Québec
Québec
Québec (deutsch auch
Quebeck, früher
Niederkanada) ist die größte Provinz Kanadas und jene mit dem größten frankophonen Bevölkerungsanteil. Québec liegt im Osten Kanadas zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika entlang des Sankt-Lorenz-Stroms (frz.
Fleuve Saint-Laurent).
Die Bevölkerung umfasst ca. 7,5 Millionen Einwohner, die Quebecer (frz.
Québécois). Québec ist die einzige Region des nordamerikanischen Festlandes mit einer französischsprachigen Mehrheit. Obwohl in Kanada sowohl die englische Sprache als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die größte Stadt ist Montréal.
Erst 2006 wurden die Quebecer offiziell als „Nation in einem vereinten Kanada“ anerkannt.
Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen die Irokesen, Algonkin (Cree, Micmac) und Inuit.
Geografische Lage
Geografische Lage
Québec liegt im Osten Kanadas und grenzt im Westen an die Provinz Ontario und die Hudson Bay, die Provinzen Neufundland und Labrador (engl.
Newfoundland and Labrador) und an Neubraunschweig (engl.
New Brunswick) im Osten, die Vereinigten Staaten von Amerika (Maine, New Hampshire, Vermont, New York) im Süden und Nunavut (Kanadisches Territorium) im Norden.
Den äußersten Norden von Québec (nördlich des 55. Breitengrades) bildet ein Gebiet namens Nunavik. Dies ist das Heimatland der Inuit von Québec.
Die am dichtesten besiedelte Region liegt nach wie vor entlang des Sankt-Lorenz-Stroms mit den großen Städten Montréal, Trois-Rivières und Québec. Nördlich von Montreal befinden sich die Laurentiden, das älteste Gebirge der Welt. Im Osten liegen die Appalachen. Die Halbinsel von Gaspé (Gaspésie) erstreckt sich bis in den Sankt-Lorenz-Golf. Bei Tadoussac mündet mit dem Saguenay der einzige, ca. 100 km lange Fjord in den Sankt-Lorenz-Strom. Er entspringt bei der Stadt Saguenay (früher benannt
Chicoutimi und
Jonquière) aus dem Lac
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Geschichte
Geschichte
Québec war ursprünglich das Wohngebiet indigener Völkerschaften (frz.
Premières Nations: Ureinwohner) - und ist dies auch heute noch. In der Provinz Québec werden elf sich selbst verwaltende Völker anerkannt: die Inuit, die Mohawks, die Cree, die Algonkin, die Innu, die Attikamek, die Mi'kmaq, die Wyandot, die Abenaki, die Maliseet und die Naskapi.
Der erste europäische Entdecker, der nach Québec gelangte, war Jacques Cartier. Er stellte 1534 in Gaspé ein Kreuz auf und befuhr den St.-Lorenz im darauffolgenden Jahr. Pierre Chauvin gründete 1600 einen ersten Handelsposten in Tadoussac an der Mündung des Flusses Saguenay. 1608 gründete Samuel de Champlain die Kolonie Neufrankreich und die Stadt Québec, die zur Hauptstadt der Kolonie ernannt wurde. Von da aus erforschten sie auf der Suche nach Bibern, deren Pelze sie nach Frankreich exportierten, Nordamerika. 1627 erhielt die Compagnie des Cent-Associés (oder auch Compagnie de la Nouvelle-France genannt) das Monopol für den Pelzhandel und versprach im Gegenzug die Kolonisation Québecs. Da sie aber ihrer Pflicht nicht n
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Klima
Klima
Québec besitzt drei klimatische Hauptregionen:
Der Süden und Westen mit den größten Ballungsgebieten wird von einem feuchten Kontinentalklima (Effektive Klimaklassifikation
Dfb) mit warmen, feuchten Sommern und langen, kalten Wintern geprägt. Die bedeutendsten klimatischen Beeinflussungen kommen aus West- und Nordkanada und den südlichen und zentralen Vereinigten Staaten. In Folge des Einflusses von Sturmsystemen aus dem Herzen Nordamerikas und dem Atlantik fallen das ganze Jahr über reichlich Niederschläge. In den meisten Gebieten fällt im Jahr mehr als 1.000 mm Niederschlag, dazu gehören 300 mm Schnee. Im Sommer sind schwere Unwetter weit weniger verbreitet als im südlichen Ontario, obwohl diese auch gelegentlich auftreten.
Ein Großteil des zentralen Provinzgebietes hat ein subpolares Klima (Klasse
Dfc). Die Winter sind hier lang und zählen zu den kältesten in Kanada, während die Sommer warm, aber aufgrund der hohen Breitenlage und des Einflusses arktischer Luftmassen nur kurz sind. Die Niederschlagsmenge ist außer auf den höheren Erhebungen etwas niedriger als i
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Politik
Politik
Bei der Entstehung des unabhängigen Kanada – Québec ist eine der vier Gründungsprovinzen – schützte ein Artikel die Schulrechte der religiösen Minderheiten und ein weiterer erkannte die Legalität der französischen Sprache in Parlament und Gerichtshöfen an. Seit 1968 sind Französisch und Englisch Kanadas Amtssprachen. Bis 1998 wurde ein doppeltes Erziehungssystem je nach religiöser Zugehörigkeit aufrechterhalten.
Lange Zeit beherrschte die Katholische Kirche das politische Leben der Provinz. Dies dauerte bis in die 1950er Jahre, als sie die Union Nationale mit Maurice Duplessis an der Spitze unterstützte. Man blieb konservativ und wandte sich gegen Reformen und die Gewerkschaften. Erst in den 1960er unter der liberalen Regierung von Jean Lesage wurde die Macht der Kirche eingeschränkt und das Land modernisiert. Man spricht von der
Révolution tranquille (der stillen Revolution). Das Hauptziel der friedlichen Revolution war eine grundlegende Reformierung und Modernisierung des Staatswesens. Hierzu gehörten die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Schwerpunkte. Zur
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