Reitnau
Reitnau
Reitnau (schweizerdeutsch:
Riitnau) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Zofingen im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im mittleren Suhrental und grenzt an den Kanton Luzern.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde besteht aus drei Ortsteilen, deren Bebauung locker zusammengewachsen ist. Am Westrand der völlig flachen Talebene befindet sich das Unterdorf. Oberdorf und Hubel liegen rund 40 Meter erhöht auf einer lang gestreckten Seitenmoräne; diese entstand während der Würmeiszeit beim Rückzug des Reussgletschers. Die Suhre bildet die östliche Gemeindegrenze. Der Fluss wurde Mitte der 1920er Jahre begradigt, der ausgedehnte Sumpf in der Ebene trockengelegt. Westlich der Moräne erheben sich zahlreiche Hügel; von Nord nach Süd sind dies der Bluemisweg , die Stockrüti , der Birch und der Lügisried . Diese Hügel fallen steil ins Uerkental an der Kantonsgrenze ab.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 579 Hektaren, davon sind 206 Hektaren bewaldet und 71 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 687 Metern auf dem Lügisried, die tiefste Stelle liegt auf 475 Metern an der Suhre.
Nachbargemeinden sind Wiliberg im Nordwesten, Attelwil im Norden, Moosleerau im Nordosten sowie die luzernischen Gemeinden Triengen im Osten, Winikon im Süden und Reiden im Westen.
Geschichte
Geschichte
Verschiedene Fundgegenstände weisen auf eine Besiedlung während der Bronzezeit hin. Die erste urkundliche Erwähnung von
Reitinowa erfolgte im Jahr 1045. Damals verkaufte der Graf von Lenzburg das Dorf und die Kirche an das Kloster Schänis. Auf die Lenzburger folgten Im Jahr 1173 die Grafen von Kyburg als Landesherren. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Reitnau gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf bildete einen eigenen Gerichtsbezirk im Amt Lenzburg. Auch nach der Reformation von 1528 blieb das katholische Kloster Schänis Eigentümer der Kirche und ernannte bis 1785 den reformierten Pfarrer. Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seither gehört Reitnau zum Kanton Aargau.
Um 1850 zählte das Dorf weit mehr als 1000 Einwohner. Wirtschaftliche Not zwang jedoch viele Reitnauer zur Auswanderung, hauptsächlich nach Nordamerika. WÃ
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Von der ersten, im romanischen Stil erbauten Kirche sind einige Mauerreste erhalten geblieben, die 1948 freigelegt wurden. Die neue Kirche im gotischen Stil entstand im Jahr 1522, der neuromanische Kirchturm wurde im Jahr 1900 errichtet. Die Glasmalereien an den Kirchenfenstern stammen ebenfalls aus dem Jahr 1522 und nehmen Bezug auf die Stifter des Neubaus (das Kloster Schänis sowie die Städte Bern und Luzern). Das Pfarrhaus ist ein spätgotisches Gebäude aus dem Jahr 1616.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Reitnau gibt es rund 350 Arbeitsplätze, davon 26 % in der Landwirtschaft, 37 % in der Industrie und 37 % im Dienstleistungsbereich. An Industriebetrieben finden sich unter anderem eine Druckerei und eine Fabrik für Verpackungsmaschinen. Früher wurden auch Regenmäntel und Bally-Schuhe hergestellt. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Schöftland oder in der Region Aarau.
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