht (normalerweise zwischen 15 °C und 25 °C Unterschied), man findet also meist angenehm warme Tagestemperaturen, in der Nacht aber Werte, die selbst im Sommer um den Nullpunkt liegen. Potosà hat eine markante Regenzeit im Sommer, während der Wintermonate herrscht dagegen oft Wassermangel.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Zentrum von Potosà ist durchgehend im Kolonialstil gehalten und stammt fast vollständig aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bauten, die zu den aufwändigsten und prächtigsten der Welt zählen, werden nach wie vor gut instand gehalten und sind eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Die bekanntesten sind das
Kloster Santa Teresa, , die
Kathedrale an der zentralen Plaza 10 de Noviembre, und die
Casa Real de Moneda (das
Königliche Schatzhaus), die auch ein Museum beherbergt. Weiterhin sehenswert sind die barocken Kirchen, unter anderem
La CompañÃa,
San Francisco,
San Lorenzo und
San MartÃn.
Ebenfalls sehenswert: Die unweit der Stadt gelegenen heißen Quellen an der Vulkanlagune in Tarapaya, auch "el ojo del Inca" - das Inkaauge - genannt.
Die Peripherie der Stadt, insbesondere die nahe dem Cerro Rico gelegenen Viertel, ist dagegen ärmlich und uniform von der Adobe-Bauweise geprägt. Wirkliche Elendsviertel gibt es jedoch keine.
Seit 1987 sind die kolonialen Bauten PotosÃs Teil des UNE
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Wirtschaft
Wirtschaft
Der Haupteinkommenszweig von Potosà ist weiterhin der Bergbau am Cerro Rico. Abgebaut werden hauptsächlich Zinn, Kupfer und Silber. Berüchtigt sind nach wie vor die Arbeitsbedingungen in den Minen, die sich auf einem niedrigen Technologie- und Sicherheitsniveau befinden und nicht selten zu schweren Gesundheitsschäden (z. B. Staublunge) bei den Arbeitern führen. Weiterhin gibt es in der Stadt etwas Industrie (Metallverarbeitung, Textilindustrie) sowie Dienstleistungsgewerbe. Auf dem aufsteigenden Ast ist der Tourismus, da nicht nur die Minen und die Bauwerke im Zentrum, sondern auch mehrere Berge in der Umgebung sowie Thermalquellen für Besucher attraktiv sind. Dennoch gilt Potosà nach wie vor nicht als Boomtown, sondern eher als relativ arme Stadt in Bolivien.
siehe: Minero
Basierend auf dem Artikel Potosà der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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