Prince Edward Island
Prince Edward Island
Prince Edward Island (dt.:
Prinz-Edward-Insel; frz.: Île-du-Prince-Édouard; Micmac:
Epekwitk oder
Abegweit; kurz
PEI oder
P.E.I.) ist eine Insel im Atlantik. Sie ist darüber hinaus eine Provinz im Osten Kanadas. Die Nachbarprovinzen der Insel im Westen sind New Brunswick und Nova Scotia, im Osten Neufundland. Prince Edward Island gehört zu den Seeprovinzen und ist sowohl flächenmäßig auch als von der Einwohnerzahl her die kleinste Provinz des Landes. Benannt ist sie nach Eduard August, Herzog von Kent und Strathearn, dem Vater von Königin Victoria.
Geographie
Geographie
Die als „Garten des Golfs“ bezeichnete Insel liegt im Sankt-Lorenz-Golf westlich der Kap-Breton-Insel, nördlich der Halbinsel Nova Scotia und östlich von New Brunswick. Die Südküste der Insel bildet die Meerenge Northumberlandstraße. Es gibt zwei Ballungszentren: Die größere befindet sich um den natürlichen Hafen Charlottetown Harbour in der Mitte der Südküste und umfasst die Hautpstadt Charlottetown sowie die Vorstädte Cornwall und Stratford. Rund 40 km westlich davon befindet sich Summerside Harbour, ein weiterer durch eine Ria gebildeter natürlicher Hafen, an der die Stadt Summerside liegt.
Geschichte
Geschichte
Die Insel war ursprünglich von den Mi'kmaq besiedelt, die sie
Abegweit („Land in der Wiege der Wellen“) nannten. 1534 entdeckte sie Jacques Cartier als erster Europäer. Es folgten zahlreiche Besuche französischer und baskischer Fischer, die die Insel jedoch vorläufig nicht besiedelten. 1720 wurde Port-la-Joye gegründet, die erste dauerhafte französische Siedlung auf der damals so bezeichneten
ÃŽle Saint-Jean. Die Insel bildete einen Teil der Kolonie Akadien und war von rund 1000 französischsprachigen Akadiern bewohnt. Viele zogen 1755, ein Jahr nach Ausbruch des Franzosen- und Indianerkriegs, auf die Insel, um sich der Deportation durch die Briten zu entziehen.
Nach der Eroberung der Festung Louisbourg nahmen die Briten 1758 die Insel ein und vertrieben die meisten Akadier. Im Pariser Frieden 1763 trat Frankreich die Insel, die nun St. John's Island
genannt wurde, an Großbritannien ab. Samuel Holland führte 1764/65 umfangreiche Vermessungen auf der Insel durch, die als Grundlage zur Verlosung des Landes an britische Landbesitzer dienten. 1765 erfolgte die Gründun ...mehr
Politik
Politik
Das politische System von Prince Edward Island basiert auf dem Westminster-System, mit einem Einkammernparlament, der Legislativversammlung. Diese besteht aus 27 Mitgliedern, die in ebenso vielen, ungefähr gleich großen Wahlkreisen nach dem Mehrheitswahlsystem gewählt werden. Die maximale Dauer einer Legislaturperiode beträgt fünf Jahre. Der Vizegouverneur kann jedoch auf Anraten des Premierministers das Parlament vorzeitig auflösen und Neuwahlen ansetzen. Amtierender Premierminister ist Robert Ghiz, Vizegouverneurin ist Barbara Oliver Hagerman.
Zwei Parteien dominieren das politische Geschehen: Seit dem Beitritt zur Konföderation im Jahr 1873 wechseln sich die Prince Edward Island Liberal Party und die Prince Edward Island Progressive Conservative Party in der Regierung ab. Nur ein einziges Mal, bei den Wahlen 1996, wurde mit einem Mitglied der Prince Edward Island New Democratic Party ein Politiker einer dritten Partei ins Provinzparlament gewählt. Grund dafür dürfte sein, dass die Liberalen und Konservativen sich kaum voneinander unterscheiden und beide sich im Zentrum des politischen Spektrum
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Provinz wird dominiert durch Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei. Industriebetriebe gibt es nur wenige und Prince Edward Insel verfügt über keine bedeutenden Ressourcen an mineralischen Rohstoffen. Vor der Ostküste werden jedoch umfangreiche Erdgasvorkommen vermutet.
In der Landwirtschaft herrscht der Anbau von Kartoffeln vor. Rund ein Drittel der gesamten kanadischen Kartoffelernte, etwa 1300 Millionen kg, stammt aus Prince Edward Island, weshalb der Spitzname „Kartoffelprovinz“ (
potato province) weit verbreitet ist. In mehr als zwanzig Länder werden Saatkartoffeln exportiert. Die Fischerei basiert hauptsächlich auf dem Fang und der Verarbeitung von Hummer, Austern und Muscheln.
Rund 15 % der Elektrizität wird aus erneuerbarer Energie erzeugt, hauptsächlich aus Windkraftanlagen. Die Provinzregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Anteil bis 2015 auf 30 bis 50 % zu erhöhen. Vor der Einführung der Windenergie war die Provinz von Stromimporten durch eine Unterwasserleitung von New Brunswick her abhängig.
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