Reinach AG
Reinach AG
Reinach (schweizerdeutsch:
Riinech) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Wynental und grenzt an den Kanton Luzern.
Geographie
Geographie
Das Dorf erstreckt sich über die gesamte Breite des trogförmigen Tals der Wyna und besitzt zwei historische Zentren, die knapp einen halben Kilometer auseinander liegen; das Oberdorf und das Unterdorf. Das Tal wird im Osten durch den Ischlag und im Nordosten durch den Homberg (788 m) begrenzt. Zwischen diesen beiden Hügeln erstreckt sich ein flacher Ausläufer des Wynentals in Richtung Seetal; der Übergang zwischen den beiden Tälern ist maximal 562 Meter hoch. Am Fusse des Hombergs liegen die Ortsteile Eien und Holenweg , auf dem Berghang die kleinen Weiler Unterflügelberg und Oberflügelberg . Westlich des Unterdorfes erhebt sich der bis zu 732 Meter hohe Bergwald-Hügel, ein Ausläufer des Stierenbergs.
Die fünf Gemeinden Reinach, Beinwil am See, Burg, Menziken und Pfeffikon sind zu einer zusammenhängenden Agglomeration mit mehr als 17'000 Einwohnern verschmolzen, die Grenzen zwischen den einst getrennten Dörfern sind kaum mehr erkennbar.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 948 Hektaren, davon sind 258 Hektaren bewaldet und 248 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befinde
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Geschichte
Geschichte
Vereinzelte Funde zeugen von einer Besiedlung des oberen Wynentals während der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit. Die erste urkundliche Erwähnung von
Rinacha erfolgte im Jahr 1036. Wie bei allen Orten mit der Endung
-ach ist der Name römischen Ursprungs (
-acum).
Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz der Herren von Rinach, die ihren Stammsitz in Burg hatten. Die Zehnten gingen an das Chorherrensift in Beromünster.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Reinach gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und war der Hauptort eines Gerichtsbezirks im Amt Lenzburg. Bis zur Einführung der Reformation im Jahr 1528 war Reinach Teil der Pfarrei Pfeffikon und bildete danach eine eigene Pfarrei. Lange Zeit war Menziken Teil der Gemeinde Reinach gewesen, wurde aber um 1580 zu einer eigenständigen Ge
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Kapf, der Anhöhe in Richtung Beinwil, steht die reformierte Kirche. Sie wurde 1529 erbaut und ist das erste Gotteshaus der Schweiz, das von Anfang an reformiert war. 1664 musste das Gebäude wegen drohender Einsturzgefahr ausgebessert werden, ausserdem erhöhte man damals den Kirchturm um ein Stockwerk. 1776 wurde das Kirchenschiff um etwa ein Drittel verlängert. 1904/05 kam eine polygonale Vorhalle hinzu.
Das «Haus zum Schneggen» wurde 1604/05 als Wohnsitz des Untervogts erbaut. An das dreistöckige Giebelhaus im spätgotischen Stil ist ein runder fünfstöckiger Treppenturm mit spitz zulaufendem Zeltdach angebaut.
Schräg gegenüber befindet sich der «kleine Schneggen», die 1688 errichtete Mühle. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Nach einem Brand im Jahr 1999 wurde es wieder aufgebaut und beherbergt seither das Museum Schneggli. Dieses befasst sich mit Geschichte, Kunst und Kultur der näheren Region.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Reinach gibt es rund 3200 Arbeitsplätze, davon 2 % in der Landwirtschaft, 41 % in der Industrie und 57 % im Dienstleistungsbereich. Reinach bildet zusammen mit Menziken das wirtschaftliche Zentrum des südlichen Aargaus und weist daher viele Zupendler auf, auch aus den angrenzenden luzernischen Gebieten. Bedeutende Fabrikationsbetriebe sind das seit 1962 bestehende Aluminium-Walzwerk der Alu Menziken Gruppe sowie die seit 1842 bestehende Fischer Reinach AG. Weitere Industriezweige sind unter anderem die Werkzeugbaubranche, die Metallverarbeitung sowie die Herstellung von Geruchs- und Geschmacksstoffen.
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