Rüschegg
Rüschegg
Rüschegg (
berndeutsch [ryʃek]) ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Schwarzenburg des Kantons Bern in der Schweiz.
Geschichte
Geschichte
Rüschegg bedeutet «mit Binsen bestandene Egg» (von mittelhochdeutsch
rusch(e) «Binse, Sumpfpflanze» und
ecke, egge «spitze Kante, Bergrücken»). Eine der frühesten Erwähnungen findet sich in einem Kartular des Klosters Rüeggisberg um 1420:
apud Ruesseg. Auf einer Karte taucht Rüschegg erstmals 1577/78 bei Thomas Schoepf auf, und zwar als
Rüscheck pagus.
Mit Guggisberg bildete Rüschegg den oberen Teil der Gemeinen Herrschaft Grasburg. Innerhalb Guggisbergs war das bewohnte Gebiet um den Rüschegg-Hügel als
Schluchtteil bekannt. Dieses verhältnismässig abgelegene Gebiet war Allmendland der Gemeinen Herrschaft und wurden von Bettlern und Landstreichern bewohnt. Die Bettler konnten ihr Vieh auf der Allmend weiden lassen (Bettelordnung von 1676). 1803 kam die Gemeine Herrschaft Grasburg zu Bern und wurde Oberamt (ab 1831 Amtsbezirk) Schwarzenburg genannt.
Mit den Hungerjahren 1816/17 und 1846/47 sowie ungünstigen klimatischen Verhältnissen Ende der 1830er-Jahre verarmte die Gemeinde Guggisberg restlos. Sie war die
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Politik
Politik
Dominierend in der Gemeindepolitik ist die SVP, die stets die Mehrheit im Gemeinderat stellt. Eine regelmässig mit einem oder zwei Mitgliedern im Gemeinderat vertretene Sektion der SP hat sich in den 1990er-Jahren aufgelöst. In der Folge konnten
Vertreter einer Sektion der FDP erstmals im Gemeinderat Einsitz nehmen.
Das Stimmverhalten bei kantonalen und eidgenössischen Vorlagen ist gegenwärtig um einige Prozentpunkte liberaler als in der Nachbargemeinde Guggisberg, ist jedoch gesamthaft gesehen typisch für eine bernische Landgemeinde. Die Stimmmbeteiligung bei den Nationalratswahlen 2007 betrug 39%.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist Hirschhorn.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Gemeinde ist überdurchschnittlich vom Ackerbau und der Viehwirtschaft geprägt, auch wenn der Strukturwandel seit den 1980er-Jahren unübersehbar ist. Rüschegg hat keine Industrie. Einige Gewerbebetriebe der Baubranche (Holzverarbeitung) sind ansässig. Das im 19. Jahrhundert noch weit verbreitete Korbflechter- und Hausiererwesen (im Jahr 1900 hatten knapp 300 Rüschegger entsprechende kantonale Bewilligungen), verschwand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts völlig.
In Heubach besteht eine Filiale der Amtsersparniskasse Schwarzenburg. Während einigen Jahren bestand auch eine Niederlassung der Raiffeisenbank. Im selben Ort befindet sich auch eine Filiale von Coop (Schweiz) und in Gambach ein genossenschaftlich geführter Dorfladen. Heubach verfügt ausserdem über eine Arztpraxis und ein Altersheim.
Rüschegg erhält seit 1953 jährlich Zuwendungen aus dem kantonalen Finanzausgleich. 1964 betrug die Steuerkraft pro Kopf nur 28% des kantonalen Durchschnitts, 1978 war sie immerhin auf knapp 50% gestiegen. Der Anteil der juristischen Personen am Ertrag der Direkten Bundes
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