Radebeul
Radebeul
Radebeul ist eine Große Kreisstadt im Freistaat Sachsen. Sie ist einwohnermäßig die größte und flächenmäßig die zweitgrößte Stadt im Landkreis Meißen.
Die Wein-, Villen- und Gartenstadt mit ihren acht historischen Dorfkernen und zwei Villenquartieren liegt entlang der alten Postchaussee zwischen der ehemaligen Residenzstadt Dresden und dem ehemaligen Bischofssitz in Meißen sowie zwischen der Elbe im Süden und den Weinhängen im Norden. Diese Weinhänge bilden die Weinbau-Großlage Lößnitz in der gleichnamigen Landschaft.
Radebeul wird wegen seiner reizvollen Lage in der Lößnitz auch
Sächsisches Nizza genannt, zurückgehend auf einen Ausspruch des sächsischen Königs Johann um 1860. Radebeul war nicht nur seit dem 19. Jahrhundert, sondern ist auch heute eine der beliebtesten Wohngegenden der Dresdner Region.
Geografische Lage
Geografische Lage
Radebeul liegt flussabwärts von Dresden in der Lößnitz, einer Landschaft auf dem rechten Ufer des Elbtalkessels. Die Elbe bildet die südwestliche Grenze von Radebeul zur Dresdner Ortschaft Cossebaude. Radebeul bildet als
Mittelzentrum im Verdichtungsraum den südöstlichen Rand des Landkreises Meißen und grenzt dort an die sächsische Landeshauptstadt Dresden, die das Oberzentrum bildet. Im Nordosten und Norden wird Radebeul von Moritzburg begrenzt und im Westen und Nordwesten von der Stadt Coswig. Weiter flussabwärts von Coswig liegt die Kreisstadt Meißen.
Radebeul liegt im Ballungsraum Oberes Elbtal und ist damit Teil der Metropolregion Sachsendreieck, einer von elf deutschen, durch die Ministerkonferenz für Raumordnung benannten, Metropolregionen. Radebeul ist nach Pirna und Freital die viertgrößte Stadt der Region Dresden.
Geschichte
Geschichte
Die Lößnitz wurde archäologischen Funden nach erst spät besiedelt. Aus der Periode der Schnurkeramiker (späte Jungsteinzeit, um 2200 v. Chr. - 2000 v. Chr.) gibt es erste Siedlungsspuren auf Radebeuler und Niederlößnitzer Gebiet. In Serkowitz wurde ein Brandgräberfeld aus der Frühbronzezeit (2000 v. Chr. - 1600 v. Chr.) gefunden.
Ebenfalls auf Serkowitzer Gebiet wie auch in Weinböhla und Coswig finden sich dann Urnenfelder der Mittleren Bronzezeit (Lausitzer Typ, 1600 v. Chr. - 1300 v. Chr.), und aus der Spätbronzezeit (1300 v. Chr. - 800 v. Chr.) finden sich in Kötzschenbroda und Naundorf archäologische Reste. Weitere Funde aus dieser Zeit weisen auf eine recht dichte Besiedlung unterhalb der Heidesandterrassen auf den hochwasserfreien Kuppen hin.
Aus der Völkerwanderungszeit sind Funde germanischer Besiedlung selten. Um das Jahr 600 kamen jedoch Sorben in die Region. Von einer relativ dichten slawischen Besiedlung zeugen weitere Fundorte, von denen das 1925 bei Kötzschenbroda angeschnittene Gräberfeld schon frühe christliche Einflüsse zeigt.
Diese entstanden, d
...mehr
Klima
Klima
Aufgrund der klimatischen Bedingungen am Nordhang des Elbtals ist in Radebeul Edelobst- und Weinanbau möglich. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 9,2 °C. Da Radebeul im Elbtal das mildeste Klima von Sachsen hat, wird es auch
Sächsisches Nizza genannt, zurückgehend auf einen Ausspruch des sächsischen Königs Johann um 1860.
Klimatisch abgegrenzt von der Lage im Elbtal ist das Stadtgebiet auf der Hochebene, auf der sich Wahnsdorf mit der Wetterstation befindet. Das Klimadiagramm der alten
Wetterwarte Wahnsdorf auf der 246 m hohen Wahnsdorfer Kuppe zeigt die dort herrschenden Durchschnittstemperaturen und Niederschläge der Periode 1961–1990. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 18,1 beziehungsweise 17,8 °C und die kältesten Januar und Februar mit -1,2 beziehungsweise -0,7 °C im Mittel. Der mittlere Jahresniederschlag liegt mit 648 Millimetern etwas unter dem bundesdeutschen Schnitt von 800 Millimetern. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 109 Millimeter
...mehr
Politik
Politik
Oberbürgermeister ist seit 2001 der parteilose Bert Wendsche, der gleichzeitig den
Geschäftsbereich Finanzen, Bildung und Soziales führt. Am 8. Juni 2008 wurde er mit 98,3 % der abgegebenen, gültigen Stimmen (2001: 59,4 %) für weitere 7 Jahre zum Oberbürgermeister wiedergewählt. Wendsche wird von zwei Bürgermeistern als Stellvertreter unterstützt, Jörg Müller als
Erster Bürgermeister mit dem
Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Christian Werner als
Zweiter Bürgermeister mit dem
Geschäftsbereich Recht und Organisation.
Das amtliche Mitteilungsblatt der Stadt ist das
Radebeuler Amtsblatt (ISSN 1865-5564).
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die heutige Meißner Straße als planmäßig angelegte Verbindungsstraße zwischen Dresden und Meißen verläuft oberhalb der möglichen Überflutungsbereiche entlang der Elbe und teilt ebenso wie die knapp unterhalb davon liegende Bahnlinie das heutige Radebeuler Stadtgebiet beziehungsweise die Region der ehemaligen Ursprungsgemeinden in den Bereich unterhalb und oberhalb der Straße. Die
unterhalb oder auch in der Elbaue niedriger gelegenen Gebiete waren eher landwirtschaftlich genutzt und wurden später auch zur Ansiedlung von Industrie verwendet. Die
oberhalb oder auch auf den Elbterrassen höher gelegenen Gebiete einschließlich der Steillagen des Elbhangs waren eher zum Weinanbau genutzt und wurden vor allem nach der Reblauskatastrophe zur Bevölkerungsansiedlung verwendet.
Radebeul besteht aus den beiden an der Meißner Straße als Achse liegenden Stadtzentren Radebeul-Ost (Stadt Radebeul vor 1935 mit Alt-Radebeul (
unterhalb und oberhalb der Meißner Straße)) und Radebeul-West (Stadt Kötzschenbroda vor 1935 (
unterhalb),
Kötzschenbroda Oberort:
oberha ...mehr
Basierend auf dem Artikel Radebeul der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen